„House of Slaughter 2“ – J. Tynion IV., W. Dell’Edera, S. Johns, L. Cadonici, F. Segala

“ …Auch ein fähiger Jäger überlebt kaum zehn Jahre. Und falls doch, was dann? Sie verbringen den Rest ihres kümmerlichen Lebens im Bett oder Rollstuhl, ihr einziger Gefährte ist ihr Totem. Und wir alle wissen, was für gute Gesellschaft die sind. …“
(Seite 14)

Über welche Geheimnisse führen die mysteriösen Scharlachmasken im Orden des Heiligen Georg Buch, tief in den schattigen Sälen des Hauses Slaughter? Auch Edwin Slaughter darf die Heldentaten seiner Ordensgefährten nur aufschreiben, selbst erlebt er keine jener Abenteuergeschichten, denen er mit Herz und Seele verfallen ist. Bis das Erscheinen eines legendären Oscuratypen zahllose Kinder das Leben kostet und Edwin ins Feld gerufen wird. Wird er überleben, um seine Erlebnisse niederzuschreiben, oder wird seine Saga für immer unerzählt bleiben?
In diesem Spin-off zum Horror-Kracher »Something is killing the Children« enthüllen James Tynion IV und Werther Dell’Edera zusammen mit Co-Autor Sam Johns und Co-Zeichnerin Letizia Cadonici die geheimen Hintergründe des enigmatischen Hauses Slaughter, wo aus Menschen Monsterjäger gemacht werden.

Edwin Slaughter ist kein Held, als Scharlachmaske führt er hinter den Kulissen Buch über die Kämpfe der Anderen. Doch dann wird er in ein Ferienlager am Lake Michigan geschickt, in dem es immer wieder zu seltsamen Vorfällen kommt und plötzlich steht er einer ganz besonderen Kreatur gegenüber.

Edwin ist eine Scharlachmaske und eigentlich ziehen die eher hinter den Kulissen die Fäden, trotzdem wird er losgeschickt, um sich in einem Ferienlager umzuhören, in dessen Nähe ein Monster umzugehen scheint, dass es auf Augen abgesehen hat. Doch nicht nur das fordert seine Aufmerksamkeit, auch sein Totem wird plötzlich sehr mitteilsam.
„House of Slaughter“ ist ein Ableger der „Something is killing the Children“ Reihe, der sich mit dem Orden des heiligen Georg und dessen Strukturen befasst, der ja auch Erica zur Monsterjägerin ausgebildet hat. Die unterschiedlichen Gruppierungen dort stehen im ständigen Wettbewerb miteinander und wirklich sympathisch ist mir bisher niemand, ich muss aber auch gestehen, dass es mir noch schwerfällt, die Charaktere einzuschätzen. Es geht düsterer und blutiger zu als in „SiktC“, das macht sich auch beim Zeichenstil bemerkbar. Kulleräugige Heldinnen sucht man hier vergebens, die Figuren sind eher sperrig, grob, aber genau das macht ihren Reiz aus, passt sozusagen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.
Die Story selbst wird häppchenweise präsentiert, Stück für Stück erfährt man als Leser, was eigentlich abgeht, aber nie genug, um zu ahnen, was als nächstes kommt, ein kluger Schachzug. Immer wieder schweift die Erzählung ab um später zu bestimmten Punkten zurückzukehren, so steckt man zwar mitten im Geschehen, kann aber auch von außen einen Blick auf das Ganze werfen. Edwin selbst ist ein sehr interessanter Protagonist, der gerade in den Gesprächen mit seinem Totem überzeugen kann. Apropos Totems, diese kleinen fiesen „Wesen“ sind ganz nach meinem Geschmack, putzig und doch bitterböse, ich hätte auch gern eins. Oder vielleicht besser doch nicht.^^
Die Kinder im Ferienlager als eine Art Erzähler auftreten zu lassen, finde ich übrigens genial, auch wenn der Cliffhanger am Ende echt mies ist. Zum Glück steht Band 3 schon in den  Startlöchern.

Wer „Something is killing the Children“ gelesen hat und mehr über den Orden wissen will, der Erica ausgebildet hat, ist hier an der richtigen Adresse. Aber auch ohne Vorkenntnisse lässt sich „House of Slaughter“ problemlos lesen, man sollte nur nicht zu zartbesaitet sein, denn Blut und Gedärme stehen auf der Tagesordnung. Bisher habe ich noch keine Ahnung, wohin mich meine Reisein Begleitung der Monsterjäger führen wird, aber sie hat auf jeden Fall vielversprechend begonnen, also bleibe ich am Ball und vergebe 4 von 5 Miezekatzen.

01. „House of Slaughter 1: Das Mal der Schlächter“ 
02. „House of Slaughter 2: Scharlachrot“
03. „House of Slaughter 3: Die Rückkehr Butchers“

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