„Blutkristalle“ – Ursula Poznanski

“ So nannte sie Wolfram. Furunkel. Ein Geschwür, das man nicht loswurde. Es war beleidigend, aber sie begriff eben nicht, was sie an ihm hatte. Einen unsichtbaren Begleiter, einen Schatten …“ 

Ella ist für Wolfram bestimmt, das weiß er, seit er sie das erste Mal gesehen hat. Und das wird auch Ella bald begreifen, dessen ist Wolfram sich sicher. Seit vier Jahren hat sie keine feste Beziehung mehr gehabt, dafür hat Wolfram gesorgt – mit soviel Nachdruck, wie eben nötig war.
Doch seit drei Monaten gibt es Paul, und bei ihm versagen alle Mittel, die bisher zum Erfolg geführt haben. Paul weicht Ella nicht von der Seite, er schirmt sie vor Wolfram ab, er ist ein lästiges Hindernis auf dem Weg zum Glück. Als er gemeinsam mit Ella eine mehrtägige Winter-Wanderung plant, wittert der Stalker seine Chance. Er wird Ella retten, in mehr als nur einer Hinsicht.
Kurz, aber heftig: ein Thriller für eine Nacht.

Wolfram stalkt Ella und das schon eine ganze Weile. Als die mit ihrem Freund Tom ein paar Tage im Schnee plant, sieht er seine Chance gekommen, das Hindernis, das zwischen ihm und seiner Angebeteten steht endlich aus dem Weg zu räumen, er muss es halt nur clever anstellen. Das erweist sich jedoch schwieriger als gedacht. … 

Ich mag Ursula Poznanski sehr gern und dass man bei einer Länge von gerade mal 80 Seiten keine besonders tiefgründigen Charaktere erschaffen kann, ist mir natürlich klar. Trotzdem fehlten mir ein paar Hintergrundinformationen zu Wolfram.
Gut, man kann jetzt natürlich sagen, das soll genau so sein, aber mir persönlich ist es zu wenig.
Dafür fand ich den Einstieg mit dem „Gespräch“, das er gleich zu Beginn führt sehr clever gewählt, denn natürlich fragt man sich sofort, was da abgeht.
Einen Blick in die Gedanken von Wolfram zu werfen ist erschreckend, seine Pläne ziemlich garstig, aber Planung und Ausführung sind halt immer noch zwei verschiedene Paar Schuhe, das muss auch der Stalker feststellen, der sich ziemlich ungeschickt anstellt, so dass man fast schon ein bisschen Mitleid mit ihm hat.
Die Autorin erzählt ihre Geschichte auch hier spannend und in der üblichen fesselnden Art und Weise, aber Stalking ist ein ernstes Thema, das viele, vor allem Frauen, betrifft und ich weiß nicht so recht, ob ich den doch etwas flapsigen Umgang damit gut finde. Auch 8,00 €uro für 80 Seiten finde ich etwas übertrieben, aber gut, man kann ja zum eBook greifen, allerdings ist auch das nicht gerade günstig. 

„Blutkristalle“ hat mich unterhalten, allerdings sagen mir die „richtigen“ Bücher von Ursula Poznanski mehr zu. Trotzdem ist die Geschichte gut für einen kurzen Ausflug in den Schnee, während man zu Hause gemütlich auf dem Sofa sitzt und so vergebe ich 3,5 von 5 Miezekatzen für die doch etwas riskante Schneewanderung.

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