“ … Die Legende von RED zog immer wieder Jugendliche an, die den Nervenkitzel suchten. Doch der Killer zeigte sich ihnen nicht. Es sei denn … jemand wagt es, ein Lagerfeuer zu entzünden. Dann wird RED von den Toten auferstehen und jeden hinrichten. … «
Ein Ort, den die Zeit vergessen hat. Eine Legende, die niemals stirbt.
Als eine Clique Jugendlicher das verlassene Sommercamp betritt, suchen sie nach einem letzten Abenteuer vor dem Ende ihrer Schulzeit – doch was sie finden, ist der blanke Horror. Denn in den Schatten der Hollow Pines lauert mehr als nur die düstere Legende um den verbrannten Jungen Daniel Redman, auch bekannt als RED – ein maskierter Killer, der angeblich zurückkehrt, sobald ein Lagerfeuer entzündet wird.
Doch was als makabre Gruselgeschichte beginnt, entwickelt sich schnell zu einem tödlichen Albtraum. Zwischen dunklem Aberglauben, brutaler Realität und einer skrupellosen Verschwörung geraten die Freunde in einen tödlichen Strudel aus Gewalt und Wahnsinn. Denn in Hollow Pines hat jeder eine Rolle zu spielen – als Jäger oder Gejagter.
Wirst du noch atmen, wenn die Nacht vorbei ist?
Ein verlassenes Camp um das sich eine alte Legende rankt und 7 Jugendliche, die es noch einmal zusammen krachen lassen wollen, bevor der Ernst des Lebens losgeht. Nachdem sich die Teenager am Lagerfeuer noch über die Gruselgeschichte von Daniel Redman lustig gemacht haben, folgt schon wenig später das böse Erwachen.
In meiner Jugend waren Horrorfilme der letzte Schrei, egal ob „Scream“, „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“, „A Nightmare on Elmstreet“ oder „Freitag, der 13.“. Und sie alle hatten etwas gemeinsam: Die Opfer waren Teenager, die mehr oder weniger verdient von einem meist maskierten Killer dahingemetzelt wurden. Momentan scheint diese Art der Unterhaltung ein Comeback zu feiern, denn es werden Fortsetzungen mit der alten zugegeben nicht mehr ganz taufrischen Besetzung gedreht und gerade Leute in den 40ern, die wie ich mit diesen Filmen aufgewachsen sind, spüren zumindest ein paar nostalgische Anflüge.
In diese Kerbe haut auch Ralf Kor mit seinem neuesten Werk und genau deswegen musste ich es unbedingt haben. Das Cover lässt keinen Zweifel am Inhalt, ein halbnacktes Mädel räckelt sich auf einer Axt im Wasser. Ob das nun einfach nur vom Sonnenuntergang rot gefärbt ist oder das womöglich an all den Unmengen von Blut liegt, das im Laufe der Geschichte vergossen wird, kann natürlich jeder für sich selbst entscheiden.
„Der Fluch von Hollow Pines“ erzählt die Geschichte von Nelly, Moe, Jamie, Sidney, Han, Paul und Nancy, die die Schule hinter sich haben und bald ihrer eigenen Wege gehen werden. Vorher wollen sie noch einmal Party machen und haben dafür schnell die passende Location gefunden, das verlassene Camp Hollow Pines. Doch bereits die Anreise gestaltet sich schwierig, denn niemand will ihnen sagen, wo genau es sich befindet und dann steht auch noch plötzlich ein Paar auf der Straße. Zwar fährt Moe sie nicht über den Haufen, aber auch nur, weil sie sich kopfüber in den Straßengraben stürzen. Und so die Stimmung schon ein bisschen im Keller als man endlich im Camp ankommt. Es ist dunkel, also wird ein Lagerfeuer entzündet und Moe erzählt die Legende von Daniel Redman, kurz RED, dem Sohn des ehemaligen Campleiters. Und bei wem nicht spätestens jetzt „Freitag, der 13. Vibes“ aufkommen, dem ist nicht mehr zu helfen.
Was folgt ist klar: das Camp ist nicht so verlassen, wie es aussieht und wer sich schwer damit getan hat, die Namen und Pärchen auseinanderzuhalten, atmet bereits nach ein paar Seiten erleichtert auf. Wer jetzt allerdings meint, mehr hätte die Story nicht zu bieten als den irren Killer mit der Maske, der sich brutal durch die Eindringlinge schnetzelt und das Final Girl, der irrt sich gewaltig, denn der gute Ralf hat noch den einen oder anderen Trumpf im Ärmel. Während er einerseits immer wieder auf bekannte horrortypische Klischees wie zum Beispiel die Zusammensetzung der Gruppe setzt, hat er es andererseits immer wieder geschafft, mich zu überraschen. Außerdem sorgen die kurzen Kapitel, der lockere Schreibstil und natürlich die Neugier, wer wohl als nächstes wie ins Gras beißt dafür, dass es schwerfällt, das Buch zur Seite zu legen.
Wenn ihr also, so wie ich, die guten alten Slasher der 80er liebt, in denen die Figuren keine besondere Tiefe brauchten, weil ihre einzige Existenzberechtigung darin bestand, das Opfer eines Serienkillers zu werden, solltet ihr unbedingt einen Blick auf „Der Fluch von Hollow Pines“ werfen. Und solltet ihr meine Altersklasse sein, fühlt ihr euch beim Lesen als würdet ihr die Uhr einfach mal ein paar Jahrzehnte zurückdrehen und wer will das nicht.
Ist es verwerflich zu schreiben, dass es mir Spaß gemacht hat diesen Slasher zu lesen? Bei vielen der Figuren hatte ich direkt ein Bild vor Augen, besonders bei den beiden Fahrern des Rettungswagens und irgendwie fühlte sich das Ganze an wie ein blutiger Roadtrip zurück in meine Jugend. Camp Crystal Lake lässt grüßen und das ist mir 4 von 5 Miezekatzen wert.^^