„Der Flur“ – D/T/N

“ … Dieser Ort spielt mit meinem Verstand. Ich muss weitermachen. Ich kann nicht stehenbleiben.“ …

Ich wache auf in einem Flur ohne Ende. Und ich weiß nicht mehr, wer ich bin.

Kein Fenster. Keine Uhr. Kein Ausgang. Nur endlose Wände und das beklemmende Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Dass mich jemand – oder etwas – beobachtet. Ich laufe. Ich suche. Ich versuche, mich zu erinnern. Dann kommen die Stimmen. Kratzgeräusche. Worte, eingeritzt in die Wand: Hier drin ist Zeit anders.

Und dann… die Erinnerungen. Der Aufprall. Das Blut. Der Körper. Jetzt erinnere ich mich an die Schuld. An die Wahrheit, die ich verdrängen wollte. Und an die Frage, der ich nicht länger ausweichen kann: Was tue ich, jetzt wo ich es weiß?

Dieser Psychothriller wird aus dem Inneren eines auseinanderbrechenden Verstandes erzählt. Denn manchmal ist der beängstigendste Ort nicht dort, wo du bist – sondern das, woran du dich erinnerst.

Eine Frau irrt panisch durch einen scheinbar endlosen Flur, aus dem es keinen Ausgang zu geben scheint. Während das Licht flackert und sie sich verfolgt fühlt, stößt sie immer wieder auf seltsame Zeichnungen an der Wand.
Was tut sie hier und wo zum Teufel ist sie?

Mit gerade mal 67 Seiten ist „Der Flur“ nicht gerade lang und um nicht zu spoilern, werde ich mir kurz halten.
Stell dir vor, du wachst in einem scheinbar endlosen Flur auf und hast keine Ahnung, wie du dorthin gekommen bist. Genau so ergeht es der namenlosen Protagonistin in diesem Kurzthriller. Und damit bin ich auch gleich bei meinem ersten Problen, ich habe nämlich keinerlei Ahnung, wer diese Frau ist. Natürlich ist das beabsichtigt, hilft mir aber eben nicht dabei, irgendein Verhältnis zu ihr aufzubauen, das schafft hier nicht mal die Erzählung aus der Ich-Perspektive.
Wenn man sich allein in einem dunklen Flur wiederfindet, ist das gruselig, keine Frage. Trotzdem hat mich die Geschichte nicht wirklich gepackt, dafür gibt es einfach zu viele Wiederholungen und worauf das Ganze hinausläuft, ist auch schnell klar.
An sich eine gute Idee, die Umsetzung finde ich allerdings nicht wirklich gelungen und auch die Fehler, die mir immer wieder ins Auge springen, machen es leider nicht besser.
Versteht mich nicht falsch, die Story ist nicht schlecht, mir aber nicht spannend genug und viel zu vorhersehbar.

Wenn ich mich nicht in eine Figur hineinversetzen kann, hat sie es schwer bei mir und genau das ist hier der Fall, hinzu kommt, dass mich an dem Kurzthriller nichts überraschen konnte. Mehr als 3 von 5 Miezekatzen sind hier nicht drin.Ist „Der Flur“ deswegen schlecht? Nein. Würde ich das Buch weiterempfehlen? Ebenfalls nein.^^

Please follow and like us:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert