„… Mord ist erblich, sagt sie, und vermutlich hat sie auch recht damit. Es ist nicht unvermeidlich, dass auch du zur Mörderin wirst, Prinzessin. Die Zukunft ist noch nicht geschrieben. …“
Jane ändert ihren Namen, sobald sie ihren Eltern entfliehen kann. Ihre Mutter ist manipulativ und kontrollsüchtig und ihr Vater ein überführter Serienkiller. Nun nennt sie sich Jenny, lebt in einem fernen Ort in Devon, ist glücklich verheiratet mit Mark und glaubt, ihr altes Leben hinter sich gelassen zu haben. Bis Marks Ex-Geliebte verschwindet und vor Jennys Haustür Pakete mit grausigen Tierkadavern auftauchen. Weiß jemand von ihrer Vergangenheit? Oder versucht jemand erneut, Einfluss über sie zu gewinnen? Ihre manipulative Mutter? Oder ihr Vater, der Serienmörder? Und nach und nach wird klar, dass Mark und Jenny auch nicht ganz ehrlich zueinander waren. Beide haben ihre Geheimnisse …
Stell dir vor, dein Vater ist ein Serienmörder udn deine Mutter ein manipulatives Miststück. Nicht die besten Vorraussetzungen für einen erfolgreichen Start ins Leben. Jenny hat es trotzdem geschafft, sie hat ihre eigene Familie und arbeitet erfolgreich als Tierärztin. Doch dann holt ihre dunkle Vergangenheit sie ein. Schlummert etwa das Mördergen ihres Vaters in ihr?
„Die Frau des Sereinkillers“ hat mich gut unterhalten, war für mich zwar kein Highlight, aber doch gut genug, um mir auch den zweiten Band der Reihe zuzulegen. Wer auf ein Wiedersehen mit Tom, Beth und Poppy wartet, den muss ich leider enttäuschen, denn im Mittelpunkt des Geschehens steht diesmal Jenny, die eigentlich Jane heißt und deren berühmt berüchtigter Vater der sogenannte Schmetterlingskiller ist, der schon seit einigen Jahren seine Strafe im Gefängnis absitzt. Doch nicht nur Jennys Vater hat Problem gemacht, auch mit ihrer manipulativen Mutter war nicht gut Kirschen essen. Inzwischen hat sich Jenny ein neues Leben aufgebaut, sie ist verheiratet, hat 2 Kinder und arbeitet als Tierärztin.
Doch dann kehren die Albträume und das Schlafwandeln zurück und jemand legt vor ihrer Tür immer wieder tote Tiere ab.
Als schließlich Olivia, die frühere Geliebte ihres Mannes verschwindet, gerät Jenny schnell in den Verdacht, die Finger mit im Spiel gehabt zu haben. Aber hat sie Olivia wirklich etwas angetan? Jenny kann sich nicht erinnern, hat immer wieder Blackouts. Niemandem hat sie je von ihrer Vergangenheit erzählt, nicht einmal Mark, doch jetzt hat sie das Gefühl, dass diese sie einholt. Kann es sein, dass sie das „Mordgen“ von ihrem Dad geerbt hat? Ein Gespräch mit ihm könnte Antworten geben, doch Jenny will ihn nicht wiedersehen. Dafür bekommt er im Gefängnis Besuch von einer anderen jungen Dame …
Wie schon beim Vorgänger, so wird auch in „Die Tochter des Serienkillers“ aus verschiedenen Perspektiven erzählt, den größten Raum nimmt dabei natürlich Jenny ein, deren Leben Stück für Stück aus den Fugen gerät. Wie fühlt man sich wohl, wenn der Vater wegen mehrfacher brutaler Morde verurteilt wurde? Wenn man als Kind sogar dabei war? Was macht das mit einer Kinderseele? Ein interessantes Thema, das jede Menge Fragen aufwirft, aber nicht alle beantwortet. Doch auch Mark, Jennys Mann kommt zu Wort, ebenso wie die unbekannte Frau, die Jennys Vater im Gefängnis besucht weil sie ein Buch über ihn schreiben will. Daraus gibt es immer wieder Auszüge, die ich sehr interessant finde, denn sie drehen sich um Paul Slater, den Schmetterlingskiller, und seine Taten. Recht schnell wird jedoch klar, dass diese Frau ganz andere Ziele hat als Pauls Leben auf Papier zu bannen. Dieser ständige Sichtwechsel sorgt dafür, dass die Geschichte spannend bleibt, aber auch die Figuren tragen dazu bei. Gerade Jenny, die es mir zu Beginn gar nicht mal so leicht machte, sie zu mögen. Dabei verstehe ich ihre Sicht auf die Welt, würde allerdings trotzdem in einigen Situationen komplett anders handeln. Aber das ist auch gut so, im Voraus zu wissen wer wie reagiert, würde einen Teil der Spannung nehmen. Die relativ kurzen Kapitel sind alle in der Ich-Form geschrieben, egal, wer gerade erzählt und das lässt mich tiefer in die Geschichte eintauchen, mich fühlen, als wäre ich dabei. Hinzu kommt, dass Band 2 der Reihe wesentlich komplexer ist, hier weiß man nicht von Anfang an, was gespielt wird, was die Story für mich umso interessanter macht.
Auch der Nachfolger von „Die Frau des Serienkillers“ weiß zu fesseln und macht sogar einiges besser als der erste Teil, schon allein, weil das Ende nicht so vorhersehbar ist. Natürlich geht das Buch in eine ähnliche Richtung, beschäftigt sich aber diesmal mit der Frage, ob der Drang zu morden vererbbar ist. Ein Thema ganz nach meinem Geschmack und eine Protagonistin, in deren Haut ich nicht stecken möchte, haben bei mir für spannende Lesestunden gesorgt, dafür vergebe ich 4 von 5 Miezekatzen.
01. „Die Frau des Serienkillers“
02. „Die Tochter des Serienkillers“
03. „Die Schwester des Serienkillers“