„Polly“ – Rebekah Stoke

“ David liebte Polly von Herzen, und für diese Liebe war sie dankbar, doch wusste er nicht, wie sehr sie sich verstellen musste, um die zu sein, die er liebte. „

Ihr Name ist Polly.
Mehr verrät die schöne junge Frau nicht, die David O’Brian an einer Tankstelle mitten im Nirgendwo trifft. Sie ist seit Tagen allein unterwegs und hat kein Ziel. David weiß nichts über sie, nur, dass er sie wiedersehen muss. Eines Tages taucht Polly in Oakdale, Louisiana, auf, wo David in einer Autowerkstatt hart für seinen Traum schuftet. Seine Freunde und seine Mutter mögen sie nicht. Warnen ihn sogar vor ihr, denn warum macht sie so ein Geheimnis aus sich und ihrem Rucksack, den sie niemals aus den Augen lässt?
Zur gleichen Zeit erschüttern mehrere Verbrechen das Land: Die Leichen junger Frauen werden nahe den Sümpfen gefunden. Die Medien berichten von einem „Monster“.
Dann verschwindet auch Polly, und alle halten sie für tot.
Jahrelang sucht David nach ihr, bis er neun Jahre später zu einer letzten großen Reise aufbricht, ohne zu wissen, welch großer Gefahr er sich dabei aussetzt …

Eine kurze Begegnung an der Tankstelle verändert Davids Leben. Dort trifft er sie, Polly. Sie zieht ihn sofort in ihren Bann und als sie später an seinem Arbeitsplatz auftaucht, ist es um ihn geschehen. Polly ist anders als die Mädchen die er kennt, geheimnisvoll, schweigsam, bescheiden. Sie erzählt nichts über ihre Vergangenheit, ihr Leben vor ihm, nur eines macht sie ihm von Anfang an klar: Sie braucht ihre Freiheit. Und dann verschwindet sie von einer Sekunde auf die andere.

Wie schon Rebekahs letzte Bücher durfte ich auch „Polly“ wieder testlesen und hab seitdem gespannt auf die Veröffentlichung gewartet. Zum einen natürlich, weil ich wahnsinnig gespannt auf eure Meinungen bin, zum anderen, weil ich jetzt meine Rezi endlich posten kann, denn mich hat Polly vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen. Außerdem, ich glaube, das erwähnte ich bereits ab und an mal, liebe ich die Sümpfe als Setting und diesmal gibt es verdammt viel davon.^^

Als David sie zum ersten Mal sieht, klaut das hübsche Mädchen mit dem Rucksack an einer Tankstelle eine Flasche Wasser. Sie ist zu Fuß unterwegs und stellt sich ihm als Polly vor. In der Hoffnung auf ein Wiedersehen verrät er ihr, wo er arbeitet und tatsächlich taucht Polly dort auf. Es dauert nicht lange und die beiden sind ein Paar, sehr zum Ärger von Davids Mutter, seinem besten Freund Freddie und natürlich Nathalie, die in ihn verliebt ist. Polly scheint nicht sonderlich willkommen zu sein, doch für David ist die verschlossene junge Frau, die so anders ist, sein Leben. Doch während er bereits Zukunftspläne schmiedet, will Polly nur eins: frei sein. Und so verschwindet sie während eines Ausfluges mit ihm spurlos. David ist am Boden zerstört, doch im Gegensatz zu allen anderen, die der Überzeugung sind, seine Freundin wäre ein weiteres Opfer des Serienkillers, der in den Wäldern sein Unwesen treibt, ist er sich sicher, dass Polly lebt und nach 9 Jahren findet er endlich eine Spur.
„Polly“ ist ein typisches Rebekah Stoke Werk, wer die Autorin bereits kennt, weiß, was ich meine. Es beginnt als kleine süße Liebesgeschichte, aber schon von Anfang spürt man, dass da mehr ist und das liegt nicht nur an dem Serienkiller, der in den anliegenden Wäldern sein Unwesen treibt und hübsche junge Frauen ermordet. Auch Davids Beziehung zu seiner Mutter ist zerrüttet, seine Freunde akzeptieren Polly nicht wirklich und die spricht nicht über ihre Vergangenheit, hier liegt also so einiges im Argen. Als Polly schließlich verschwindet und man sie für ein weiteres Opfer des Serienkillers hält, weiß der Leser längst, dass das viel zu einfach wäre. In welche Richtung die Story sich jedoch entwickelt, bleibt lange unklar, hier hat die Autorin verdammt gute Arbeit geleistet. Natürlich könnte ich jetzt näher darauf eingehen warum, aber es selbst herauszufinden ist doch viel spannender, oder? Und glaubt mir, „Polly“ hat eine Menge zu bieten und schlägt erschreckend düstere Töne an, auch wenn es anfangs gar nicht so wirklich danach aussieht.
Mit der titelgebenden Polly hat Rebekah Stoke einen sehr tiefgründigen Charakter erschaffen, der etwas Schreckliches erlebt hat und so eine Art Beschützerinstinkt weckt, nicht nur bei David, sondern auch bei mir.

Auch Rebekah Stokes neuester Thriller ist wieder ganz nach meinem Geschmack. Wohin die Story letztendlich führt, bleibt lange unklar und das ist ein verdammt cleverer Schachzug. Wer auf Nervenkitzel steht und packende Twists mag, sollte hier unbedingt zugreifen, wer die Autorin noch nicht kennt, erst recht. Mich jedenfalls hat Polly von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, dafür vergebe ich 4,5 von 5 Miezekatzen.

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