„Wutschrei“ – Andrea Reinhardt

“ …Nicole betrachtete die Kunst. In der Tat sah sie geschmacklos aus. Aber es wirkte auch täuschendecht. Die Figur glänzte, als wäre sie aus Wachs gegossen. Den Mund der Figur hielt eine Hand zu, die aus Gips zu sein schien. »Also was Leute heute als Kunst verstehen.« Nicole schluckte. Sie konnte ihren Blick nicht mehr lösen. Die Augen der Wachsfigur starrten sie an. …“

„Wenn die Wut nach Rache schreit.“
Chicago 2017
Während Alexander Johnson die Sorge um Natalie auffrisst, verschwindet erneut ein Kind aus dem Cheslock-Kinderkrankenhaus. Die Parallelen erinnern an einen früheren Fall. Doch schnell stellt sich heraus: das FBI-Team hat es mit einem viel schlimmeren Gegner zu tun. Denn der Täter kennt keine Grenzen.
Und er wird nicht aufhören, bis er hat, was er will.

Während Alexander Johnson seine Sorge um Natalie auffrisst, verschwindet erneut ein Kind aus dem Cheslock-Kinderkrankenhaus. Die Parallelen erinnern an einen früheren Fall. Doch schnell stellt sich heraus: das FBI-Team hat es mit einem viel schlimmeren Gegner zu tun. Denn der Täter kennt keine Grenzen. Und er hört erst auf, wenn er hat, was er will.

Wutschrei“ ist der dritte und letzte Teil der Natalie Bennett Reihe von Andrea Reinhardt und wer die Vorgänger nicht kennt, sollte hier besser nicht weiterlesen.
Der Abschlussband beginnt mit einem Prolog, der uns zurück ins Jahr 1992 führt, ein Junge sieht seine Eltern verbrennen und verschwindet schließlich mit jemandem vom Tatort. Diese Rückblicken gibt es über das gesamte Buch verteilt immer wieder und schon bald ist klar, wer der geheimnisvolle Junge ist, aber das werde ich natürlich nicht verraten, also zurück zu Natalie.
Die musste ja so einiges verarbeiten und nach dem Brief ihres Mannes Jacob ist in ihrem Leben nichts mehr so, wie es mal war, die Ermittlerin will nur noch eins: Rache. Auf der einen Seite vollkommen verständlich, andererseits, wo kämen wir hin, wenn jeder seinen kleinen Privatkrieg ausfechten würde? Als Mutter bin ich völlig bei ihr, mein gesunder Menschenverstand sagt mir allerdings, das dies eben nicht der richtige Weg ist.
Natalie jedenfalls hat sich aus dem Staub gemacht, keiner ihrer Kollegen weiß, wo sie sich herumtreibt, aber sie kennen ihr Ziel und haben Angst um sie. Diese Sorge wird von einem neuen Fall unterbrochen, vor einem Krankenhaus wird die Leiche eines Jungen, eines Patienten gefunden, der wie eine Statue hergerichtet ist. Alex wüßte gern seine alte Partnerin an der Seite, denn Bennett hat für solche Fälle ja bekanntlich ein Händchen, aber wird sie auf seine Anrufe reagieren und die Jagd auf ihren Mann einstellen?
Natalie ist wirklich vom Leben gebeutelt und kommt einfach nicht zur Ruhe und auch wenn sie natürlich viel mitgemacht hat, kommt sie mir in diesem Teil doch sehr kalt und berechnend vor.
Nur die Jagd nach Jacob gibt ihrem Leben noch einen Sinn und sie ist ihm auf der Spur. Ihre Kollegen stehen hinter und decken sie, so gut es geht, aber irgendwann ist eben auch deren Geduld am Ende, verständlicherweise. Bennetts Kollegen kennt man ja schon aus den ersten beiden Teilen, trotzdem gibt es immer noch etwas Neues zu erfahren, um einen bei der Stange zu halten und nicht immer sind es schöne Dinge, ich sage nur Herb…
Trotzdem ist es so ein bisschen wie nach Hause kommen, auch wenn mir der Schluss nicht so ganz zugesagt hat, aber wie hätte ich es enden lassen? Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung. Auf jeden Fall werde ich Natalie und ihr Team vermissen, ihre Fälle hatten es in sich und jeder von ihnen hatte seine eigene kleine Geschichte, das hat ihnen sozusagen Leben eingehaucht, aber auch Andrea Reinhardts Schreibstil trägt natürlich viel dazu bei. Ich möchte den einen oder anderen einfach nur schütteln oder umarmen, so verdammt lebendig kommen sie mir vor.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings trotzdem: die neuen Cover. Mir persönlich gefällt der Stil leider überhaupt nicht, irgendwie wirken sie auf mich unruhig, unrund und auch die Schrift finde ich nicht gut gewählt, aber zum Glück ist es ja der Inhalt, der zählt und der weiß durchaus zu gefallen. So gibt es  auch diesmal, wie schon für „Teufelseltern“ und „Missetaten“, wieder 4 von 5 Miezekatzen

01. „Teufelseltern“
02. „Missetaten“
03. „Wutschrei“

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