„Die Stadt der Träumenden Bücher: Die Katakomben“ – Walter Moers, Florian Biege

“ … Aber nicht die Schwerkraft ist die mächtigste Kraft im Universum. Es ist die Neugier. …“ (Seite 43)

Als der Pate des jungen Dichter Hildegunst von Mythenmetz stirbt, hinterlässt er ihm ein geheimnissvolles Manuskript. Dieses ist so makellos, dass Hildegunst nicht anders kann, als dem Geheimnis seiner Herkunft nachzugehen. Die Spur führt ihn nach Buchhaim, der »Stadt der Träumenden Bücher«, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern in den Wahnsinn treiben und sogar töten können.

Teil 2 erzählt, wie Hildegunst in den Katakomben bei den Buchlingen das Ormen kennenlernt,
vor den
bösartigen Bücherjägern fliehen muss, dem geheimnisvollen Schattenkönig
begegnet und schließlich nach Buchhaim
zurückkehrt.

Hildegunst lebt bei den Buchlingen und lernt eine Menge über Bücher und die lederne Grotte bis die Bücherjäger angreifen und er fliehen muss. Schöließlich landet er im Schloss des Schattenkönigs, wo er hilflos durch die Gänge irrt, bis der Herrscher sich ihm zeigt und seine Geschichte erzählt.

Nach dem doch recht fiesen Cliffhanger musste natürlich Band 2 her, schließlich wollte ich unbedingt wissen, wie es mit Hildegunst weitergeht. Der sitzt noch immer bei den Buchlingen fest, denn auch die kennen keinen Weg zurück an die Oberfläche. Das erweist sich jedoch als nicht wirklich dramatisch, denn die kleinen Glubschaugen wissen eine Menge über Literatur und diese Kenntnisse teilen sie nur zu gern mit ihrem Gast von der Lindwurmfeste. Es wäre also eigentlich alles ganz toll, würden nicht die Bücherjäger auftauchen und die Grotte in Brand stecken. Da Hildegunst als Dichter natürlich gerettet werden muss, verhelfen ihm die Buchlinge zur Flucht und so landet er wieder da, wo er herkam, in den Katakomben.
Der zweite Band von „Die Stadt der Träumenden Bücher “ beginnt ganz beschaulich in der ledernen Grotte und gewährt einen Einblick in das Leben der putzigen Buchlinge, die ihren Gast testen und ihm immer wieder Neues zeigen. Dann tauchen die Bücherjäger auf und die Stimmung schlägt um, es wird sogar recht brutal, denn die Schatzsucher wollen Blut fließen sehen. Doch auch wenn der rote Lebenssaft fließt, bleiben die Illustrationen der Graphic Novel gewohnt knuffig und detailreich. Natürlich wirkt die Story hier und da ein wenig zurechtgekürzt, aber hey, das Buch umfasst immerhin stolze 480 Seiten, dass da einiges fehlt, sollte jedem klar sein. Mich stört das nicht wirklich, ich sehe das eher als Ansporn, mich der Story im Original zu widmen und noch einmal nach Zamonien zu reisen, wahrscheinlich nicht zum letzten Mal, denn Walter Moers hat da ja inzwischen eine recht große und belebte Welt erschaffen. Und auch wenn die Geschichte hier jetzt nicht mit allzu großen Überraschungen um die Ecke kommt, so zeugen allein schon die Kreaturen und deren Namen von jeder Menge Fantasie, ich musste einfach immer wieder grinsen. Zwischendurch wird es hin und wieder sogar richtig poetisch, ja, Walter Moers ist ein toller Erzähler, wenn man erstmal in seine Welt eingetaucht ist.
Aber auch Florian Biege hat seinen Job als Zeichner großartig gemacht und den vielen verschiedenen Figuren ein farbenfrohes Leben eingehaucht.

Lange Rede, kurzer Sinn, Band 2 hat mich genauso überzeugt wie der Vorgänger, die Geschichte ist spannend, humorvoll und auch ein weinig blutig, die Figurenwunderbar detailreich zu Papier gebracht und immer wieder entdeckt man Kleinigkeiten, die einen zum Grinsen bringen. Und da alle relevanten Begriffe ja schon im Glossar vom ersten Teil erklärt wurden, gibt es diesmal am Ende einen interessanten Einblick in die bildhafte Umsetzung der Charaktere.
Von mir gibt es auch diesmal wieder 4,5 von 5 Miezekatzen und eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die humorvolle Fantasygeschichten mögen und für alle Bücherfreaks sowieso.^^

01. „Die Stadt der Träumenden Bücher: Buchhaim“
02. „Die Stadt der Träumenden Bücher: Die Katakomben“

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