„Polybius: Game over“ – David Irons

“ … Es war freitagmorgens.
Der Freitagabend näherte sich.

Die Highschool und die Universität waren so nahe, nur über die Brücke.
Die Spieler würden hier sein – bald.
Und dann würde der Spaß beginnen. …“

Halloween 1981. Alles wartet gespannt auf den neuen Spielautomaten, der pünktlich zur Halloween-Party in Jerry’s Arcade geliefert werden soll. Ein Wahnsinnsspiel. Der absolute Killer … Der graue Lastwagen, der am Morgen des 31. Oktober 1981 durch die Vorstadt von Portland rumpelt, könnte unauffälliger nicht sein. Ebenso wie seine Fracht; ein Spielautomat. Doch der Schein trügt. Denn POLYBIUS, die neue Spielautomaten-Sensation für Jerry’s Arcade, ist in vielerlei Hinsicht ein Mordsspiel. Bald schon heißt es GAME OVER … für jeden … 

Matthew ist ein kleines Computer-Genie und versteckt sich hinter dem Gerät vor dem Leben draußen. Daran will er endlich etwas ändern und beschließt, an der Halloween Party in Jerrys Arcade teilzunehmen. Doch er hätte sich keinen unpassenderen Termin heraussuchen können, denn das Vorhaben steht von Anfang an unter keinem guten Stern. Bereits vor der Feier muss er Prügel einstecken. Der Abend selbst wird auch nicht besser, denn in der Spielhalle gehen seltsame Dinge vor, seitdem ein neuer Automat eingetroffen ist.

Als ich auf der Suche nach neuem eBook-Futter auf „Polybius“ gestoßen bin, war mir sofort klar, dass ich das Buch haben musste, Spielautomaten und die 80er, das gehört einfach zusammen, dementsprechend groß war meine Vorfreude. Leider hat das Buch mit dem guten alten 80er Jahre Charme nichts am Hut, dabei hätte man so viel daraus machen können. Stattdessen beschränkt sich David Irons darauf, Teenager in einer Spielhalle dahinzuschnetzeln. Aber selbst das könnte unterhaltsam sein, wären sie mir nicht alle total egal.
Aber fangen wir von vorne an. Eigentlich beginnt das Buch spannend, zwielichtige Männer liefern einen neuen Automaten für Jerry’s Arcade und sie scheinen nichts Gutes im Schilde zu führen.
Nach der kurzen Einleitung lernt der Leser die Figuren kennen, man muss ja wissen, mit wem man es zu tun bekommt. Und da stehe ich schon vor dem nächsten Problem, denn fast alle sind nervige Schüler mit den typischen Teenagerproblemen. Da wären unter anderem Matthew, der Nerd, dem in Computerdingen keiner was vormacht, Kara, seine heimliche Flamme und die Schulsportkanone Rob, mit der sie zwar noch zusammen ist, den sie aber lieber heute als morgen loswerden würde. Ein Liebesdreieck also, na wer hätte das gedacht, noch eine Sache, die mich einfach nervt.^^
David Irons nimmt sich viel Zeit, seine  Charaktere vorzustellen, zu viel Zeit, meiner Meinung nach, dabei mag ich das eigentlich. Hier wirkt es allerdings etwas in die Länge gezogen, so wie die ganze Story, der ein paar Seiten weniger gut getan hätten. Und ein bisschen mehr Abwechslung. Und ein mitreißenderer Schreibstil … Blutig war das Werk durchaus, aber das alleine macht eben noch lange keine gute Geschichte aus. Vielleicht war aber auch nur meine Erwartung zu hoch, ich hatte mit einer blutigeren Version von Ursula Poznanskis „Erebos“ gerechnet. Bekommen habe ich stattdessen eine Menge Teenagerprobleme und klischeehafte Bösewichte.

Schade, das erhoffte 80er Jahre Feeling wollte sich zumindest bei mir einfach nicht einstellen und auch die Figuren haben mich größtenteils nur genervt. Hier wäre so viel mehr drin gewesen als eine stupide Metzel-Geschichte, die man sofort wieder vergisst, wenn man das Buch aus der Hand legt. Mehr als 2,5 von 5 Miezekatzen sind da leider nicht drin.

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