„The Fourth Monkey : Das Mädchen im Eis“ – J. D. Barker

“ … Für gewöhnlich quoll ein Körper im Wasser auf, aber bei diesen Termperaturen wurde er durch die Kälte konserviert. Porter mochte sie aufgedunsen lieber. Wenn sie weniger menschlich aussahen, war er weniger emotional bei der Sache. …“ (Seite 17)

»Ich bin der Four Monkey Killer. Ich habe sehr viel Böses getan, und ich bin noch längst nicht fertig …«

Seit Monaten herrschen in Chicago Minustemperaturen, als die Leiche der jungen Ella Reynolds eingefroren im See gefunden wird. Sie wurde vor drei Wochen vermisst gemeldet – der See ist seit Monaten zugefroren. Die Medien beschuldigen den berüchtigten Four Monkey Killer Anson Bishop, aber Detective Sam Porter will nicht glauben, dass er damit etwas zu tun hat. Er kennt den Serienkiller gut, denn er hat ihn geschnappt und laufen lassen, und er hat noch eine Rechnung mit ihm offen. Porter hat sich auf ein gefährliches Spiel eingelassen, währenddessen verschwindet ein Mädchen nach dem anderen …

Die 15-jährige Ella ist vor 3 Wochen verschwunden, jetzt wird ihre Leiche im gefrorenen Haff gefunden. Jemand hat sich sehr viel Mühe gemacht, ihre Leiche im bereits seit Monaten gefrorenem Wasser zu drapieren, außerdem trägt sie die Kleidung der ebenfalls verschwundenen Lili. Für Polizei und Presse ist sofort klar, dass der Four Monkey Killer wieder zugeschlagen hat, sieht Sam Porter das anders. Er hat den Killer 5 Jahre lang gejagt und kennt dessen Modus Operandi. Anson Bishop verstümmelt seine Opfer und verschickt die abgetrennten Körperteile in Schachteln. Diese Leiche ist jedoch intakt. Und sie bleibt nicht die Einzige …

Ein ertrunkenes Mädchen eingefroren im Eis, ein weiteres verschwunden. Bis auf Sam Porter glauben alle, dass Anson Bishop wieder zurück ist. Aber warum ändert er seine Vorgehensweise?
Porter ist sich sicher, dass er es hier mit einem anderen Killer zu tun hat. Und der hat bereits ein weiteres Opfer in seiner Gewalt: Lili, deren Martyrium der Leser hautnah miterlebt.
Wie schon im Vorgänger erzählt J.D. Barker seine Geschichte auch in „Das Mädchen im Eis“ aus verschiedenen Blickwinkeln, für Verwirrung sorgt er damit allerdings keineswegs, denn über den Kapiteln steht immer der jeweilige Name. Auch die Tagebucheinträge, die mich in „Geboren, um zu töten“ so gefesselt haben, sind wieder vorhanden, wenn auch nicht so zahlreich. Trotzdem sind es genau die Passagen, die am spannendsten sind, denn es geht um Ansons Kindheit nach dem Tod seines Vaters und dem Verschwinden seiner Mutter. Obwohl Bishop und Porter immer noch mit ihrem Katz und Maus Spiel beschäftigt sind, spielt der Four Monkey Killer diesmal eine eher kleinere Rolle. Trotzdem ist er immer noch ein durchaus perfider Gegner, den man keinesfalls unterschätzen sollte, ein grandioser Bösewicht, den man trotzdem, oder gerade deshalb, einfach bewundern muss. Außerdem finde ich es toll, dass auch das alte Ermittlerteam, dass neben Sam Porter aus Nash, Clair und Kloz besteht, wieder mit am Start ist, genauso wie Agent Poole. Sie alle haben ihre ganz eigene Sicht auf die Dinge, ihre Stärken und Schwächen, die sie fast schon real erscheinen lassen. So möchte ich einige Charaktere einfach nur in den Arm nehmen und trösten, andere hingegen permanent schütteln.
Neben den Figuren punktet die Fourth Monkey Reihe bei mir aber vor allem damit, dass ich keine Ahnung habe, was gespielt wird. Ich habe schon jede Menge Thriller gelesen und meist kenne ich den Täter lange vor dem Ende. Hier kann ich mich auf mein Gefühl jedoch gar nicht verlassen, denn immer, wenn ich glaube, ich weiß endlich was los ist, passiert etwas, dass mich meine Vermutung komplett über den Haufen werfen lässt. Im Gegenzug dazu wirft mir der Autor immer wieder kleine Bröckchen hin, die ich (noch) nicht einordnen kann, von denen ich aber genau weiß, dass sie irgendwann wichtig sind. Genau so muss ein Thriller sein.

„Das Mädchen im Eis“ knüpft unmittelbar an den Vorgänger an. Erneut ermittelt Sam Porter in einem Mordfall und muss sich nebenbei mit Anson Bishop herumschlagen. Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen und es bleibt spannend bis zum Schluss. Auch hier zeigt sich wieder, wie genial J.D. Barker die verschiedenen Handlungsstränge und Figuren miteinander verflochten hat. Nach dem zweiten Band ist man zwar um einige Informationen reicher, weiß allerdings noch immer nicht, was Porter und Bishop verbindet. Dafür ist der Cliffhanger am Ende verdammt fies, macht es also am besten so wie ich und greift gleich zu Teil 3.^^
„The fourth Monkey“ ist für mich eine der besten Thriller Reihen der letzten Jahre, spannend, überraschend, böse und absolut nicht vorhersehbar. Das ist mir auch diesmal wieder 4,5 von 5 Miezekatzen und eine unbedingte Leseempfehlung wert.

01. „The Fourth Monkey : Geboren, um zu töten“
02. „The Fourth Monkey : Das Mädchen im Eis“
03. „The Fourth Monkey : Das Haus der bösen Kinder“

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