„Teufelseltern“ – Andrea Reinhardt

“ … Starr vor Schock hielt Emilia Dearing die Luft an, lauschte den angsterfüllten Hilferufen ihrer Geschwister. Das Geschrei drang bis in ihr Kinderzimmer, obgleich es am Ende des Flures lag. Es hallte durch die Dunkelheit. Ihr Körper bebte vor Angst und Mitgefühl. Verzweiflung machte sich breit. Sie flehte zu Gott: »Hilfe! Lass es aufhören!« Sie wusste, was die Rufe der Geschwister bedeuteten. …“

Misshandlung, Folter, gequälte Seelen Chicago 2016 Zwei Jahre nach einer schweren Lebenskrise kehrt Sonderermittlerin Natalie Bennett zum FBI zurück. Ihr erster Fall, zwei aus einer Klinik entführte Kinder, entwickelt sich zu einer wahrlichen Zerreißprobe. Während der Ermittlungen stoßen die FBI Agenten auf eine Reihe verstorbener Kinder. Die Todesursache ist laut Obduktionsbericht immer die gleiche, die Todesumstände jedoch werfen Fragen auf. Der Druck auf die Ermittler wächst, als die Hauptverdächtige nicht mehr vernehmungsfähig ist. Für Natalie Bennett und ihren Partner Alexander Johnson beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, die Kinder lebend zu finden. Der erste Thriller „Teufelseltern“ um FBI Sonderermittlerin Natalie Bennett führt die Leser in eine emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle, die von Wut, über Trauer bis hin zu Fassungslosigkeit reichen.

Emilia hat keine schöne Kindheit und das ist noch geprahlt. Ihr Vater ist ein starker Trinker, der Sauftouren nicht abgeneigt ist und danach ganz gerne mal handgreiflich wird, in jeder Hinsicht.
Doch auch die Mutter ist keinen Deut besser und lässt den Frust über ihren Mann nur zu gerne an dem 13-jährigen Mädchen und ihren zwei jüngeren Geschwistern aus, Essen gibt es selten, dafür jede Menge Schläge und Misshandlungen rund um die Uhr.
Als Emilia eines abends wieder einmal Schmerzensschreie aus dem Zimmer ihrer Geschwister hört, fasst sie den Entschluss, endlich zu fliehen und Hilfe zu holen, denn so kann es nicht mehr weitergehen. Damit jedoch setzt sie eine Kettenreaktion in Gang…

Natalie Bennett ist Sonderermittlerin beim FBI und nach einer etwas längeren Auszeit gerade in ihr altes Team zurückgekehrt. Sie hat eine schwere Zeit hinter sich, denn ihr kleiner Sohn wurde während eines Ausfluges mit seinem Vater zum Spielplatz entführt und erst nach einigen Wochen tot im Gebüsch gefunden, Trost fand Natalie jedoch nicht bei ihrem Mann, sondern im Alkohol.
Nun hat sie sich endlich wieder aufgerappelt, doch gleich der erste Fall droht sie wieder in den Abgrund zu reißen, denn ausgerechnet aus der Klinik ihres Ex-Mannes wird ein kleiner Junge entführt, so alt, wie ihr Sohn jetzt wäre.
Am Tag darauf verschwindet eine weitere kleine Patientin und wieder gibt es keine Spur…
Teufelseltern“ ist Andrea Reinhardts Debüt und ein sehr gelungenes noch dazu, allerdings nicht für jeden empfehlenswert, muss man auch einiges wegstecken können, denn alles dreht sich um Gewalt gegen Kinder und damit ist nicht mal eben der Klaps auf den Po gemeint.
Was die kleinen Wesen so erdulden müssen, ist schon hart an der Grenze und hat mich einige Male wirklich schlucken lassen. Wie können Eltern nur so grausam zu ihren eigenen Nachkommen sein?
Gerade als Mutter doch ein sehr bedrückendes Thema. Aber muss man darauf auch so detailliert eingehen? Von meiner Seite aus ein deutliches ja, denn solche Dinge passieren vor unseren Türen tagtäglich, man kann gar nicht genug darauf aufmerksam machen und versuchen, die Leute dazu zu bringen, eben nicht wegzusehen, wenn sie bestimmte Anzeichen erkennen. Dass den Leser keine friedvolle Geschichte erwartet, erkennt man bereits am Cover und wer das Buch gelesen hat, weiß auch, dass das sehr treffend gewählt ist.
Dieses Buch ist übrigens der erste Teil einer Reihe um die Ermittlerin Natalie Bennett, die auch ohne diesen grauenvollen Fall ihr Päckchen zu tragen hat. Sie und ihr Team wirken durchaus sympathisch und ich bin gespannt, was mich wohl im zweiten Band „Missetaten“ erwartet.
PS: Mit Band 3 wurden die Cover geändert, ich hab das hier also mal aktualisiert, muss aber sagen, das mir die alten besser gefallen haben.^^

Ein Buch, dass mich als Mutter sehr mitgenommen hat, wer selbst kleine Kinder hat und in der Beziehung sehr empfindlich ist, sollte besser die Finger davon lassen, für alle anderen gibt es von mir eine Leseempfehlung und 4 von 5 Miezekatzen.

01. „Teufelseltern“
02. „Missetaten“
03. „Wutschrei“

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