„Jackknife“ – Joe Hill

“ … It was the handle of a jackknife, the blade buried deep in the soft wood. The bark had been stripped away around the knife, and someone had carved messages into the slick gray surface of the trunk. …“

Ruined by scandal, Dennis Lange is hoping for a comeback. Selling the story of a cursed tree could make his future—if it doesn’t kill him—in this monstrous short story from New York Times bestselling author Joe Hill.

Dennis awakens something evil when he removes a decades-old jackknife from the trunk of a gnarled old sycamore. Once pinned in place—now thoughtlessly freed—the tree returns to its roots. An act of vigilante justice took place under its boughs long ago. But its taste for blood has only grown stronger…

Joe Hill’s Jackknife is part of The Shivers, a collection of haunting stories that reveal the otherworldly terrors all around us. Once you know, there’s no going back. Read or listen to each story in one unsettling sitting.

Nachdem sich Dennis mit einer Schülerin eingelassen hat, wirft ihn seine Frau raus und er mietet sich ein kleines Haus, in dem er sich nicht besonders wohl fühlt und geht er jeden Tag in den angrenzenden Wäldern spazieren. Auf einem seiner Ausflügen entdeckt er einen riesigen Bergahorn, in dessen Rinde ein Klappmesser steckt, das er mitnimmt. Keine gute Idee, wie sich schon bald darauf zeigt …

Dennis hat in seinem Leben schon einige unkluge Entscheidungen getroffen, die letzte war, sich mit einer seiner Studentinnen einzulassen. Als seine Frau deren Textnachrichten liest, setzt sie ihn vor die Tür und er kommt in einem Airbnb unter. Doch so richtig zufrieden ist er damit nicht und lenkt sich jeden Tag mit einem Spaziergang durch die Wälder hinter dem Haus ab. Obwohl er immer dieselbe Strecke geht, fällt ihm der riesige Bergahorn erst nach 6 Tagen auf. In seiner Rinde steckt ein altes Klappmesser. Schon als kleiner Junge wollte Dennis so eins haben und so zieht er es kurzerhand aus dem Stamm und ignoriert die Warnung, die daneben eingeritzt ist.
Ein riesiger alter Baum, der sich bewegt, so eine Geschichte kann sich auch nur Joe Hill erzählen ohne dabei ins Lächerliche abzugleiten. „Jackknife“, zu deutsch „Klappmesser“, ist der erste Band der fünfteiligen „Shivers Collection“ von Amazon, zu der unter anderem auch Catriona Ward und Owen King eine Kurzgeschichte beigesteuert haben. Eine deutsche Übersetzung gibt es (noch?) nicht, aber ich konnte dem Geschehen auch so ohne Probleme folgen, man muss hier also kein Englisch-Genie sein. Auf gerade mal 46 Seiten lässt der Autor seinen Protagonisten einige fragwürdige Entscheidungen treffen, die ihn nicht sonderlich sympathisch machen. Immerhin hält er sich selbst für einen netten Kerl, was seine Frau und sein Chef allerdings anders sehen, dabei hatte er nicht mal Sex mit seiner Schülerin, dafür aber jetzt jede Menge Ärger am Hals, für nichts. Und das tut mir so gar nicht leid, denn, machen wir es kurz, ich mag Dennis nicht, was sowohl an seiner Einstellung als auch dem ständigen Selbstmitleid liegt. Und an der Tatsache, dass er sich das, was er will einfach nimmt, so wie eben das alte Klappmesser, dass im Baum steckt, die eingeschnitzten Worte daneben ignoriert er und von da an wird es düster, blutig und erzähltechnisch beweist
Joe Hill einmal mehr, dass er seinem Dad in nichts nachsteht. Selbst beim Ende hab ich mir gedacht, dass hätte genau so von Stephen King kommen können, bei ihm habe ich auch immer mal wieder Probleme mit dem Ausgang seiner Geschichten. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und in diesem Fall ist das toll, auch wenn die Story meiner Meinung nach ruhig etwas ausschweifender hätte sein dürfen, vor allem zu dem seltsamen alten Baum hätte ich ein paar mehr Infos gehabt. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn Hills fast schon klassische Horrorgeschichte hat mich ansonsten wirklich gut unterhalten.

Ein unangenehmer Protagonist, ein riesiger Baum und ein altes Messer, mehr braucht „Jackknife“ fast nicht. Von der ersten Seite an spürt man, dass zwischen den Zeilen etwas lauert und nur darauf wartet, endlich herauszukommen. That’s Karma, Baby und dafür vergebe ich 4 von 5 Miezekatzen.

01. „Jackknife“ – Joe Hill
02. „The Indigo Room“ – Stephen Graham Jones
03. „The Blanks“ – Grady Hendrix
04. „Night and Day in Misery“ – Catriona Ward
05. „Letter Slot“ – Owen King

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