„Bunny Man“ – Thomas Ehrenberger

“ … Du musst diese bösen Menschen aufhalten. Sie verdienen es, bestraft zu werden. Wenn du nichts tust, wer dann? Ich vermisse dich so, Papi. …“

Eine brutale Mordserie versetzt die Bevölkerung Wiens in Angst und Schrecken. Der mysteriöse Bunny Man, wie er sich selbst nennt, geht äußerst brutal vor, filmt seine Taten und stellt die Videos ins Internet.
Ausgerechnet Gerhard Kapeller, der bei seinen Vorgesetzten in Ungnade gefallen ist, wird auf den Fall angesetzt. Hals über Kopf stürzt er sich in die Ermittlungen, denn ihm ist klar, dass nicht nur sein Job auf dem Spiel steht, sondern auch zahlreiche Menschenleben.

Nachdem Georgs Frau erst seine kleine Tochter Lily und dann sich selbst umgebracht hat, funktioniert er nur noch. Alles, was ihm von seiner Familie geblieben ist, sind die beiden Hasen die er Lily geschenkt hat. Nachdem ein Einbrecher nicht nur die Wohnung verwüstet, sondern auch die Tiere brutal abschlachtet hat, erscheint ihm sein totes Kind und fordert Rache, Georg wird zum Bunny Man.  

Ich mag gestrauchelte Figuren und auch der Klappentext von „Bunny Man“  hat mich angesprochen, leider habe ich nicht das bekommen, was ich mir erhofft habe und musste gleich zu Beginn ein paar Abstriche machen, denn die Erzählweise von Thomas Ehrenberger hat mir persönlich nicht zugesagt. Was die Story wohl etwas auflockern sollte, hat mich genervt, kennt ihr das Gefühl, wenn ihr einem Film mit jemandem anschaut, der ihn schon gesehen hat? Der von der Seite immer alles kommentiert? Genauso ging es mir bei Sätzen wir: „Nun sind wir an der Stelle wo …“.
Hinzu kam, dass ich mit Georg alias „Bunny Man“, dem Titelhelden, nicht warm geworden bin, seine Gedankengänge waren mir einfach zu wirr, seine Rache zu stumpf, dabei hätte ich Mitleid mit ihm haben sollen. Da war mir Gerhard Kapeller, der alternde Polizist auf Abwegen, wesentlich sympathischer, auch wenn sein Ansatz zur Aufklärung der Mordserie bei weitem kein neuer ist.
Überhaupt mag ich diese guter Killer, böser Killer Unterteilung nicht, die mir hier vorgesetzt wird. Ich bilde mir gern mein eigenes Urteil zu den Charakteren, hier allerdings habe ich das Gefühl, dass  das der Autor für mich übernimmt und ja, das stört mich, aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu empfindlich. Im Buch zieht Georg übrigens in seinem ganz speziellen Outfit los, warum das Cover eine Frau im hautengen Lederanzug ziert, verstehe ich nicht.
Dafür mochte ich das Vor- und Nachwort, gerade weil Rache so eine Sache ist, zu der jeder seine eigene Meinung hat. Es gibt eine Menge Ungerechtigkeit da draußen, auf die der Autor aufmerksam macht, an sich nicht verkehrt, allerdings finde ich es ein bisschen schade, dass er hier die  Holzhammermethode zu bevorzugen scheint.

„Bunny Man“ ist düster, dreckig und blutig und ich mag Rachestorys, eigentlich perfekte Voraussetzungen. Gefunkt hat es zwischen mir und dem Buch leider dennoch nicht, was sowohl am Schreibstil, als auch am Titelhelden lag und so sind für mich hier nur 3 von 5 Miezekatzen  drin.

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