“ … Fünfundzwanzig Jahre waren seit der Apokalypse vergangen und die wenigen Menschen, die sie überlebt hatten, krochen wie das Ungeziefer, das sie sind, aus dem Schutt der alten Welt. Sie töteten sich gegenseitig für jeden noch so kleinen Krümel Nahrung …“
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Bewarst du deine Menschlichkeit?
Die Welt liegt nach einem Atomkrieg in Schutt und Asche. Der nukleare Winter hat den Planeten mit einer Schicht aus Eis und Schnee überzogen und die radioaktive Strahlung hat weite Teile der Erdoberfläche unbewohnbar gemacht.
Eine kleine Gruppe Überlebender hat es sich zur Aufgabe gemacht, andere Überlebende zu finden und sie in ihrem unterirdischen Bunker in Sicherheit zu bringen. Dabei begeben sie sich selbst in allergrößte Gefahr, denn an der Erdoberfläche lauern nicht nur Eiseskälte und durch die Strahlung mutierte Tiere, sondern auch Bestien in Menschengestalt, die ihren Mitmenschen nichts Gutes wollen. Als die Tochter von eionem der Bunkerbewohner von einer Horde dieser Bestien entführt wird, zögern die anderen nicht lange und machen sich auf den Weg, sie zu retten. Werden sie sie rechtzeitig finden und sie lebend aus den Klauen der Kannibalen befreien können?
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Vor 25 Jahren fielen Bomben, danach war der Großteil der Menschheit Geschichte. Die, die überlebten, zogen sich in Bunkler unter die Erde zurück und bildeten dort Gemeinschaften. In einer davont sind auch Nathan und Maisie aufgewachsen. Während er mit seinem Hund Pinsel auf Erkundungstour geht, träumt sie im Bunker von einem Ausflug nach draußen. Ein gefährlicher Wunsch.

Die Welt nach dem Atomschlag, der Großteil der Menschen tot, der Rest lebt in Gruppen in Bunkern, außerhalb ist Gewalt an der Tagesordnung, es gilt das Recht des Stärkeren. Mittendrin ein Mann uns sein treuer Vierbeiner. Einerseits hat Nico von Cracau das Rad damit natürlich nicht neu erfunden, viele Dystopien sind auf diesem Grundgerüst aufgebaut, gerade der Hund als bester Freund des Menschen darf natürlich nicht fehlen. Irgendwie musste ich gleich an die „Trackers“ Reihe von Nicholas Sansbury Smith denken, auch wenn es da um e4inen EMP-Angriff geht. Andererseits ist es eben genau das, was Leser bei dieser Art von Lektüre erwarten: eine unwirtliche Welt, die gnadenlosen Bösewichte, die sich mit Gewalt alles nehmen, was sie kriegen können und fürs Herz ein Tier, warum also nicht darauf zurückgreifen.
„Nuklearer Winter“ ist bei Redrum erschienen, wer allerdings auf Blut und Gewalt setzt, könnte ein wenig enttäuscht werden. Versteht mich nicht falsch, das Buch ist keineswegs harmlos, aber an anderen Werken des Verlages gemessen doch relativ unblutig. Hier steht nicht das Gemetzel im Vordergrund, sondern die Geschichte und die muss sich nicht verstecken.
Mit Nathan hat der Autor einen sympathischen Protagonisten geschaffen, der von der Brutalität, auf die er außerhalb seiner Bunker-Familie trifft immer wieder aufs Neue schockiert ist, auch seinen Hundekumpel Pinsel schließt man gleich ins Herz, ebenso wie die anderen Bewohner, die zwar teilweise sehr unterschiedliche Persönlichkeiten haben, aber dennoch perfekt als Gruppe funktionieren. Nico von Cracaus Schreibstil ist flüssig, hin und wieder gibt es Rückblenden, die ein wenig mehr über die Vergangenheit verschiedener Charaktere erzählen und auch der Spannungsbogen flacht bis zum Ende nicht ab, auch wenn man ahnt, wie das Ganze ausgeht. Wer Dystopien mag und der sommerlichen Hitze momentan gern entfliehen möchte, ist hier gut aufgehoben.
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Nico von Cracau zeigt in „Nuklearer Winter“, dass der größte Feind des Menschen immer noch er selbst ist. Wer Dystopien mag und keine Angst vor klirrender Kälte hat, dem kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen. Ach ja, was für ein Wortspiel, darauf bin ich doch ein bisschen stolz und vergebe 4 von 5 Miezekatzen.^^
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