„Fische, die auf Bäume klettern“ – Sebastian Fitzek

“ … Sich über den eigenen Kompas klar zu werden, der einen durch das Leben leitet, ist gar nicht so einfach. Vier Jahre habe ich an diesem Buch geschrieben, immer wieder über die Grundsatzfragen nachgedacht und über das, was mich antreibt und was mir wichtig ist im Leben. …“ (Seite 291)

Bestseller-Autor Sebastian Fitzek stellt sich in diesem Buch den existentiellen Fragen: Was zählt im Leben? Wie findet man sein Glück? Welche Lebensziele sind richtig? Was lernt man aus Niederlagen? Und wie geht man mit seinen Mitmenschen um? 

In spannenden persönlichen Episoden erzählt er, was im Leben wichtig ist und wie ein glücklicher Lebensweg gelingen kann. Inspiriert wurde Sebastian Fitzek zu diesem Buch durch das Vatersein – und die Frage, was er seinen Kindern für das Leben mitgeben würde, wenn ihm nicht mehr viel Zeit bliebe. Und so ist „Fische, die auf Bäume klettern“ ein sehr persönliches Vermächtnis eines Vaters an seine noch jungen Kinder, zugleich aber ein Buch für alle, die Halt suchen und sich der Werte, die ihnen wichtig sind, vergewissern möchten.

Sebastian Fitzeks erster Ratgeber begeistert mit spannenden Lebensweisheiten und persönlichen Einblicken!

Was geben wir unseren Kindern mit auf den Lebensweg? Können wir ihnen als Eltern ein kleines Überlebenspaket fürs Handgepäck schnüren und sie dazu erziehen, sich zu allem eine eigene Meinung zu bilden? Diesen Fragen widmet sich Sebastian Fitzek diesmal nicht als Thriller-Autor, sondern ganz privat als Vater.

Stell dir vor, du sitzt auf dem Flughafen, wartest auf deinen Flug und plötzlich schießt die eine Frage durch den Kopf. „Hast du eigentlich schon dein Testament gemacht?“ Sterben müssen wir ja bekanntlich alle früher oder später, für Sebastian Fitzek war dies jedoch der Anlass, sich mit seinem Leben auseinanderzusetzen, mit Moralvorstellungen, Zielen, Siegen und Niederlagen und natürlich auch damit, was man seinen Kindern als kleinen Leitfaden mit auf den Weg geben kann.
Klingt erstmal interessant, zumal Sebastian Fitzek für mich ein wahnsinnig sympathischer Typ ist, auch wenn seine letzten Bücher für mich einfach immer wirrer und unglaubwürdiger werden. Aber hey, das hier ist kein Thriller und nachdem das Buch fast 2 Jahre ungelesen im Regal stand, habe ich endlich losgelegt, musste aber schon bald feststellen, dass ich mich irgendwie außen vor fühlte. Warum? Weil ständig spezifisch seine Kinder angesprochen werden, denen das Buch ja auch gewidmet ist. Okay, versteh ich schon irgendwie, aber man hätte das eben auch ein bisschen cleverer lösen und den Leser mit einbeziehen können, aber genau das wurde hier versäumt und ist für mich damit der größte Kritikpunkt des Buches. Hinzu kommen Ratschläge, die immer wieder wiederholt werden, teilweise war ich richtig genervt, wenn ständig auf demselben Thema herumgeritten wurde. Ja, Fitzeks Ansichten machen ihn liebenswürdig, teilweise finde ich sie aber auch sehr naiv. Oder für den „Normalbürger“ unbrauchbar. „Mach nur, was dir Spaß macht“ … , ich wünschte, das Leben wäre so einfach. Leider hatte ich in meiner Jugend keine Familie mit gefülltem Bankkonto hinter mir, die mir Reisen ermöglicht hat, um meinen Horizont zu erweitern. Natürlich verstehe ich, worauf er hinaus will, doch manches ist, zumindest für mich, einfach nicht umsetzbar. Gut, ich bin aus dem Teenageralter inzwischen auch lange raus und habe meinen Weg gefunden. Aber würde ich meinen Kindern das Buch als kleine Anregung in die Hand drücken, weil ich meine, sie müssten es lesen oder könnten daraus etwas lernen? Ganz ehrlich? Nein.
Als Ratgeber kann ich für „Fische, die auf Bäume klettern“ leider keine Empfehlung aussprechen. Es bringt mir zwar den privaten Sebastian Fitzek näher, ist aber in der Aussage doch ziemlich banal und nicht überdacht gegliedert, die ständigen Wiederholungen machen das Ganze nicht wirklich besser. Eines muss man ihm jedoch lassen, schreiben kann er, denn hätte er seine Vorstellungen nicht in so mitreißende und persönliche Worte gekleidet, hätte ich es wohl spätestens nach der Hälfte zur Seite gelegt, so habe ich es zumindest zu Ende gelesen.

Sebastian Fitzeks Ratgeber für die Reise des Lebens. Für seine Kinder, die er immer wieder anspricht, sicherlich ein gutes Buch voller Ratschläge, ich als Leser fühle mich aber irgendwie ausgegrenzt. Wirklich nützlich ist seine Starthilfe für mich allerdings nicht, aber ich bin auch kein Teenager mehr. „Fische, die auf Bäume klettern“ ist zwar sehr persönlich und mutmachend geschrieben, mehr als 3 von 5 Sternen sind hier trotzdem nicht drin.

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