„Liebeskrank“ – Jon Athan

“ … »Und jetzt wirst du auch noch wütend. Wütend und unwohl. Tja Süße, wie ich schon sagte, ich entführe dich. Auf einen wilden und leidenschaftlichen Trip. Ich zeige dir, was Liebe für mich bedeutet. Ich zeige dir, wie sehr ich dich liebe. Und am Ende dieser ›romantischen‹ Erfahrung hab ich hoffentlich dein Herz zurückerobert.« …“
(Seite 91)

Mark liebt seine Freundin Rebecca. Aber sie liebt ihn nicht mehr. Ihr Herz schlägt jetzt für einen anderen …
Mark weiß bereits alles – alles über ihre Lügen, ihren Betrug. Und er hat einen Plan, um Rebecca abscheulich zu bestrafen. Er wird sie krank machen … unglaublich krank.

Jon Athan, der Autor von Underground-Hits wie Die Hölle der Ashley Collins oder Doktor Sadist definiert die Vorstellung von »Krank vor Liebe« in diesem ekelhaften und peinigenden Horrorroman neu.

Auf einer Party sieht Mark seine Freundin Rebecca mit Nick flirten und auch wenn die beiden Versuchen, ihre Gefühle füreinander zu verbergen, weiß Mark doch längst Bescheid, denn Rebecca hat sich verändert. Sie trifft sich heimlich mit Nick, das hat er gesehen, als er ihr gefolgt ist. Immer wieder spielt er ihr den Ball zu, gibt ihr die Gelegenheit, ihm reinen Wein einzuschenken, aber sie schweigt und das schreit nach Rache. Nach ganz besonders bösartiger Rache …

Über Jon Athans Bücher kann man sich streiten, die einen finden sie großartig, andere kommen damit nicht wirklich klar. Leider zähle ich zu der zweiten Gruppe. Dabei sprechen mich die Klappentexte seiner Werke an, auch bei „Liebeskrank“ war das wieder der Fall und ich dachte, vielleicht wird das ja jetzt endlich was mit uns beiden. Um es vorweg zu nehmen, wurde es nicht, was für mich mal wieder an dem üblichen Problem scheiterte, der Glaubwürdigkeit.
Schon bei „Rache“ habe ich mit dem Kopf geschüttelt, als zwei unbedarfte Eltern es mit einer ganzen Truppe von Neonazis aufnehmen, die Gewalt und Brutalität auf ihre Fahnen geschrieben hat.
Auch „Liebeskrank“ ruft bei mir ähnliche Gefühle hervor. Ich verstehe Mark, nichts tut mehr weh als hintergangen zu werden und fast gönne ich ihm seine Rache, na ja, zumindest ein bisschen. Mal ganz ehrlich, wer hat nicht selbst schon mal daran gedacht, sich blutig und brutal an jemandem zu rächen, allerdings bleibt es im Normalfall auch beim Gedanken. Mark allerdings ist zumindest mir da einen Schritt voraus, aber die Art und Weise, wie er seinen Plan in die Tat umsetzen lässt, ich weiß nicht… Vielleicht bin ich kleinlich, aber mich regt das auf. Da sind einfach so viele Sachen, wo ich mir sage, ehrlich jetzt, warum? Wie zum Geier soll das funktionieren? Wo ist die Logik?
Dafür schafft es der Autor auch hier wieder, an die Grenzen des Erträglichen zu gehen, das muss ich ihm lassen, zarte Gemüter sollten schon allein deswegen niemals zu einem seiner Bücher greifen. Vor allem nicht zu „Liebeskrank“, denn hier hat er sich mit verschiedenen sehr unschönen Krankheiten und deren Symptomen auseinandergesetzt. Tauschen möchte man mit Rebecca, dem einstigen Objekt seiner Begierde, auf keinen Fall und auch wenn die Geschichte für mich am Ende wieder ein paar Logiklöcher hat, ist sie eines ganz sicher: ziemlich eklig.^^

Und wieder einmal hat mich ein Buch von Athan nicht wirklich gepackt. Eine gute Idee, eine Ausgangssituation, die der eine oder andere selbst kennt und ein Protagonist, dessen Gefühle man, zumindest zu Beginn, nachvollziehen kann. Blut und Gewalt gibt es zur Genüge, wem das ausreicht, der wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen, mir ist das aber zu wenig.

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