„Blaubarts Ende“ – Fiona Limar

“ … In der äußersten Ecke des Raumes fiel Jana jetzt eine schmale Tür auf. Auf dem weißen Lack prangte neben der Klinke ein dunkler Fleck. Sie musste lächeln, endlich entdeckte sie einen Makel in dieser perfekten Umgebung. Der Fleck musste Robin beim Putzen entgangen sein. Was sich wohl hinter dieser Tür verbarg? … „

Eigentlich hat Jana keine Lust auf ein Date mit einem Unbekannten. Schließlich lässt sie sich von der Einladung auf eine alte Burg dazu verlocken. Ihr Treffen mit dem charismatischen Mann beginnt romantisch und vielversprechend. Als Jana jedoch auf ein Geheimnis stößt, nimmt es für beide eine dramatische Wendung.

Diese Kurzgeschichte gehört zur Serie „Blind Date mit dem Tod“, bei der es sich um ein gemeinsames Projekt der Autorenvereinigung DIE.MORD(S)LUSTIGEN handelt. Dafür schrieb jedes Mitglied seine Version zu diesem Thema. Dies ist mein Betrag.

Jana studiert Kunstgeschichte, hat eine gescheiterte Beziehung hinter sich und in 14 Tagen soll es für ein Semester nach Oxford gehen. Ausgerechnet da kommt Melanie mit Robin um die Ecke, den sie Jana in den höchsten Tönen anpreist, doch die hat kein Interesse bis ihre Freundin erwähnt, dass der Gute auf einer alten Burg lebt.
Jana lässt sich breitschlagen und genießt kurz darauf eine Burgführung und ein leckeres Abendessen, fühlt sich sogar zu mehr bereit, als sie in dem supersauberen Gemäuer einen verräterischen Fleck an einer Tür entdeckt.

Blind Date mit dem Tod, die Zweite, diesmal habe ich mich Fiona Limars Beitrag gewidmet. Auch der ist mit gerade einmal 40 Seiten nicht sehr lang, dafür aber ziemlich gemein und sowas mag ich ja ganz besonders.^^
Fast jeder kennt das Märchen vom Ritter Blaubart, der auf Brautschau ist, sich schließlich seine Herzensdame aussucht, danach verreisen muss und ihr seine Burg anvertraut. Sie darf sich frei bewegen, nur eine Tür soll immer verschlossen bleiben.
Aber man kennt ja die Neugier der Frauen und natürlich bleibt auch Jana davon nicht verschont. Beim Rundgang durch die altertümlichen Gemäuer fragt sie, was hinter einer bestimmten Tür ist und Robin erwähnt eben jenen Blaubart aus dem Märchen, ein Scherz, die Wahrheit, wer weiß das schon. Janas Interesse ist auf jeden Fall geweckt und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf, wenn auch auf gänzlich andere Art als erwartet, denn bereits der Anfang verrät, wie die Geschichte ausgeht. Wer jetzt allerdings denkt, dass das alles war, irrt.
Mit Jana und Robin hat die Autorin zwei durchaus glaubhafte Charaktere erschaffen. Auch wenn Robin auf den ersten Blick wie der typische Frauenschwarm erscheint, der nicht nur super aussieht, sondern auch noch kochen kann und reich ist, schließlich gehört ihm eine ganze Burg, ist nicht alles, wie es scheint. Mit Jana hab ich mitgefühlt, allerdings wären ein paar Klicks für gute Fotos auf meinem Block mir keine Veradredung mit jemandem wert, den ich nicht kenne.^^

Eine kleine aber feine, fiese Geschichte, bestens als Betthupferl geeignet und perfekt für die Blind Date mit dem Tode Reihe. Wer sich gern überraschen lässt, sollte hier unbedingt zuschlagen. Der Schreibstil passt zum Inhalt und ich werd mal einen Blick auf Fiona Limars weitere Bücher werfen, für „Blaubarts Ende bekommt sie von mir 4 von 5 Miezekatzen.

01. „Betty Beil“ – Nici Hope
02. „Danny“ – Mari März
03. „Das Chamäleon“ – Robin D. Chase
04. „Das geheimnisvolle Café“ – Stefan Lochner
05. „Heidis Reich der Träume“ – Nadine Teuber
06. „Blaubarts Ende“
07. „Mary“

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