„Am falschen Ort zur falschen Zeit“ – Tom Stearns

“ … »Also Schätzchen, was machen wir denn jetzt mit dir?«
»Tut mir nicht weh.« Sie weinte. Tut mir nicht weh.« Sie weinte.
»Oh, wir werden dir auf jeden Fall wehtun. Die Frage ist nur, wie sehr.« …“
(Seite 119)

Vier Freunde entscheiden sich für einen gemeinsamen Urlaub in einem abgelegenen Landhaus. Sie wollen einfach nur eine gute Zeit haben.
Womit sie am wenigsten rechnen sind zwei Wahnsinnige, die in das Haus hineinspazieren und sie zu Spielzeugen ihrer brutalen Späße machen – auch sie wollen einfach nur eine gute Zeit haben!

Martin, Anne, Keith und Marilyn wollen zusammen mit ihren Hunden ein paar Tage in einer abgelegenen Hütte verbringen. Während die beiden Männer sich blendend verstehen, sieht es bei den Frauen etwas anders aus, denn die verbitterte Anne ist auf die überdrehte Marilyn überhaupt nicht gut zu sprechen, keine besonders guten Voraussetzungen für einen entspannten Urlaub.
Doch schon bald stellt sich heraus, dass Marilyn ihr geringstes Problem ist, denn während sie mit ihrem Mann spazieren ist, dringen zwei Männer in die Hütte ein und quälen das zurückgebliebene Paar.

Urlaub, in gemütlicher Atmosphäre einfach mal die Seele baumeln lassen, wer mag das nicht? Einfach mal für ein paar Tage Job und Alltag einfach entfliehen und der Beziehenung neues Leben einhauchen. Gut, eigentlich ist Anne schon vorher klar, dass die Tage mit Marilyn für sie kein Zuckerschlecke werden. Dass sich das Ganze zu einem wahren Horrortrip entwickelt, ahnt sie nicht.
So weit, so gut, eigentlich ganz mein Thema. Obwohl sich Tom Stearns viel Zeit lässt, seine Charktere einzuführen, werde ich das Gefühl nicht los, dass er nicht wirklich eine Geschichte erzählen, sondern nur eine Grausamkeit an die nächste Reihen will. So erfährt man schon zu Beginn, was den Opfern von Simon und Marc blüht. Die beiden durchgeknallten Killer sind nicht nur bösartig und brutal, nein, sie nerven mich auch sofort durch ihre primitive Art, miteinander zu kommunizieren. Natürlich passt in ein solches Buch keinen gehobene Sprache, aber warum zum Geier müssen die Leute reden, als wären sie die letzten Vollpfosten und dumm wie 3 Meter Feldweg? Eigentlich hätte ich da bereits wissen müssen, dass es wohl nicht mehr besser wird, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Während sich der Autor bei seinen Urlaubern noch Mühe gibt und ihnen eine Vorgeschichte verpasst, bleiben die brutalen Eindringlinge absolut blass und austauschbar. Für mich wäre die Story wesentlich interessanter gewesen, hätte ich nicht gewusst, was die beiden abziehen, denn das wiederholt sich wieder und wieder und wieder. Ja, es zeigt, dass sie mehr und mehr die Kontrolle verlieren, sorgt aber eben auch dafür, dass man genau weiß, was kommt.

„Am falschen Ort zur falschen Zeit“ hat mich irgendwie an „Quäl das Fleisch“ erinnert, das liegt wohl an der ähnlichen Thematik und der mir persönlich zu dünnen Story. Ich habe kein Problem mit Gewalt in Büchern, wenn es aber die ganze Zeit nur darum geht, Frauen zu vergewaltigen und zu demütigen, verliere ich schnell das Interesse.
Tom Stearns Buch ist nichts für Zartbesaitete und schon allein deswegen in der Extrem Reihe gut aufgehoben, meinen Geschmack hat es allerdings nicht getroffen und so vergebe ich 3 von 5 Miezekatzen. Schade, hier hatte ich mir mehr erhofft.

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