„A Good Girl’s Guide to Murder“ – Holly Jackson

“ …»Obwohl Pip mittlerweile das Gefühl hatte, sie hätte die unter all den Geheimnissen begrabene Andie gekannt, machte sie dieser Raum zum ersten Mal zu einer realen Person. Als sie mit Ravi auf die weiße Wandschranktür zuging, versprach Pip dem Zimmer im Geiste, die Wahrheit herauszufinden. Nicht nur für Sal, sondern auch für Andie« … “
(Seite 260)

»Es geht um das, was vor fünf Jahren passiert ist.«
»Warum?«, fragte er.
»Weil ich nicht glaube, dass es dein Bruder war – und ich will versuchen, es zu beweisen.«

Vor fünf Jahren wurde die siebzehnjährige Andie Bell ermordet. Der Fall ist längst abgeschlossen, denn alle sind sich sicher, dass ihr Freund Sal Singh die Tat begangen hat. Nur Pippa glaubt nicht daran und will den Fall für ein Schulprojekt noch einmal aufrollen. Sie beginnt nachzuforschen und Fragen zu stellen. Aber was ist, wenn der Mörder noch frei herumläuft? Wie weit wird er gehen, um Pippa davon abzuhalten, die Wahrheit ans Licht zu bringen?

Vor fünf Jahren wurde Andrea ermordet, der Täter, ihr Freund, hat sich selbst umgebracht. 
Für Pippa ist der alte Fall das perfekte Thema für ihr Schulprojekt, denn trotz der Ermittlungen damals glaubt sie, dass Sal unschuldig war und holt für ihre Recherchen seinen jüngeren Bruder Ravi mit an Bord. Doch je tiefer die beiden Teenager graben, umso gefährlicher wird es für sie, der Mord an der Schülerin birgt einige dunkle Geheimnisse und die sollen nicht ans Licht kommen.

Für ein Schulprojekt hat sich Pippa ein ganz besonderes Projekt ausgesucht, vor fünf Jahren wurde eine Mitschülerin ermordet, ihr Freund Sal galt als Täter und hat sich umgebracht, der perfekte Fall und so waren die Ermittlungen damals recht dürftig. Pippa hält Sal jedoch für unschuldig und will das beweisen. Dafür braucht sie Hilfe und die sucht sie ausgerechnet bei Sals jüngerem Bruder Ravi. Der ist erstmal weniger begeistert, denn seit dem Mord ist für ihn und seine Familie nichts mehr so, wie es einmal war, sie werden überall angefeindet. Doch auch er ist sich sicher, das Sal nicht der Täter war und hilft Pip bei ihren Recherchen, die schon bald zeigen, dass in dem kleinen Städtchen so einige Dreck am Stecken haben. Schon bald wird Pip auf recht bedrohliche Weise nahegelegt, die Nachforschungen doch besser zu unterlassen, denn schlafende Hunde soll man bekanntlich nicht wecken.
Ich muss sagen, ich habe das Buch eine Weile vor mir hergeschoben, einerseits hat mich der Klappentext angesprochen, andererseits hatte ich ein wenig Angst vor schnulzigen Teenager Gelaber über sexy Boys und ätzende Unterrichtsstunden. Das allerdings völlig zu Unrecht, denn Holly Jacksons „A good Girl’s Guide to Murder“ weiß gleich von Beginn an zu fesseln. Im Mittelpunkt steht Pippa mit ihrem ungewöhnlichen Schulprojekt, in das sie sich voller Hingabe und auch erstmal ziemlich blauäugig stürzt. Es dauert jedoch nicht lange und sie muss erkennen, dass es um sie herum eine Menge dreckige kleine Geheimnisse gibt und sie selbst ihr nahestehende Menschen bisher völlig falsch eingeschätzt hat. Ich mochte Pip von Anfang an, sie kniet sich mit vollem Einsatz in ihr Projekt, lässt sich nicht abwimmeln, bohrt immer wieder nach und sie ist verdammt clever. Aber auch Ravi ist ein verdammt guter Kerl, wie mein Opa sagen würde. Trotz der Anfeindungen von außen glaubt er an die Unschuld seines Bruders, hat sich seine Würde bewahrt und versucht, mit den Umständen so gut es geht klarzukommen. Für ihn geht es um mehr als eine Schulnote, denn er ist ein Geächteter, derjenige, dessen missratener Bruder ein so nettes und liebenswertes Mädchen umgebracht hat. Er und seine Familie taten mir furchtbar leid, aber so ist es nun mal leider auch im wahren Leben, Angehörige von Tätern werden immer wieder mit verurteilt. Ein schwieriges Thema, aber nicht das einzige hier. Es geht um den schönen Schein, hinter dem sich manchmal tiefe Dunkelheit verbirgt, darum, zu seinen Idealen zu stehen und Entscheidungen zu treffen, die verheerende Auswirkungen haben können.
Die Autorin hat ihr Buch zum Teil wie Pippas Arbeit aufgebaut, immer wieder tauchen Protokolle  auf, werden Bandaufzeichnungen wiedergegeben oder Listen aufgeführt, so ist man als Leser immer auf demselben Stand wie Pippa und Ravi und fühlt sich so
fast wie ein Teil des Teams, was einen nochmal ein wenig tiefer in die Geschichte eintauchen lässt.

„A good Girl’s Guide to Murder“ hat mich mit einer tollen, spannenden Story und einer sympathischen Protagonistin überrascht, die ab und an ein wenig zu erwachsen ist, aber darüber lässt sich locker hinwegsehen. Auch ohne grausame Szenen und literweise Blut weiß Holly Jackson zu fesseln und zeigt auf erschreckende Weise, dass der schöne Schein immer wieder trügt und nichts ist, wie es auf den ersten Blick aussieht. Mit Pippa und Ravi hat sie zwei sympathische und glaubhafte Figuren erschaffen, denen ich bei ihren Ermittlungen gerne gefolgt bin und mich auf ein Wiedersehen freue. Bis dahin gibt es von mir 4 von 5 Miezekatzen.

01. „A good Girl’s Guide to Murder“
02, „Good Girl, bad Blood“
03. „As good as dead“
04. „Kill Joy“

Please follow and like us:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert