„Genitalfleischwolf“ – Ryan Harding

“ … Wir leben in einer Schlachthaus-Welt, Leute. Schaut einfach in die Zeitung. Auf der Erde wimmelt es vor personifizierter Aggression. … “
(Vorwort Edward Lee, Seite 11)

Grausam, pervers und radikal: Sieben Erzählungen ohne jeden moralischen Kompass.
Sieben literarische Verneigungen vor den großen Autoren des Extremen. Mit einem Vorwort von Edward Lee.
Brian Keene: »Hardings Bücher sind wie ein Säurebad und die Schmerzen könnten nicht angenehmer sein.«
Horrornovelreviews.com: »Hier gibt es weder Helden noch Moral. Diese Geschichten sollen ein Publikum erfreuen, das über das Unglück anderer lachen möchte. Der wahre Horror liegt darin, dass Ryan Harding damit Erfolg hat.«

In 7 Kurzgeschichten entführt Ryan Harding den Leser in eine Welt voller Perversionen und Gewalt. Meister Edward Lee macht bereits im Vorwort, betitelt mit „Genießt den Gang Bang“ deutlich, dass ein schwacher Magen hier absolut fehl am Platze ist und er hat absolut recht.
Folgende Storys sind enthalten:
• „Beschädigte Ware“
• „Geteilte Nadeln“
• „Genitalfleischwolf: Ein Snuff-Film in fünf Akten“
• „Entwicklung“
• „Botschafter“
• „Genitalfleischwolf II: Entmannt“
• „Letzte Symptome“

Genitalfleischwolf“ , was für ein Titel, der schreit förmlich nach der perfekten Lektüre für besinnliche Adventsstunden. Gut, über das Cover kann man sich jetzt streiten, meins ist es nicht, es erinnert mich einfach zu sehr an meinen Sonntagsbraten, aber immerhin ist es in schönen weihnachtlichen Rot gehalten.^^
Ryan Harding kannte ich bisher nur als Co-Autor von Edward Lee bei „Header 3“ und nach dessen Lobreden im Vorwort war ich gespannt auf die Kurzgeschichten. Nun ja, was soll ich sagen? Vom Hocker gehauen haben sie mich nicht, die Finesse, die Lee ihm bestätigt, blieb mir leider verborgen und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, er versucht seinen Fürsprecher zu sehr zu imitieren. Das ganze Buch erinnert mich total am „Mister Torso“ und „Ein Kühlschrank voller Sperma“. Das geht schon los mit den wiederkehrenden Figuren, an sich finde ich das ja gut, allerdings gingen mir Von und Greg irgendwann einfach nur noch auf den Keks, sie sind nicht witzig, so sehr sie es auch versuchen.
Allerdings muss ich auch zugeben, dass mir „Geteilte Nadeln“ sehr zugesagt hat, hier kann man fast schon sagen, der Titel ist sehr poetisch und man erwartet etwas völlig anderes, als man bekommt, leider können die anderen Geschichten für mich da nicht mithalten, wobei „Letzte Symptome“ komplett anders ist als der Rest und nicht so ganz in das vorhandene Schema passt, fast sogar schon ein bisschen philosophisch angehaucht ist.
Zu meiner Freude gibt es mit „Nachspiel“ außerdem ein Nachwort, (wer hätte das jetzt gedacht^^) in dem der Autor etwas über die Entstehung seiner Werke erzählt.
Seinen Platz in der Festa Extrem Reihe hat sich „Genitalfleischwolf“ aufgrund seines Härtegrades definitiv verdient, aber ich für meinen Teil bleibe dann doch lieber bei Edward Lee.

Wer auf Blut und Gedärm steht, wird hier fündig, mir allerdings war das Ganze etwas zu plump, zu aufgesetzt, einfach nur Gewalt um der Gewalt Willen. Das mag bei einer oder zwei Geschichten funktionieren, bei einem ganzen Buch ist mir das jedoch zu viel und auch zu eintönig, mehr als 3 von 5 Miezekatzen sind für mich hier leider nicht drin.
Schade, ich hatte mir etwas mehr erhofft.

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