“ … Ich war nicht Mom. Ich würde nie so klug sein wie sie. Ich war nicht Dad. Ich würde nie so hart sein wie er. Ich war nicht onkel Harry. Ich würde nie so mutig sein wie er. Aber das war in Ordnung. Ich wusste genau, wer ich war. Ich war Samantha Adams Troutt-Daniels. Und ich war stark. …“
Jacqueline »Jack« Daniels, ehemalige Mordermittlerin beim Chicago Police Department, hat ihre von Gewalt geprägte Vergangenheit endlich hinter sich gelassen und zieht mit ihrer Familie in ein neues Haus.
Aber ihr Nachbar dort ist ein bisschen … daneben.
Ist er wirklich, wie er nach außen hin scheint, ein freundlicher alter Herr mit ein paar schrulligen, aber harmlosen Eigenheiten?
Oder haben Jacks Instinkte recht? Verbirgt sich hinter seiner Fassade etwas viel, viel Dunkleres?
Und was versteckt er in seinem Keller?
Schon bald muss Jack Daniels lernen, dass das Böse mit dem Alter nicht nachlässt.
Um endlich zur Ruhe zu kommen, haben sich Jack und Phin ein Haus in einem abgelegenen Städtchen gekauft, in das sie zusammen mit Tochter Sam einziehen. Der neue Nachbar, ein freundlicher alter Herr, weckt bei Jack gleich ein ungutes Gefühl. Doch wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, neben einem irren Serienkiller zu wohnen? Als sich im Rasen ein Sinkloch auftut, und aufgrund von Corona niemand das Grundstück der Familie untersuchen kommt, bittet Jack Harry um Hilfe, immerhin hat der allen möglichen technischen Schnickschnack, auch ein Bodenradargerät. Und wenn er schon vorbeikommt, kann er vorher gleich mal ein paar Erkundigungen über den Nachbarn einziehen.
Mein letztes Buch der Jack Daniels Reihe ist schon eine ganze Weile her und als ich festgestellt habe, dass es inzwischen schon drei neue Bände gibt, mussten die natürlich gleich bei mir einziehen.
Nach den Ereignissen in „Chaser“ brauchen Jack, Phin und ihre inzwischen 8-jährige und verdammt clevere Tochter Samantha einen Ortswechsel. Beim Einzug ins neue Haus, lernen sie ihren Nachbarn Larry Wintergarden kennen, einen freundlichen alten Herren, der Kekse bäckt. Doch Jack traut ihm nicht über den Weg, er ist ein wenig zu schrullig und natürlich soll sie recht behalten, denn als Harry McGlade zu Besuch kommt, weiß der ein paar verdächtige Dinge über den alten Herrn zu berichten. Doch keiner von ihnen ahnt auch nur ansatzweise, welchens Monster gegenüber wohnt.
Nachdem ich in den letzten Tagen bereits in Stephen Kings „Ihr wollt es dunkler“ immer wieder über Corona gestolpert bin, ist die Pandemie auch bei J.A. Konrath ein Thema, hier allerdings ist sie der Hintergrund für ausgebuchte Hotels, nicht oder nur eingeschränkt arbeitende Behörden und Materialknappheit, alles Dinge die einen glaubhaften Einfluss auf die Story haben. Im Gegensatz zum total durchgeballerten Nachbarn, der natürlich ausgerechnet neben Jack und ihrer Familie wohnt und so übertrieben dargestellt ist, dass man eigentlich mit dem Kopf schütteln würde, wäre die Geschichte nicht so unterhaltsam. Da ist die alternde, verbitterte Mordermittlerin, die eigentlich nur ihre Ruhe haben möchte, aber mal wieder auf die Hilfe ihres besten Freundes/Feindes Harry angewiesen ist. Die beiden sind ein geniales Gespann, ihre Dialoge immer wieder zum Brüllen komisch. Mir war gar nicht bewusst, wie sehr ich Harry McGlade vermisst habe, bis er mit seinem Koffer voller Buttplugs anreist und das Niveau sofort rapide sinkt. Bis in den Keller und das im wahrsten Sinne des Wortes. „Old Fashioned“ ist ein Leckerbissen, auch das darf man gern wörtlich nehmen. Flachwitze, jede Menge zweideutige Anspielungen, ein neunmalkluges Kind und eine Menge Blut, ich habe bekommen, was ich erwartet habe.
J.A. Konraths Jack Daniels Reihe ist mit Sicherheit nichts für jedermann und mit Sicherheit weder politisch korrekt noch literarisch wertvoll, aber sie macht verdammt viel Spaß, wenn man mit diesem zugegeben sehr plattem schwarzen Humor etwas anfangen kann. Die Figuren sind überspitzt und eigen, aber auf ihre ganz eigene Art liebenswert, allen voran Harry, definitiv mein Lieblingscharakter, manchmal wünschte ich mir, ich wäre nur ein bisschen mehr wie er.^^
Von mir gibt es 4 von 5 Miezekatzen und da der Fall diesmal übrigens nicht komplett abgeschlossen ist, werde ich mich in den nächsten Tagen „Bite Force: Fleisch und Blut“ zuwenden, ich muss ja schließlich wissen, wie es weitergeht.
01. „Der Lebkuchenmann“
02. „Guter Bulle, böser Bulle“
03. „Die Psychopathen“
04. „Der Chemiker“
05. „Alle wollen Tequila“
06. „Die Scharfschützen“
07. „Die Erzfeinde“
08. „Mit einem Bein im Grab“
09. „Mr. K.“
10. „Kite“
11. „Sterbenshauch“
12. „Alle werden sterben“
13. „Der Nagelkiller“
14. „Die letzte Runde“
15. „Die Rächer“
16. „Der Maskenmörder“
17. „Chaser : Die Jagd beginnt“
18. „Old Fashioned : Das Böse nebenan“