„Das Geschenk“ – Sebastian Fitzek

… „Sie haben die Kette in Gang gesetzt. Sie sind uns gefolgt. Sie sind in dieses Haus eingedrungen. Zu nichts davon habe ich Sie gezwungen. Es war Ihr freier Wille. Ihre Entscheidung. Mit deren Konsequenzen werden Sie von nun an leben müssen.“ (Seite 71)

Milan Berg steht an einer Ampel, als ein Wagen neben ihm hält. Auf dem Rücksitz ein völlig verängstigtes Mädchen. Verzweifelt presst sie einen Zettel gegen die Scheibe. Ein Hilferuf? Milan kann es nicht lesen – denn er ist Analphabet! Einer von über sechs Millionen in Deutschland. Doch er spürt: Das Mädchen ist in tödlicher Gefahr.

Als er die Suche nach ihr aufnimmt, beginnt für ihn eine albtraumhafte Irrfahrt, an deren Ende eine grausame Erkenntnis steht: Manchmal ist die Wahrheit zu entsetzlich, um mit ihr weiter zu leben – und Unwissenheit das größte Geschenk auf Erden.

Milan hat es im Leben nicht weit gebracht, allerdings immerhin vom Kleinkriminellen zum Angestellten in einem Diner.
Nach einem Streit mit seiner Freundin Andra radelt er allein nach Hause und steht an einer Ampel neben einem Wagen, in dem ein Mädchen einen Zettel an die Scheibe hält.
Die Sache kommt Milan merkwürdig vor, doch er kann nicht lesen und weiß so nicht, was auf dem Zettel stand. Dafür hat er allerdings ein fotografisches Gedächtnis und notiert das Gesehene so zu Hause auf einem Zettel, den Andra liest. „Hilf mir, das sind nicht meine Eltern.“ Dieser Satz lässt ihm keine Ruhe, er muss das Kind finden und hat keine Ahnung, worauf er sich damit einlässt …

Nachdem „Das Geschenk“ fast 1,5 Jahre ungelesen im Regal stand, war es nun im Rahmen meiner 21 für 2021 Challenge endlich fällig. Die Lesung dazu fand ich damals toll und eigentlich wollte ich das Buch danach auch gleich lesen, aber irgendwie ist es nicht dazu gekommen, man kennt das ja, es gibt immer interessantere Bücher, die sich vordrängeln.
Außerdem hat mich „Der Heimweg“ doch ziemlich enttäuscht, die Geschichte fing interessant an und wurde dann immer verworrener.
Leider ist das auch hier wieder der Fall, der Anfang war durchaus vielversprechend, aber dann wurde es für mich immer abstruser. Ich mag ja Plottwists, aber nicht immer und immer wieder, hier war es mir persönlich etwas zu viel des Guten und auch mit Milan bin ich irgendwie nicht so richtig warm geworden. Eigentlich sollte er einem ja leidtun, aber dieses ständige Gerede über seinen Analphabetismus hat mich dezent genervt.
Ja, es ist ein wichtiges Thema im Buch und ich finde es gut, darauf aufmerksam zu machen, aber alles damit zu entschuldigen, dass man nicht Lesen kann, halte ich für falsch.
Andererseits merkt man hier natürlich, dass sich Sebastian Fitzek ausgiebig mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, wie es dazu kam, erklärt er in der Danksagung.

Hinzu kommt, dass ich keinen der Protagonisten wirklich einordnen konnte, meint Andra es wirklich gut mit Milan? Und was ist mit Lampert? Mit Lynn und Zoe?
Wenn man nicht weiß, wo eine Figur steht, kann das durchaus die Spannung erhöhen, aber wenn man bei jedem zweifeln muss, finde ich das doch etwas übertrieben.
Dafür fand ich den Schreibstil wie immer sehr angenehm und auch die Story an sich, mit ein paar „Überraschungen“ weniger hätte mir das Buch wirklich gefallen, so war es mir allerdings zu übertrieben und auch das Ende war gar nicht meins. Zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden.
Dafür ist die Aufmachung wieder toll gelungen, die Geschenkverpackung des Buches ist mal etwas ganz anderes und ein Hingucker im Regal.^^

Wie schon bei „Der Heimweg“ fand ich die Geschichte recht unglaubwürdig und auch Milan hat mich nicht wirklich überzeugt. Dabei finde ich die Grundidee wirklich gut, die Umsetzung allerdings nicht wirklich geglückt., außerdem gab es für mich persönlich zu viele Figuren, deren Handeln nicht immer ganz so logisch war.
Am Ende bleiben so unterm Strich 3 von 5 Miezekatzen und meine Meinung, dass die alten Fitzeks einfach besser waren, steht auch immer noch.^^

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