“ … Sie war froh, den Gruppensex veranstaltet zu haben. Nun waren es nicht irgendwelche Kerle aus dem Internet, diesie schlachteten, sondern ihre Freunde, sogar ihre Lover. Dadurch war eine familiäre Atmosphäre entstanden. …“
Geschlechtsteile sind nicht nur zur Fleischeslust gut, sie können auch gegessen werden … Und ein zerstückelter Körper kann als perfektes Sexspielzeug dienen. Die Autoren Pjotr X und Christopher Derayes gehen in ihren Geschichten nicht nur bis an Grenzen, sondern überschreiten die auch gerne. Das Autorenteam hat vier wirklich krasse Geschichten voller Grausamkeit zusammengestellt.!! Eine davon – ›Ein Spanferkel namens Lena‹ erschien bereits in den Sammelband ›Haut und Fleisch‹ von Pjotr X !!Es beginnt mit Psychokillern, von denen der erste im Gegensatz zu dem Folgenden fast harmlos wirkt. Eine Sugarmummy vereint die Einzelteile ihres untreuen Toyboys und seiner Geliebten. Und Lena träumt davon auf einer Kannibalenparty gegrillt und gegessen zu werden.Streng ab 18 – Warnung: nicht für jeden geeignet, nur für aufgeschlossene Erwachsene
Für „Ekstasen des Todes“ haben Pjotr X und Christopher Derayes je 2 Kurzgeschichten beigesteuert, eine wirklich kurze und eine etwas längere, Pjotr X ist mit „Todesschuss“ und „Ein Spanferkel namens Lena“ vertreten, während Christopher Derayes „Der Bulle und das Mädchen“ und „Ewig der Deine“ beigesteuert hat.
Vier Kurzgeschichten von zwei Autoren, die es in sich haben und nicht für Leute mit empfindlichem Magen geeignet sind. In „Todesschuss“ plant Roger, seine hübsche Nachbarin zu erschießen, der Polizist in „Der Bulle und das Mädchen“ bekommt sexuelle Gefälligkeiten gegen Tatortberichte von Verbrechen mit Folter und Verstümmelungen. Beide Geschichten sind recht kurz und schnell gelesen. Schließlich folgt mein Highlight „Ewig der Deine“, hier testet eine betrogene Ehefrau die Liebe ihres Mannes zu seiner Geliebten, eine wirklich fiese Story, die mal wieder zeigt, wozu betrogene Frauen fähig sind. Die meisten Seiten in der Anthologie nimmt jedoch „Ein Spanferkel namens Lena“ ein, schon beim Titel schwante mir Böses und natürlich hatte ich Recht, denn Pjotr X lässt es hier so richtig krachen und ich muss wieder einmal feststellen, dass ich bei in Körpersäften ertrinkenden Schlachtfesten raus bin. Nicht etwa, weil es mir zu eklig ist, sondern einfach zu platt. Sex auf Billigstniveau und Horror passen für mich einfach nicht zusammen, da fehlt mir das Augenzwinkern oder irgendetwas, dass die Geschichte zumindest ein bisschen interessant macht, abgesehen von rein-raus, danke Maus und jetzt fress ich dich. Ich finde das weder spannend, noch erotisch, lerne es aber auch nicht.^^
Insgesamt hat mich das Büchlein leider nicht überzeugt, wobei die Beiträge von Christopher Derayes durchaus unterhaltsam waren. Auch wenn seine Kurzgeschichten fies und blutig sind, er Kraftausdrücke benutzt, schreibt er auf einem ganz anderen Niveau als sein Mitautor. Seine Charaktere haben Tiefe, man kann sich in ihre Lage versetzen, mitfühlen. Pjotr X scheint es hingegen nur darum zu gehen, alle erdenklichen Körpersäfte auf möglichst ekelhafte Art zu vergießen, seine Protagonisten beim Vögeln saudämliche Gespräche führen zu lassen und die Frauen schließlich im wahrsten Sinne des Wortes zu fressen, natürlich finden die das auch noch geil. Das kann man mögen, mich spricht das allerdings so gar nicht an, schon bei seinen beiden „USA“ Büchern hab ich da nur den Kopf geschüttelt. Aber hey, ich bin selbst Schuld, manche Autoren liegen mir halt nicht, das muss ich einfach akzeptieren.
Schon „Sünde“ von Christopher Derayes fand ich damals erfrischend anders und auch in „Ekstasen des Todes“ hat er mich nicht enttäuscht. Mit Pjotr X hingegen werde ich einfach nicht warm. Mal davon abgesehen, dass es immer ums Vögeln und gefressen werden zu gehen scheint, ist mir sein Schreibstil einfach zu platt. Mehr als 3 von 5 Miezekatzen sind so für mich nicht drin.