„Die Heilstätte“ – André Wegmann

“ … Kaum jemand war glaubhafter als ein Sterbender. Hätte der Pfarrer von der Sache am Kneipentresen erfahren, hätte man es für erfundenes oder übertriebenes Gequatsche halten können. Aber im Angesicht des Todes würde selbst das abgebrühteste Arschloch einem Geistlichen keine Märchengeschichten auftischen. …“ (Seite 31)

Ein gnadenloser Nordsee-Thriller entführt dich in die düstere Welt eines Privatdetektivs, der sich einem grausamen Snuff-Pornoring und den düsteren Geheimnissen einer alten Lungenheilanstalt stellt, während der Tod im Dunkeln lauert und die Grenzen zwischen Gerechtigkeit und Verzweiflung verschwimmen.
Ein grausamer Snuff-Pornoring, der keine Grenzen kennt.
Eine alte Lungenheilanstalt, die schreckliche Geheimnisse birgt.
Eine junge Migrantin und ihr verzweifelter Kampf um ein friedliches Leben.
Die Abgründe der Nordsee: Ein knallharter und mitreißender Thriller voller Geheimnisse
Der Bochumer Privatdetektiv Michael Jesko freut sich mit seiner Freundin Kimi auf ein paar erholsame Tage an der Nordsee. Doch als ein Sterbender ihm von schockierenden Machenschaften berichtet, wird Jesko in einen Strudel aus Gewalt, Perversion und tödlicher Bedrohung gezogen. Ein grausamer Snuff-Pornoring, der junge Migranten quält, und eine alte Lungenheilanstalt, die düstere Geheimnisse birgt, werden zu den dunklen Schauplätzen seiner Ermittlungen.
Gefangen im Netz des Grauens: Ein spannungsgeladener Nordsee-Thriller, der keine Grenzen kennt
Tauche ein in den nervenaufreibenden Nordsee-Thriller von André Wegmann. Spannung, Mystik und eine Prise düsterer Faszination erwarten dich in dieser packenden Geschichte über die Jagd nach Gerechtigkeit.
Ein packender Nordsee-Thriller, der unter die Haut geht

Michael und Freundin Kimi haben sich einen Traum erfüllt und sich ein Ferienhaus an der Nordsee gekauft in einer Gegend, in der sie auch die Leute kennen, wie die schrullige Gerda, die ihr Herz auf der Zunge trägt.
Und so kommt es, dass der Pfarrer des Ortes Michael um einen Gefallen bittet.
Obwohl eigentlich Urlaub geplant war, ist daran schon bald nicht mehr zu denken, denn Jesko kommt einem Snuff-Pornoring auf die Spur, Flüchtlinge werden nach Deutschland gelockt und dann an den Meistbietenden verkauft zu werden, der seine düstersten Fantasien an ihnen ausleben kann.
Ja, so ein bisschen erinnerte mich das Ganze tatsächlich an den Film „Hostel“.

„Die Heilstätte“ ist eine Neuauflage von „Tödliche Angst“, dem vierten Band der Reihe um den Ermittler Michael Jesko. Leider ist das in der Buchbeschreibung lediglich ganz unten im letzten Satz vermerkt, ein Punkt, der mich immer wieder ärgert, gerade, wenn das Buch auch noch einen neuen Titel bekommt und man so nicht nachschauen kann, ob man es vielleicht nicht schon im Regal stehen hat. Lange Rede, kurzer Sinn, ich hab mich gefreut, dass es etwas Neues von André Wegmann gibt und dachte dann so nach 30 Seiten, Moment, irgendwie kommt mir das doch sehr bekannt vor. Zum Glück habe ich nur das eBook gekauft, sonst hätte ich mich richtig geärgert. Tatsächlich habe ich „Tödliche Angst“ bereits 2019 gelesen, der vierte Teil war für mich der Einstieg und ich hatte keinerlei Probleme, auch ohne Kenntnis der drei anderen. Da das Ganze allerdings so lange her war und ich eh angefangen hatte, hab ich das Buch noch einmal gelesen, immerhin hab ich damals keine Rezension geschrieben.^^
Jesko ist ein sympathischer Typ, der als Ermittler arbeitet und auch seine aufgedrehte Freundin Kimi weiß durchaus zu überzeugen, keine Frage. Meine Favoritin ist jedoch Gerda, die alte Dame, die einfach ihre Klappe nicht halten kann, zu allem unaufgefordert ihren Senf hinzugibt und sich immer wieder einmischt. Sie hat ihr Herz definitiv am rechten Fleck und ist trotz, oder gerade wegen ihrer Macken total liebenswert.
Dann wäre da noch Madina, die nach wochenlanger Flucht aus Afghanistan endlich in Deutschland ankommt und dort in einer seltsamen Unterkunft untergebracht werden soll. Als sie merkt, dass etwas nicht stimmt, ist es bereits zu spät, sie und ihr Freund befinden sich in der Hand grausamer Männer, für die nur Geld zählt und denen ein Menschenleben nichts wert ist, ein Flüchtling sowieso nicht, da lassen sich fix wieder neue beschaffen.
Doch die alte Heilanstalt, die sie als Quartier betrachten, birgt ein Geheimnis und hier kommt auch eine Priese Mystik ins Spiel, aber bei so einem alten, verlassenen Gebäude passt das ja ganz gut.
André Wegmanns Schreibstil ist flüssig, die Charaktere sind gut gezeichnet, nicht nur die Guten, nein, auch die Bösewichte und die haben es faustdick hinter den Ohren.
Der Autor nimmt seine Leser mit auf eine Reise in die tiefsten menschliche Abgründe, immer wieder werden sie mit schrecklichen Taten konfrontiert, allerdings werden die Gewaltszenen hier nicht ausgeschmückt oder die Folter explizit beschrieben, das ist auch gar nicht nötig, denn man leidet auch so mit den Opfern.

Ein weiterer Pluspunkt ist natürlich das alte verlassene Sanatorium, ich finde solche Locations ja immer wieder spannend, allerdings muss ich auch sagen, dass mir persönlich der alte Titel hier besser gefallen hat, denn die Heilstätte selbst spielt nicht unbedingt die tragende Rolle, die man erwartet, erst gegen Ende bekommt sie ihren Auftritt. Nachdem das Buch umbenannt wurde, hatte ich gehofft, auf dieses alte Bauwerkwürde nun etwas mehr eingegangen werden, gerade die alte Geschichte, die sich um dieses baufällige Gebäude rankt, bietet so viel Potenzial.
Warum man mit bei der Neuauflage einer Reihe mit dem letzten Band anfängt, ist mir auch ein Rätsel, aber ich hoffe, die anderen Teile finden ebenfalls noch ihren Weg zu Redrum, denn auch wenn es vielleicht nicht so klingt, ich mag das Buch. Ich verstehe halt nur nicht ganz, warum man nicht von vorn anfängt, damit auch der Leser den passenden Einstieg in die Reihe hat und nicht wie hier immer wieder auf Ereignisse hingewiesen wird, von denen er gar keine Ahnung haben kann.

Ich mag André Wegmans Bücher, auch „Die Heilstätte“, nur finde ich den Titel hier tatsächlich etwas unglücklich gewählt. Abgesehen davon hat mir das Buch einige spannende Lesestunden beschert, auch wenn es bereits der zweite Durchlauf war. Zum Glück hab ich nen Kopf wie ein Sieb und vergesse so im Laufe der Zeit sehr viel, auch wenn zwischendurch immer mal ein paar Erinnerungsfetzen durchblitzten.
Für Jesko, Kimi und Gerda gibt es von mir 4 von 5 Miezekatzen und Meister Merhi, ich hoffe auf die restlichen Bände.^^

01. „In den Fängen des Bösen“
02. „Todesschmeichler“
03. „Die Scharen des Teufels“
04. „Tödliche Angst“ / „Die Heilstätte“

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