„The Fourth Monkey : Das Haus der bösen Kinder“ – J. D. Barker

“ … Er hat versucht, mir alles in die Schuhe zu schieben – er hat mir erklärt, er müsste mich der Presse zum Fraß vorwerfen, um den echten 4MK aus der Reserve zu locken. Er hat mir weisgemacht, dass er einen Plan verfolgte. Aber ich glaube inzwischen, er ist 4MK. Was, wenn er es war, der all diese Leute umgebracht hat? Er hat uns allen etwas vorgemacht. …“ (Seite 196)

Ein Serienkiller, der seine Unschuld beteuert, und ein Ermittler mit einem verheerenden Geheimnis – das spektakuläre Finale der Erfolgsreihe!

Eine Obdachlose findet auf dem Friedhof von Chicago die Leiche einer Frau, deren Augen, Zunge und Ohren entfernt und in kleine weiße Schachteln verpackt wurden. Neben der Toten liegt ein Schild mit der Aufschrift »Vater, vergib mir«. Kurz darauf tauchen weitere, ähnlich zugerichtete Opfer auf. Für die Polizei von Chicago und das FBI ist klar, dass die Morde die Handschrift des immer noch flüchtigen Four Monkey Killers Anson Bishop tragen. Doch Detective Sam Porter glaubt nicht daran – die Tatorte liegen zu weit entfernt voneinander, als dass nur ein Täter infrage kommen könnte. Zudem stimmt auch etwas mit der Haut der Leichen nicht. Als sich Bishop aus heiterem Himmel stellt und beteuert, keines der Verbrechen begangen zu haben, die ihm zur Last gelegt werden, fällt der Verdacht auf Sam Porter selbst – denn er hat kein Alibi, dafür aber ein verheerendes Geheimnis …

Während Sam Porter sich in der Obhut von Poole befindet, hängen Clair und Kloz wegen des SARS Viruses noch immer in der Quarantäne im Krankenhaus fest. Als eine kniende Frauenleiche in einem weißen Nachthemd auf den Bahngleisen gefunden wird, schafft es nur Nash an den Tatort. Vor der Toten stehen die ihm inzwischen nur allzu bekannten 3 Schachteln mit schwarzer Kordel, auf ihrer Stirn sind die Worte „Ich bin böse“ eingeritzt. Doch auch im Krankenhaus bei Clair und Kloz gibt es schon bald Tote und Bishop kann nicht der Mörder sein, denn er hat sich gestellt…

„Das Haus der bösen Kinder“ schließt unmittelbar an „Das Mädchen im Eis“ an. Sam Porter weiß nun aus Ansons Tagebuch, woher er Paul Upchurch kennt, die beiden waren im selben Waisenhaus. Genau diese Geschichte hat Anson aufgeschrieben Anson und zu seiner Überraschung kommt auch Porter darin vor. Der ist inzwischen vom Ermittler zum Verdächtigen geworden, denn er scheint Bishop schon lange zu kennen. Aber was verbindet die beiden?
In den ersten beiden Teilen hat J. D. Barker bereits darauf hingearbeitet und immer mal wieder einen kleinen Hinweis eingestreut, so dass ich zumindest ahnte, in welche Richtung das Ganze gehen würde. Ich hatte Recht und gleichzeitig auch nicht, denn wie üblich, ist nichts so wie es auf den ersten Blick scheint. Pünktlich zum Ende werden einige Rollen noch einmal neu verteilt. Für manche ist das durchaus von Vorteil, denn Frank Poole, der zu Beginn noch ein Arschloch war, hat mittlerweile einige Sympathiepunkte dazugewonnen. Er will den Fall lösen, hat begonnen, selbst nachzudenken, anstatt wie eine Marionette stumpf seinen Befehlen von oben zu folgen, ich mochte ihn von Buch zu Buch mehr.
Dafür sind sowohl Bishop als auch Porter sehr rätselhafte Figuren, beide clever, aber schwer durchschaubar, ihre Katz und Maus Spielchen sind von Anfang an brillant. Außerdem kommen von Band zu Band kommen mehr Handlungsstränge und Figuren dazu und trotzdem habe ich nie die Übersicht verloren. Das Herzstück jedoch sind für mich nach wie vor die Tagebucheinträge von Anson Bishop, die Schritt für Schritt immer mehr Licht ins Dunkel bringen. Was er erlebt hat ist grausam, insgesamt ist die ganze Reihe nichts für Zartbesaitete, hin und wieder musste ich ganz schön Schlucken. Zum Nebenbeilesen sind die Bücher auch nicht wirklich geeignet, denn die Story wird immer komplexer, aber jede einzelne Seite lohnt sich.

Keine andere Thriller Reihe hat mich bisher so überrascht wie die „The Fourth Monkey“ Trilogie.
Von Anfang an ist hier nichts so, wie es scheint und auch bei Sam Porter ist man sich nie so ganz sicher, auf welcher Seite er steht, denn er scheint den Serienkiller Anson Bishop, gegen den er ermittelt, besser zu kennen als er zugibt. J.D. Barker hat hier 2 großartige facettenreiche Charaktere geschaffen, die sich nichts schenken und so die Spannung durchgehend aufrecht erhalten. Was man von ihren Entscheidungen und Taten hält, muss am Ende natürlich jeder für sich selbst entscheiden, aber bis dahin ist es eine wahnsinnig fesselnde Reise.
4,5 von 5 Miezekatzen und eine unbedingte Leseempfehlung für alle hartgesottenen Thrillerfans.

01. „The Fourth Monkey: Geboren, um zu töten“
02. „The Fourth Monkey: Das Mädchen im Eis“
03. „The Fourth Monkey:Das Haus der bösen Kinder“

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