“ … Das braune Buch lag jetzt auf dem beifahrersitz. Emma traute sich fast nicht, es anzugucken, so sehr wühlte es sie auf. Was immer sie da auch gerade gelesen hatte … es hatte die Macht, alles zu verändern … „

Auch wenn Weihnachten inzwischen schon wieder 2 Monate her ist, muss ich immer noch einen Stapel Rezensionen vom letzten Jahr abarbeiten und zumindest wettermäßig passt es. Oder ihr kramt nochmal die Weihnachtsplatten raus und gönnt euch einen fetten Gänsebraten, dann kommt auch wieder die richtige Stimmung auf. Ich darf gar nicht drüber nachdenken, nur noch 10 Monate Zeit zum Geschenke kaufen für die bucklige Verwandschaft. Aber wenigstens weiß ich bei meiner Familie, woran ich bin.^^
Emma ist aufgeregt, denn ihr Freund Erik will sie endlich seinen Eltern vorstellen. Die empfangen sie kühl und auch die zwei hübschen Hausmädchen sind ihr sofort ein Dorn im Auge, immerhin hat sie keine Modellmaße und fragt sich immer wieder, was Erik an ihr findet. Insgeheim hofft sie jedoch darauf, dass er um ihre Hand anhält und wenn nicht, will sie ihn fragen, für den Fall der Fälle hat sie sogar einen Ring gekauft. Doch Erik verschwindet nachts immer wieder und als sie ihm folgt, reißt es ihr den Boden unter den Füßen weg. Sie will nur noch eins: Rache. Zurück zu Hause findet sie hinter einem Schrank ein seltsames Buch, das ihr ganz neue Möglichkeiten eröffnet.
Betrogene Frauen sind gefährlich und bis hierher habe ich tatsächlich noch auf eine fiese kleine Rachestory gehofft. Stattdessen bekomme ich eine Geschichte über einen Weihnachtsmann, der sich komplett von dem netten Opi mit Rauschebart und Geschenkesack unterscheidet. Eigentlich perfekt zu Weihnachten, wären da nicht die beiden eher unfreiwillig komischen Gestalten, die eigentlich Schneemänner sind und mit Emma ihre ganz eigenen Pläne haben. Ich weiß nicht, ob diese beiden nicht sonderlich cleveren Geschöpfe lustig sein sollten, mir jedenfalls gingen sie vom ersten Moment an auf die Nerven. Und auch wenn sie zum Winter gehören, wirkten sie hier einfach komplett fehl am Platze. Schneemänner als Horrorwesen können durchaus funktionieren, hier tun sie das für mich aber leider nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht verstanden habe, warum Erik Emma überhaupt mit zu seiner Familie genommen hat, irgendwie ergibt das alles für mich keinen Sinn. und auch mit dem Schreibstil konnte ich mich nicht anfreunden. Wenn ich als Leser direkt angesprochen werde, sorgt das normalerweise dafür, dass ich tiefer in die Erzählung eintauchen kann, aber auch das funktioniert hier nicht.
Aber hey, dachte ich mir, „Düstere Weihnachten“ enthält neben der Hauptstory noch 3 Kurzgeschichten, vielleicht sind die ja eher nach meinem Geschmack. Um es kurz zu machen, waren sie nicht, wahrscheinlich auch, weil ich so meine Probleme mit offenen Enden habe. Aber auch mit dem Schreibstil konnte ich mich nicht anfreunden. Wenn ich als Leser direkt angesprochen werde, sorgt das normalerweise dafür, dass ich tiefer in die Erzählung eintauchen kann, aber auch das funktioniert hier nicht. Und es gibt Formulierungen, auf die reagiere ich einfach allergisch. Das ist natürlich nicht die Schuld des Autors, nimmt mir aber so ein bisschen die Freude am Lesen.

