“ … Überall hängen diese entsetzlichen Plakate. Ich bin mir sicher, dass es keine Werbung ist. Der Mann ist wirklich tot. … „
Der neue Thriller von Bestsellerautor Thomas Herzsprung
Eine grausame Mordserie. Und nur du kannst sie stoppen!
Nach einem gemütlichen Abendessen mit ihrem Verlobten kommt Jolina Gereke mit dem Auto von der Straße ab. Ein verstörendes Werbeplakat hat sie abgelenkt. Darauf zu sehen: die entsetzlich entstellte Leiche eines Mannes. Obwohl ein Trauma Jolinas früheste Erinnerungen ausgelöscht hat, erscheint ihr das Gesicht des Mannes seltsam vertraut. Überzeugt davon, dass ein psychopathischer Mörder versucht, mit ihr in Kontakt zu treten, wendet sie sich an das LKA.
Hauptkommissar Falk Bachmann, geplagt von eigenen Dämonen, zweifelt an der Zurechnungsfähigkeit der jungen Frau. Für ihn ist Jolina ein Fall für die Psychiatrie, nicht fürs Landeskriminalamt. Doch dann führt Jolina ihn zum Schauplatz des Verbrechens. Als kurz darauf weitere Tote auftauchen, wird klar: Ein Serienmörder hinterlässt blutige Botschaften. Und er hört erst auf, wenn Jolina sich erinnert. Doch an was?
Zusammen mit Bachmann und der Polizeipsychologin Juliane Klawitter lässt Jolina sich auf das mörderische Spiel des Psychopathen ein, das tief in ihre eigene Vergangenheit zu reichen scheint. Aber die Zeit arbeitet gegen sie …
Als Jolina mit ihrem Freund Arne auf dem Nachhauseweg vom Essen bei seiner Mutter ist, lenkt ein Werbeplakat sie ab. Von der Fahrspur abgekommen, fährt sie in ein am Bordstein geparktes Auto. Da keiner von ihnen zu Schaden gekommen ist, wendet sie sich erneut dem geschmacklosen Plakat zu, auf dem ein toter Mann zu sehen ist, der ihr erschreckend bekannt vorkommt. Und auch den Ort, an dem das Bild aufgenommen wurde, glaubt sie zu kennen. Als sie mit Arne darüber reden will, ist der jedoch spurlos verschwunden.
Nach einem Unfall auf der Heimfahrt vom Abendessen mit Arnes Mutter ist der Freund von Jolina plötzlich spurlos verschwunden. Dabei war sie nur kurz von einen Plakat abgelenkt, dass einen scheinbar toten Mann an einem Fleischerhaken in den Jeans einer Trendmarke zeigt. Sie glaubt, diesen Mann zu kennen, ebenso wie die Fabrik, in der das Foto gemacht wurde. Und da Jolina die Schulbank mit Ferret drückt, der mit Jan Hartwick zusammenwohnt, sucht sie dort Rat. Das Verschwinden von Arne ist jedoch erst der Anfang für das Heimkind ohne Vergangenheit.
Auf den dritten Band der Bachmann und Klawitter Reihe hat Thomas Herzsprung seine Leser lange warten lassen, aber es hat sich gelohnt, soviel kann ich gleich zu Beginn sagen. Auch wenn die Story an sich diesmal sehr verzweigt ist, fügt sich am Ende alles perfekt zusammen. Der Weg dorthin ist allerdings weit und birgt eine Menge Abzweigungen und Überraschungen. Manche Leser mag das stören, ich für meinen Teil liebe es, so lange wie möglich im Dunkeln zu tappen, denn meist weiß man viel zu schnell, was gespielt wird. Natürlich hat sich der Autor, wie in den anderen Bänden, auch wieder einigen gesellschaftlichen Themen zugewandt, so geht diesmal unter anderem um illegale Einwanderer und deren Ausbeutung durch zwielichtige Arbeitgeber. Ich mag Tommys Art, sich mit solchen Problematiken auseinanderzusetzen, aber eben fast schon nebenbei und ohne Belehrung oder erhobenen Zeigefinger, so fühlt man sich nicht bevormundet. Dasselbe gilt übrigens für Jan Hartwick, den Sohn von Falk Bachmann, der ein wenig aus der Rolle fällt. Im Gegensatz zu anderen Büchern wird hier aber nicht darauf herumgeritten oder nach irgendwelchen Rechtfertigungen dafür gesucht, was mich immer besonders nervt, es ist eben einfach so. Ich will keine endlosen Erklärungsversuche, warum sich jemand zum selben Geschlecht hingezogen fühlt, genauso wenig wie man mich immer wieder darauf hinweisen muss, welche Vorlieben derjenige hat, für mich macht gerade das das Lesen so viel angenehmer. Ich mag Charaktere für ihre Art, ihre Handlungen, Denkweisen, nicht wegen ihrer sexuellen Orientierung, die ist mir egal.
Neben Hartwick und Bachmann ist natürlich auch Juliane Klawitter wieder mit von der Partie, die extra ihre Elternzeit unterbricht, um den Beiden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Überhaupt hinterlassen die Figuren hier einen bleibenden Eindruck. Die drei Ermittler haben alle ihr eigenes Päckchen zu tragen, was sie zu ganz eigenen Persönlichkeiten macht. Natürlich ist Bachmann nicht der einzige Kommissar mit einem Alkoholproblem, das scheint ja inzwischen fast schon zum guten Ton zu gehören und nervt manchmal ganz schön. Aber gerade ihn macht das greifbarer, menschlicher. Auch Ferret habe ich ins Herz geschlossen und Jolina hat es, genauso wie er, im Leben nicht leicht gehabt. Es ist nicht schwer, sich in ihre Lage zu versetzen und zu versuchen, dem Geheimnis um den verschwundenen Freund und das groteske Werbeposter auf die Spur zu kommen. Dass das blutig und unangenehm wird, weiß inzwischen jeder, der die Reihe bereits kennt.
Tiefgründige Figuren zeichnen die Bücher von Thomas Herzsprung aus, dass ist auch bei „Der Todesbote“ nicht anders. Die verzweigte Handlung sorgt dafür, dass man nicht sofort weiß, in welche Richtung sich das Ganze entwickelt und auch der Killer und seine „Mordmethoden“ haben es wieder in sich, dafür gibt es von mir 4 von 5 Miezekatzen. Wer es spannend und böse mag, kommt bei der Thrillerreihe um Klawitter und Bachmann voll auf seine Kosten. Aber unbedingt mit dem ersten Band beginnen, denn auch wenn die Fälle selbst abgeschlossen sind, entwickeln sich die Figuren weiter.
01. Der Behandler
02. Der Heimsucher
03. „Der Blutbote“