„Eine verhängnisvolle Mutprobe“ – Andreas Laufhütte

“ … »Er war unser Nachbar. Ist vor knapp ’nem Jahr gestorben. Oben in seinem Schlafzimmer.« »Und jetzt spukt er durchs Haus?« Lina kicherte, doch als sie sah, dass Anni nicht lachte, verstummte sie.
»Irgendwas stimmt da zumindest nicht.« …“ (Seite 20)

Die drei Freundinnen Lina, Anna-Lena und Michelle wollen im Garten der Eltern zelten. Nebenan, im Haus des verstorbenen Rudi Bachmann, soll es angeblich spuken. Für die drei gibt es nichts Spannenderes, als dieser Geschichte auf den Grund zu gehen. Doch was als harmlose Mutprobe beginnt, entwickelt sich zu einem Albtraum, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Gelingt es Anna-Lenas Vater noch rechtzeitig, die Mädchen vor dem sicheren Tod zu bewahren?

Lina liebt Horrorfilme und fährt in den Sommerferien immer zu ihrer Oma, wo ihre Freundin Anni jedes Jahr auf sie wartet. Diesmal ist auch noch Michelle mit von der Partie. Als Anni den beiden Mädchen erzählt, dass sie im Nachbarhaus eine Bewegung hinterm Fenster gesehen hat, obwohl der alte Rudi schon vor einiger Zeit gestorben ist, wollen die drei unbedingt einen Blick ins Innere werfen und natürlich muss das nachts geschehen.
Schon bald bereuen sie jedoch ihre Neugier …   

Wenn sich der Redrum Verlag mit Redrum Kids an eine neue Zielgruppe wagt , dann bin ich natürlich dabei, erst recht, wenn das Buch von Andreas Laufhütte stammt, der ja in seiner „Hof Gutenberg“ Reihe nicht gerade zimperlich war. Was also hat unser Nachwuchs von ihm zu erwarten?
Über das Cover von „Eine verhängnisvolle Mutprobe“ kann man sich natürlich streiten, ich für meinen Teil finde es super, dass der Autor hier nicht nur sein eigenes Bild beigesteuert, sondern auch noch Illustrationen fürs Buch abgeliefert hat.
Doch zurück zum Inhalt. Wer kennt das nicht, die Sommerferien waren immer die tollste Zeit im Jahr, man wollte Abenteuer erleben und genauso ergeht es den drei Mädchen hier. Die Bewegung hinterm Vorhang macht sie neugierig, wohnt vielleicht heimlich wer in dem Haus, war es nur ein Luftzug? Die Mädels sind sympathisch und jeder kann sich in ihre Lage versetzen, als Kind macht man sich einfach keine Gedanken über etwaige Konsequenzen, Nervenkitzel und Mutproben sind einfach cool, damals und heute, daran hat sich nichts geändert. Die Ausgangssituation für Andreas Laufhüttes Buch ist also durchaus real, ich kann mich in Lina, Anni und Michelle ohne Probleme hineinversetzen und wäre für einen solchen Plan wohl auch Feuer und Flamme gewesen.
Mit dem Betreten des Nachbargrundstückes gerät dann allerdings so einiges außer Kontrolle und ich muss gestehen, ich hatte selbst einmal eine Gänsehaut, werde aber nicht verraten, warum.^^
Wer weiß, dass sein  Spross nicht sofort zu Albträumen und Angst im Dunkeln neigt, sollte hier ruhig mal einen Blick riskieren. Ich finde die Idee, die lieben Kleinen an unserer Leidensachaft teilhaben zu lassen irgendwie witzig und hoffe, das wird nicht das einzige Buch in dieser Richtung bleiben.

Meinem Kind hätte dieses Buch definitiv gefallen, denn es ist genauso drauf wie ich. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass die Geschichte für alle geeignet ist, auch wenn der Autor sich hier mit seinen sonst sehr detaillierten Beschreibungen zurückhält, ein paar Dinge könnten Kindern eben doch Albträume bereiten. Andererseits ist es eben genau das, was mich ab 12 so fasziniert hat. Für den Ausflug in neue Gefilde vergebe ich 4 von 5 Miezekatzen.

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