„Katz und Maus“ – Simon Beckett

“ … Der Verwesungsgestank ist mir nicht fremd. Die biologischen Vorgänge um den Tod sind ein alltäglicher Teil meiner Arbeit und mir so vertraut wie Motoröl einem Mechaniker. Ich war nur nicht gewohnt, dass er mir auf meiner Türschwelle entgegenschlug. …“

Eigentlich hatte der forensische Anthropologe Dr. David Hunter die Folgen des damaligen Überfalls verarbeitet. Dachte er zumindest. Aber dann steht vor seiner Haustür eine Reisetasche mit grauenvollem Inhalt und die Vergangenheit meldet sich zurück …

Gerade erst von einem Fall aus Belfast zurückgekehrt und eigentlich schon zu spät auf dem Weg ins Institut findet David Hunter auf seiner Türschwelle eine rote Sporttasche, die einen nur allzu bekannten Geruch verströmt. Und tatsächlich findet er darin einen verfaulten menschlichen Fuß …

In der Nacht von einem Einsatz in Belfast zurückgekehrt, ist David Hunter am nächsten Morgen spät dran und stolpert auf seiner Türschwelle über eine  abgestellte Tasche mit kaputtem Reißverschluss, in der er einen verwesten Fuß findet. Will ihm jemand Angst machen, sich rächen oder steckt womöglich etwas ganz anderes dahinter?
Natürlich ist „Katz und Maus“ nicht mit Simon Becketts Romanen Vergleichbar, schon allein wegen des Umfangs. Es gibt keine ausgefeilten Ermittlungsarbeiten oder tiefgehende Personenbeschreibungen und auch das im Titel angedeutete Verwirrspiel kommt meiner Meinung nach etwas zu kurz, auch die Aufklärung erfolgt kurz und schmerzlos ohne das Legen falscher Fährten. Dafür fand ich die Einschübe mit der Katze auf Mäusejagd sehr unterhaltsam.
Als Einstieg in Simon Becketts Reihe um den forensischen Anthropologen David Hunter würde ich die Kurzgeschichte nicht unbedingt empfehlen, denn viele Dinge, die die Hunter-Thriller ausmachen, bleiben hier auf der Strecke. Dennoch weiß Becketts Schreibstil auch hier zu punkten, als kurzer Happen für zwischendurch ist das Büchlein also allemal geeignet.
Ob ein Hardcover mit so wenigen Seiten allerdings tatsächlich die 12,00 Euro wert ist, darüber lässt sich sicherlich streiten. Wem das zu viel ist, der kann, so wie ich, zum eBook für 0,99 € greifen. 

Wer David Hunter mag, bekommt hier eine kurze, unterhaltsame Geschichte für zwischendurch, sollte aber natürlich aufgrund der Länge oder besser Kürze keine großartige Ermittlungsarbeit erwarten. Ich für meinen Teil habe bekommen, was ich erwartet hab, deswegen vergebe ich 3,5 von 5 Miezekatzen.

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