„Resident Alien: Willkommen auf der Erde “ – Peter Hogan, Steve Parkhouse

“ … In der Ausbilcung hieß es, meine mentalen Fähigkeiten würden bei manchen Menschen nicht funktionieren, sie könnten vielleicht mein wahres Ich sehen… Aber die Quote war sehr niedrig … Nur einer in einer Million … Das sind bloß sechstausend auf dem gesamten Planeten. …“ (Seite 29) 

Schlimm genug, dass sein Raumschiff auf diesem Hinterwäldler-Planeten gestrandet ist, und noch schlimmer, dass er darum seit Jahren als »Dr. Harry Vanderspeigle« in der Kleinstadt Patience ein Einsiedlerdasein führen und sich als Mensch ausgeben muss. Aber dass ausgerechnet er, der einzige Außerirdische auf dem Planeten Erde, um Hilfe bei einer Obduktion gebeten und danach sogar als Aushilfsarzt rekrutiert wird… das geht zu weit! Wobei diese »Kriminalermittlungen« sogar Spaß machen, da könnte man sich dran gewöhnen… »Resident Alien« ist so spannend wie charmant und humorvoll: Peter Hogans und Steve Parkhouses SciFi-Krimi glänzt sowohl durch feinen Strich als auch durch feine Beobachtungsgabe für das, was wir Menschen als alltäglichen Irrsinn bezeichnen. Beinhaltet Heft 0-3 der »Resident Alien«-Miniserie »Willkommen auf der Erde!«

Dr. Harry Vanderspeigle angelt gemütlich auf dem See vor seiner Hütte, als der Sheriff bei ihm auftaucht. Da der Arzt der Kleinstadt Patience tot und kein anderer Mediziner greifbar ist, soll Harry sich dessen Leiche ansehen. Da er ein als Mensch getarntes Alien ist und das Verhalten dieser Lebewesen studiert hat, weiß er, dass hier keine Ausreden helfen, also macht er sich auf den Weg in die Stadt und wird dort auch gleich als neuer Arzt rekrutiert. 

Ein Mann angelt im Boot auf einem See, das etwas an ihm anders ist, sieht man erst, als er sich zu den beiden Polizisten am Ufer umdreht, denn eigentlich handelt es sich hier nicht um einen Mann, sondern einen Außerirdischen, der eine menschliche Gestalt angenommen hat um nicht aufzufallen. Auch wenn die Comicvorlage genausp beginnt wie die Netflixserie, merkt man gleich zu Beginn, dass hier einiges anders ist und das geht schon beim guten Harry los. Im Gegensatz zur Serie hat er nicht die Absicht die Erde zu vernichten, er ist einfach hier gestrandet, warum, dazu schweigt sich zumindest der erste Band aus. Aber natürlich wird auch er nach dem Mord am örtlichen Arzt zu dessen Nachfolger in dem kleinen Städtchen Patience und trifft dort auf Asta, die als Arzthelferin in der Praxis arbeitet. Hier jedoch nimmt er den Job mit wesentlich weniger Widerwillen an als sein Netflx-Gegenstück. Überhaupt ist er ein nettes Alien, das sein neues Zuhause mag, sich als Detektiv versucht und absolut kein Interesse daran hat, die Menschheit auszurotten. Welche Harry-Version ich lieber mag, sollte also klar sein. Und ich muss sagen, ich hab den zynischen menschenverachtenden Dr. Harry Vanderspeigle schon ein bisschen vermisst. Trotzdem weiß auch der Comic gut zu unterhalten, denn ein Alien, dass seine Liebe zur Ermittlungsarbeit entdeckt ist schon außergewöhnlich und so habe ich auch den liebenswürdigen Haryy ins Herz geschlossen, ebenso wie die anderen Figuren, ganz besonders Asta. Sie hat von Anfang an eine ganz spezielle Beziehung zu dem neuen Arzt, ist sie doch die einzige, bei der sein „Tarnmodus“ nicht richtig funktioniert.
Die Zeichnungen von Steve Parkhouse sind vom Stil her eher ein wenig grob, was aber perfekt zur Geschichte passt und ich fand es toll, verschiedene mir bereits bekannte Charaktere hier noch einmal ganz neu zu entdecken. Ich werde auf jeden Fall dranbleiben und bin gespannt auf die Fortsetzung.

„Resident Alien 1 – Willkommen auf der Erde“ ist eine Art Krimi mit einem ganz besonderem Ermittler, in dem es fast schon ein wenig philosophisch zugeht, immerhin setzt sich ein Außerirdischer mit dem Verhalten der Menschen auseinander und das ist sehr unterhaltsam und mir vier von 5 Miezekatzen wert. Wer die Serie noch nicht kennt, sollte übrigens auch da unbedingt einen Blick riskieren.^^

01. „Resident Alien 1 – Willkommen auf der Erde“
02. „Resident Alien 2 – Suicide Blonde“
03. „Resident Alien 3 – Das Geheimnis von Sam Hain“
04. „Resident Alien 4 – Der Mann ohne Namen“

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