„Extinction Red Line“ – Nicholas Sansbury Smith, Tom Abrahams

… “ Wie es aussieht, ist einer ihrer VX-99-Superfreaks doch nicht draufgegangen. Er hat überlebt und tötet Menschen, seit er sich in das verwandelt hat, was er jetzt ist. Was immer das sein mag.“ …
(Seite 238-239)

Die Vorgeschichte der Bestseller-Serie THE EXTINCTION CYCLE

Seit Jahren fürchten die Bewohner am Da-Fluss in Vietnam eine albtraumhafte Kreatur, die sich von menschlichem Fleisch ernährt. Ihr Name wird nur geflüstert: der Weiße Geist.
Für das US-Militär hat diese Kreatur einen anderen Namen: Marine-Lieutenant Trevor Brett. Er ist das Ergebnis eines biochemischen Experiments, bei dem alles schieflief.
Doch die Männer, die dieses Monster schufen, haben die Suche nach ihm noch nicht aufgegeben …

Der Beginn des Aussterbens der Menschheit. Eine großartige Zusammenarbeit der beiden postapokalyptischen Autoren Tom Abrahams und Nicholas Sansbury Smith.

Eigentlich sollte die Operation „Burning Bright“ dafür sorgen, dass Lieutenant Trevor Brett und seine Männer den vietnamesischen Dschungel ein halbes Jahr früher verlassen können. Lediglich einen neuen Impfstoff sollen sie sich spritzen, ein scheinbar geringer Preis dafür, dem Schlachtgetümmel 6 Monate früher zu entkommen. Doch in der Spritze befindet sich ein unerforschter Stoff, der die Soldaten zu wahren Kampfmaschinen machen soll. Das tut er auch, allerdings anders als erwartet, denn Brett ist der Einzige, der überlebt und auch er ist kein Mensch mehr.

Ich liebe Nicholas Sansbury Smiths „Extinction Cycle“ Reihe, umso neugieriger war ich natürlich auf die Vorgeschichte, die etwas anders ist, denn im Mittelpunkt steht diesmal ein Journalist mit vietnamesischen Wurzeln, der sich von der Geschichte des Weißen Geists in seiner alten Heimat den großen Durchbruch erhofft.
Jimmy Linh hat es nicht leicht, seine Eltern sind mit seiner Berufswahl mehr als unzufrieden, sein Vater versucht ihn ständig in seine Fußstapfen zu drängen. Kurzum, Jimmy braucht ein Erfolgserlebnis, um seinem Umfeld zu beweisen, dass er sehr wohl etwas wert ist.
Er ist jung und ungestüm, handelt, ohne groß darüber nachzudenken und bringt so sein Umfeld in Gefahr.
Natürlich fehlt auch diesmal die obligatorische „Heldentruppe“ nicht, die sich aus ein paar abgehalfterten Ex-Soldaten zusammensetzt und mir, ehrlich gesagt, lieber war als der übereifrige Schreiberling. Ich verstehe zwar, was den antreibt, trotzdem ist sein Handeln für mich verantwortungslos.
Apropos verantwortungslos, da wäre noch Rick Gibson zu nennen, der Entwickler des „Impfstoffes“, der auch noch 12 Jahren noch immer daran arbeitet, Kämpfer zu Übermenschen zu machen, seine Begründung dafür liest sich wie ein schlechter Witz. Ohne näher darauf einzugehen, macht sie mir etwas Angst, denn das man schon seit Ewigkeiten an der Optimierung von Soldaten forscht und arbeitet, ist ja nichts Neues, nimmt dem Ganzen aber keineswegs den Schrecken. Menschen zu Versuchsobjekten zu machen, meist auch noch ohne deren Wissen, ist leider ganz realer Horror.
Die Story in den vietnamesischen Dschungel zu verlegen, in die kleinen Dörfer der Fischer und Reisbauern, erweist sich hier als geschickter Schachzug, einfache Menschen sind einem Monster wehrlos ausgesetzt, außerdem interessiert es niemanden, wenn dort hin und wieder mal jemand verschwindet.
„Extinction Red Line“ ist übrigens als signierte Festa Sammlerausgabe in einer limitierten Stückzahl von 999 Exemplaren erschienen.

Lange Rede, kurzer Sinn, Extinction Red Line ist für mich eine typische Nicholas Sansbury Smith Geschichte, stände es nicht drauf, würde ich nicht erkennen, dass das Buch in Zusammenarbeit mit einem anderen Autor entstand, allerdings habe ich von Tom Abrahams auch noch nichts gelesen.
Was mir allerdings zu meinem Bedauern aufgefallen ist: es gibt diesmal keinen Hund.^^
Nichtsdestotrotz vergebe ich für meinen Ausflug ins vietnamesische Hinterland 4 von 5 Miezekatzen.

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