„Das Versteck“ – Rebekah Stoke

“ …»Sie passen in sein Schema. Sie sehen wie die anderen aus. Sie sind hübsch und wahrscheinlich sehr klug. Brandon bevorzugt gebildete Frauen. Er will, dass sie eigenständig sind und Probleme lösen können, ihm helfen können, wenn er mal nicht weiterweiß. Ja, so ist Brandon.« …“ (Seite 233)

Schaurig, nervenaufreibend und unfassbar spannend – der neue Psychothriller von Bestsellerautorin Rebekah Stoke!

Er wird dich nicht gehen lassen.
Weil du es gesehen hast.
Das Versteck.

Die Bestsellerautorin Audrey Leester sucht nach einer Idee für ihr zweites Buch, was ihr zunehmend Kopfzerbrechen bereitet. Unzufrieden mit ihrem Leben in der Stadt und verzweifelt, ob sie beruflich versagen wird, folgt sie der Einladung des geheimnisvollen Brandon Petou in ein einsames Haus in den Wäldern Louisianas. Was ihr zunächst wie die optimale Kulisse zum Schreiben erscheint, wird bald zu einem gelebten Thriller: Sie erfährt von einer Leiche in den Sümpfen, findet das Foto einer gefolterten Frau und glaubt, dass Brandon etwas damit zu tun hat. Anstatt den Ort auf der Stelle zu verlassen, will Audrey sein Geheimnis lüften und kommt Brandons Versteck dabei bedrohlich nahe …

Bei einer Signierstunde trifft Audrey auf Brandon, der ihr sofort sympathisch ist. Er drückt ihr seine Visitenkarte in die Hand, für den Fall, dass sie zum Schreiben ihres zweiten Buches Ruhe braucht, denn er vermietet eine Villa in Louisiana. Genervt von ihrem Mann und in der Hoffnung, in der neuen Umgebung kreativer zu sein, nimmt Audrey sein Angebot an. Doch das angepriesene Haus ist zur Zeit nicht verfügbar, dafür aber ein kleineres, abgeschieden in den Wäldern. Zuerst ist Audrey begeistert von der Umgebung und dem charmanten Mann, der ihr langsam aber sicher näher kommt. Aber was hat es mit Mitch auf sich, seinem geheimnisvollen Partner?

„Das Versteck“ ist inzwischen Rebekah Stokes 8. Buch und gleichzeitig das erste, dass in einem Verlag erschienen ist, schon alleine deswegen musste diesmal die Printversion her, signiert natürlich. Mit Andrea Reinhardt befindet sie sich beim Kampenwand Verlag ja in bester Gesellschaft.^^

Schriftsteller unternehmen gern Ausflüge an abgelegene Orte, um in aller Abgeschiedenheit schreiben zu können, spätestens seit „Shining“ weiß man jedoch, dass das nur selten gut ausgeht.
Auch Audrey braucht einen Tapetenwechsel, nach ihrem erfolgreichen Erstlingswerk steht sie nun unter Druck und hat Angst, nicht an ihren Erfolg anknüpfen zu können. Hinzu kommt außerdem noch ein pflegebedürftiger Ehemann, der ihr den letzten Nerv raubt. Was also liegt näher, als das Angebot des geheimnisvoller Fremden anzunehmen?
Ja, Audrey ist auf der Flucht vor ihrem gewöhnlichen Leben und findet in Brandon jemanden, der sie versteht, etwas zu gut vielleicht …
Während ich mich in die Autorin hineinversetzen konnte, sieht das bei ihrem „Hausverwalter“ etwas anders aus, denn der ist speziell, sehr speziell, das wird schon bei den Rückblicken in seine Kindheit klar. Schon damals hat er es nicht leicht gehabt, dennoch hält sich mein Mitleid für ihn in Grenzen. Je weiter die Geschichte fortschreitet, umso tiefer wurde ich in einem Sumpf aus Gewalt, Abhängigkeit und Verdrängung hineingezogen. Das Buch tat mir fast schon körperlich weh, vor allem am Ende. Rebekah Stoke schafft es immer wieder, mich mit ihren Figuren mitleiden zu lassen und die müssen so einiges ertragen, in jedem ihrer Bücher. Die Antagonisten hingegen verstecken sich meist hinter einem ganz normalen Leben und sind dennoch verdorben bis ins Mark, begegnen möchte ich definitiv keinem von ihnen. Auch wenn ich recht früh ahnte, worauf das Ganze hinausläuft, wenn auch nicht im vollen Umfang, konnte ich das Buch auch diesmal nicht aus der Hand legen.

Ein typisches Rebekah Stoke Werk, fesselnd, brutal, böse, es ist doch immer wieder erschreckend, wozu Menschen fähig sind. Wer mit physischer und psychischer Gewalt nicht umgehen kann, sollte einen großen Bogen um dieses Buch machen, um alle anderen übrigens auch. Ich jedenfalls habe genau das bekommen, was ich erwartet habe und das ist mir stolze 4,5 von 5 Miezekatzen wert, mein persönlicher Favorit bleibt aber trotzdem „Der Schlechte“.

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