“ … Es war das erste Mal an diesem Abend, dass sich Hales Ausdruck in irgendeiner Weise veränderte, als er sagte: »Ich glaube nicht, dass die Androiden das Problem sind.« … „
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»Eines Tages werden die Androiden ein eigenes Bewusstsein entwickeln und dann werden sie den Menschen in vielen Dingen haushoch überlegen sein.«
Im Jahr 2035 sind Androiden fest in den Alltag der Menschen integriert. Ob als Haushaltshilfen, Arbeiter im Niedriglohnsektor oder als Babysitter: Die Androiden wurden erschaffen, um den Menschen das Leben zu erleichtern, doch hinter den Kulissen brodelt es. Eine Serie von Zerstörungen erschüttert die RZH-Androiden, sodass Chefentwickler Frank Hales gezwungen ist, öffentlich Stellung zu beziehen. Jedes Kapitel enthüllt das tragische Ende eines Androiden. Von falschen Beschuldigungen bis zu unerfüllbaren Erwartungen – die Geschichten der RZH-Androiden spiegeln die Schattenseiten menschlicher Interaktionen mit der Technologie wider. Doch während die Welt die Androiden verurteilt, bleibt eine Frage unbeantwortet: Sind sie wirklich das Problem?
»Androide RZH – Wie kann ich helfen?« ist eine spannende Reise durch eine vielleicht gar nicht mehr so ferne Zukunftsvision. Die Kurzgeschichte setzt sich nicht nur kritisch mit der Technik von Morgen auseinander, sondern ebenso mit dem Nutzverhalten der Menschen.
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Frank Hale entwickelt Androiden, die überall als billige Arbeitskräfte eingesetzt werden. Sei es im Haushalt, im Sicherheitsdienst, in der Krankenpflege oder im Verkehr, die Roboter tun, wozu sie programmiert sind. Das macht sie zu perfekten Angestellten, bis Dinge geschehen, auf die sie nicht vorbereitet sind.

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Menschen und Technik, eine Verbindung, die immer wieder unschön endet. In ihrer Kurzgeschichte „Androide RZH: Wie kann ich helfen“, widmet sich Clarissa Kühnberger diesem leidigen Thema. Im Mittelpunkt ihrer Story stehen Androiden, menschenähnliche Maschinen, dazu entwickelt, ihren Erfindern die Arbeit zu erleichtern. Und so sind die Roboter 2035 überall zu finden, verrichten ihre Arbeit nach plan, murren nicht, verlangen keine Gehaltserhöhung oder gar Urlaub. Der Traum für alle Arbeitgeber.^^
Doch ganz so reibungslos verläuft die Integration in den Alltag natürlich nicht, immer wieder kommt es zu Zwischenfällen, die die Bevölkerung gegen die Maschinenwesen aufbringt. Und so landet ihr Entwickler in einer Fernsehshow, wo er Stellung zu diesen Unfällen beziehen soll. Anstatt sich zu verteidigen, tut er das Unfassbare, er nimmt seine Schöpfung in Schutz.
Warum er das tut, erfährt der Leser in den nun folgenden kurzen Episoden, die das Schicksal unterschiedlicher Androiden zeigen, der Busfahrer ist dabei ebenso präsent wie die Krankenschwester.
Schnell ist klar, was die Autorin uns damit sagen will. Wir Menschen sind grausam, wir lügen und manipulieren, nutzen andere aus, sogar Maschinen sind vor uns nicht sicher. Anfangs erfreut über den technischen Fortschritt, der uns unliebsame Beschäftigungen abnimmt, schlägt die Stimmung schnell um, wenn unsere Arbeitsplätze wegrationalisiert werden, denn plötzlich ist aus der Erleichterung eine Bedrohung geworden. Und das ist nur eins der vielen auftretenden Probleme.
Dass die Androiden hier so naiv, ja, fast schon kindlich dagestellt werden, macht den Verrat an ihnen noch schmerzhafter und zeigt einmal mehr sehr deutlich: gibt man iuns ein Messer in die Hand, werden wir auch zustoßen. Vollkommen zu Recht natürlich, denn Schuld haben immer die anderen, die können sich schließlich nicht wehren und so bleibt am Ende das Gefühl des Triumphes über die Technik. Oder doch nicht?
Ich muss gestehen, dass mich dieses Thema durchaus zwiegespalten zurücklässt. Bereits heute werden viele Dinge mehr und mehr automatisiert. Das ist toll für die Produktion, aber der Angestellte bleibt auf der Strecke. Verstehe ich Menschen, die wütend sind, weil sie ihren Job an effektivere Maschinen verloren haben? Definitiv. Aber sind diese das wirkliche Übel? Wohl kaum.
Hier wird in den kommenden Jahren wohl noch so einiges auf uns zukommen und ich hoffe wirklich, dass wir das besser lösen als die „Betroffenen“ in „Androide RZH“.
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Clarissa Kühnberger wirft einen Blick in die gar nicht weit entfernte Zukunft und die sieht alles andere als rosig aus, zumindest für die Androiden, die uns dann zu Diensten sind. Was ihnen während der Arbeit zustößt, macht betroffen und wütend und hält uns einen Spiegel vor, in den wir nicht gerne blicken, uns aber dennoch sofort erkennen. Dafür vergebe ich 4 von 5 Miezekatzen und hoffe, dass diese Art von technischem Fortschritt noch eine Weile auf sich warten lässt, damit wir die Zeit haben, uns darauf einzustellen ohne immer wieder zum Rundumschlag auszuholen.
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