„The Blanks“ – Grady Hendrix

“ … »Mom,« he says, voice hollow. »I saw it.«
I let myself look at him quickly and see how pale he is, how sick he looks.
»No, you didn’t. There was nothing there.« …“

Residents have an unspoken pact with the island’s unnatural inhabitants: ignore them, live happily. But in New York Times bestselling author Grady Hendrix’s thrilling short story, one boy can’t look away—and pays the price.

Jeckle Island offers Rachel’s children the chance to spend summers roaming wild and free, as long as they follow the rules. But when her son comes face to face with a terror they dare not speak of, she must prepare for their perfect world to change. Forever.

Grady Hendrix’s The Blanks is part of The Shivers, a collection of haunting stories that reveal the otherworldly terrors all around us. Once you know, there’s no going back. Read or listen to each story in one unsettling sitting.

Jedes Jahr verbringen Rachel, ihr Mann Steven und die Kinder die Ferien auf Jeckle Island, dort kennt man sich und die Kinder können sich am Strand austoben.
Es gibt nur eine Regel, an die man sich halten muss.

Nach „Jackknife“, „Letterslot“ und „Night and Day in Misery“ war mit „The Blanks“ Kurzgeschichte Nummer 4 aus der von Amazon herausgegebenen „The Shivers“ Reihe fällig. Nur auf „The Indigo Room“ von Stephen Graham Jones habe ich verzichtet, weil ich mit dem Schreibstil des Autors einfach nicht klar komme. Für alle diese Bücher gibt es keine Übersetzung, sie sind also im Original, also auf Englisch zu haben.

Wie jeden Sommer in den letzten Jahren zieht es Protagonistin Rachel, die ihre Erlebnisse in der Ich-Perspektive erzählt, und ihre Familie auch diesmal wieder in ihr Haus auf Jeckle Island. Die Insel ist ein Geheimtipp im nahen New York, nur selten stehen dort Anwesen zum Verkauf und will man eines erwerben, braucht man Empfehlungen. So hat sich eine kleine, eingespielte Gemeinschaft gebildet, die weitab vom Großstadtstress entspannte Sommertage verlebt.
Es gibt jedoch eine Regel, an die sich alle halten müssen, denn draußen existiert eine Bedrohung, Wesen, die schlicht und ergreifend „Die Leere“ genannt werden. Sieht man sie, muss man sie ignorieren, einfach so tun, als wäre nichts gewesen und alles ist gut. Doch Rachels Sohn Callum sieht nicht weg und so nimmt das Unglück seinen Lauf.
Grady Hendrix geht in seiner Kurzgeschichte so gut wie gar nicht auf jene Monster ein, die zu Jeckle Island gehören, sie sind einfach da. Worum genau es sich bei ihnen handelt, darüber lässt er seine Leser im Unklaren und das ist verdammt clever, denn so kann sich jeder ein ganz eigenes Bild machen. Stattdessen beschreibt er, wie Callums Familie zu ihrem Haus kommt, wie man mit den anderen „Bewohnern“ umgeht und auch, dass es schon vorher zu Vorkommnissen kam, über die aber nicht geredet wird.
„The Blanks“ ist eine wunderbare Metapher dafür, was passiert wenn wir der Realität nicht ins Auge blicken können oder wollen. Wir sind geübt darin, über gewisse Dinge einfach hinwegzusehen, selbst wenn sie uns direkt betreffen. Kommt es aber dazu, wird selbst der Familenurlaub im beschaulichen Ferienhaus schnell zum Albtraum. Es wird nicht blutig oder brutal, der Horror hier kommt schleichend, leise und genau das macht betroffen und regt zum Nachdenken an.

„The Blanks“ ist eine kurze, aber dafür sehr intensive und herzergreifende Story, mit der uns Grady Hendrix einen Spiegel vorhält. Den wenigsten wird gefallen, was sie darin sehen, denn es ist unangenehm, ja schmerzhaft und mir gerade deshalb 4 von 5 Miezekatzen wert

01. „Jackknife“ – Joe Hill
02. „The Indigo Room“ – Stephen Graham Jones
03. „The Blanks“ – Grady Hendrix
04. „Night and Day in Misery“ – Catriona Ward
05. „Letter Slot“ – Owen King

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