„TodesTreu“ – Jörg Piesker

“ … »Die Wette gilt, ihr süßen Mäuse. Ich werde mir eure Kerle mal ansehen.«
Rebecca und Melina sahen Cassandra nach, als diese das ›Havanna Inn‹ verließ. Sie sagten nichts. Sie wussten aber, dass eine böse Sache ihren Lauf genommen hatte. …“

Eine schöne Treuetesterin mit grandiosem Erfolg und eine graue Maus, die ihr auf die Schliche kommt. Eine alberne Wette wird zu einem Wettlauf um Leben und Tod.

Melina Menggart feiert ihren dreißigsten Geburtstag ausgelassen mit ihren Freundinnen Jenny und Rebecca. Zu fortgeschrittener Stunde lernen sie die Treuetesterin Cassandra kennen. Die Geschichten, die sie erzählt, fesseln und erschrecken die Freundinnen zugleich.

»Wenn ihr wüsstet, wie viele Männer untreu sind.«

In Sektlaune lassen sie sich auf ein Angebot der faszinierenden Cassandra ein. Als Melina hinter das Geheimnis der Treuetesterin kommt, gerät sie in eine tödliche Falle.  

Zu ihrem 30. hat Melina einen entspannten Abend in der Bar mit ihren Freundinnen geplant, doch der verläuft anders als gedacht. Eine fremde Frau sitzt an ihrem vorbestellten Tisch und sie macht keine Anstalten zu gehen. Sie stellt sich als Cassandra vor, spendiert eine Runde Champagner und erzählt von ihrer Arbeit als Treuetesterin.
Auf der Toilette wird Melina Zeugin ihrer unseriösen Methoden und kann es sich nicht verkneifen, später darauf anzuspielen. Das veranlasst Cassandra dazu, die Frauen zu einer Wette herauszuforden, eine Wette, die sie besser nicht angenommen hätten … 

„TodesTreu“ ist der erste Band der Svantje Erdinger und Claas Wohlnagel Reihe, bei der sich die Ermittler zumindest zu Beginn sehr im Hintergrund halten. Ich muss gestehen, ich mag diese Variante, die mir auf diese Art noch nicht untergekommen ist.
So kann sich die Story erst einmal völlig auf Melina konzentrieren, eine junge Frau, die sich selbst eher für ein Mauerblümchen hält, mit ihrem Mann Fynn aber den großen Fang gemacht und sich immer noch fragt, wie sie das verdient hat.
Melina ist die Durchschnittsfrau von nebenan, schon allein das macht sie sympathisch.
Dann trifft sie auf Cassandra, die das komplette Gegenteil von ihr ist, wunderschön, von sich selbst überzeugt, skrupellos und ihr Leben wird zum Albtraum.
Ein wenig hat mich die sexy Treuetesterin an Chelsea Cains Gretchen erinnert, an Bösartigkeit mangelt es auch ihr auf jeden Fall nicht.
Hier hat Jörg Piesker eine sehr komplexe Figur erschaffen, deren Gedankengängen ich nicht immer folgen kann, aber das ist gut so, sonst würde ich mir ernsthaft Gedanken machen.^^
Aber auch Svantje Erdinger bekommt von mir keinen Sympathiebonus, ist sie doch anfangs viel zu sehr von sich selbst überzeugt und hält ihren Kollegen Claas Wohlnagel nicht unbedingt für die hellste Kerze auf der Torte, Reibereien sind also auch da vorprogrammiert.
Ich bin mir tatsächlich noch nicht ganz sicher, was ich von ihr halten soll, denn auch ihre „Einstellung“ zu Melina halte ich für etwas merkwürdig, werde allerdings nicht weiter darauf eingehen, das müsst ihr schon selbst lesen.
Nichtsdestotrotz hat der Autor hier sehr glaubwürdige Figuren erschaffen, deren Handlungen man fast immer nachvollziehen kann, der Schreibstil ist flüssig und passt zum Thema. Jörg Piesker schweift nicht ab und verliert sich in Nebensächlichkeiten, auch dafür gibt es einen Daumen nach oben.
Ein gelungener Einstieg in eine mir neue Reihe um zwei Ermittler, die sich erst noch zusammenraufen müssen und eine total gestörte Antagonistin, deren Weg man besser nicht kreuzen sollte, was will das Thrillerherz mehr?
Für „TodesTreu“ vergebe ich 4 von 5 Miezekatzen und werde mir auch die restlichen Teile zulegen.

01. „Todestreu“
02. „TodesLiebe“
03. „Todesaffäre“
04. „Todesbote“

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