„Todesschmerz“ – Andreas Gruber

“ … »Ich mag sie«, gab Sneijder zu, »sogar mehr als dich. Aber ich schwöre dir …« Er zeigte mit dem Finger auf ihn. » … wenn sie das jemals herausfinden sollte, bist du ein toter Mann. Und ich weiß, wie man Leichen für immer spurlos verschwinden lässt.« 
Marc presste die Lippen aufeinander. »War nur Spaß, richtig?«
»Nein.« … “ (Seite 36/37)

Mitten in den brisanten Ermittlungen um einen Verräter in den eigenen Reihen werden BKA-Profiler Maarten S. Sneijder und sein Team abgezogen und nach Norwegen geschickt, um den Mord an der deutschen Botschafterin aufzuklären. Doch das Motiv bleibt rätselhaft, und die norwegische Polizei verweigert die Zusammenarbeit. Sneijder muss kreativ werden – und macht damit einen besonders mächtigen Gegner auf sich aufmerksam. Als dann noch ein erstes Mitglied von Sneijders Team einem kaltblütigen Killer zum Opfer fällt, steht Sneijder vor seiner bisher größten Herausforderung …

Eigentlich will Sneijder allein mit Sabine Nemez nach Norwegen fliegen, als er abkommandiert wird, um den Mörder der deutschen Botschafterin zu suchen, denn er befürchtet, dass man ihn absägen will. Sabine hält das für paranoid und so macht sich schließlich doch das ganze Team auf den Weg. Ein Fehler, wie sich zeigt, denn es geht um viel mehr als einen simplen Mord …

„Todesschmerz“ ist damals bei Erscheinen direkt an mir vorbeigegangen, shame on me. Als ich dann „Todesrache“gelesen hab, war ich etwas irritiert, denn gleich zu Beginn war ich doch etwas verwundert und dachte tatsächlich erst, mein Gedächtnis spielt mir einen Streich. Aber nein, ich hatte nur Band 7 verpennt.^^

Königreich Norwegen, das Land der Berge und Fjorde, genau dorthin verschlägt es Sneijder und sein Team, um dort den Mörder der deutschen Botschafterin suchen. Es gibt strikte Regeln und natürlich hält er sich an keine von ihnen und frönt stattdessen seinem üblichen Größenwahn, etwas anderes wäre für mich aber auch unglaubwürdig, Sneijder ist eben Sneijder, man liebt oder hasst ihn. Doch diesmal hat er sich übernommen, wirkt teilweise planlos und verletzlich, man lernt so nebenbei eine ganz andere Seite des Ermittlers kennen. Aber genau das ist gefährlich für ihn und sein Team, denn nichts so, wie es scheint. Es wird gelogen und betrogen, wer Freund und wer Feind ist, ist schwer auszumachen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Trupp zwar immer wieder mitten ins Geschehen gezogen wird, aber auf fremden Boden eben keinerlei Befugnisse hat. Und dann ist ihnen auch noch irgendwer immer einen Schritt voraus und das fordert Opfer.
Ich muss gestehen, zu Beginn habe ich mich mit der Story etwas schwergetan, zu viele Handlungsstränge, zu viele Figuren. Aber die Story entwickelt schon bald einen unheimlichen Sog, ich hatte eine Ahnung, was gespielt wurde, musste die wieder verwerfen, eine neue kam. Trotz fast 600 Seiten wurde es einfach nie langweilig. Gut, ganz so realistisch ist das Ganze jetzt nicht, der Zufall spielt einfach eine zu große Rolle, aber hey, darüber kann ich locker hinwegsehen wenn ich gnadenlos durch Geschehen gepeitscht werde. Und gnadenlos ist hier nicht nur so dahingesagt …

Die Stars der Reihe sind zweifelsohne Sneijder und sein Eichkätzchen. Wieviel Sabine dem grummeligen Glatzkopf bedeutet, wird hier sehr deutlich, auch wenn es ungewohnt ist, dass er seine menschliche Seite zeigt. Doch auch bei den anderen Charakteren hat Andreas Gruber sich sehr viel Mühe gegeben, vor allem bei Cora, die dem Team hilft, sich in Norwegen zurechtzufinden und dann wär da natürlich auch noch Haakon, der aalglatte, schmierige und zwielichtige  Geschäftsmann, den ich von Anfang an verabscheut habe.
Da ich das Buch sehr spät gelesen habe, ging es mir besser als vielen anderen Lesern, denn so hatte ich das Problem mit dem wirklich miesen Cliffhanger nicht. Ein Jahr auf die Fortsetzung warten zu müssen, war aber schon ganz schön gemein.^^

Ein etwas anderer, aber dennoch sehr spannender Fall und Marten S. Sneijder, wie man ihn liebt, was will man als Leser mehr? Der 6. Band der Reihe ist vollgepackt mit Action, Twists und unerwarteten Gefühlsregungen, dafür vergebe ich 4 von 5 Miezekatzen.

01. „Todesfrist
02. „Todesurteil“
03. „Todesmärchen“
04. „Todesreigen“
05. „Todesmal“
06. „Todesschmerz“
07. „Todesrache“

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