“ … Ich frage mich, ob er jetzt, nachdem ich weiß, dass er es ist … Ich frage mich, ob er mich gehen lässt. Er muss doch wissen, dass Mum und Dad mich suchen werden, wenn ich nicht nach Hause komme. Wahrscheinlich suchen sie schon nach mir. Versuchen herauszufinden, wo ich bin. Oder hat er so weit gar nicht gedacht? … “ (Seite 64/65)
Noch nicht mal 18 und ungewollt schwanger von ihrem Freund, will Jessica das Baby eigentlich abtreiben lassen. Und sie hat keine Lust, sich neun Monate lang mit einem dicken Bauch herumzuplagen.
Zu dumm nur, dass ihre Entführer entschieden etwas dagegen haben. Sie wollen ihr Baby unbedingt am Leben lassen …
Ein ausgeklügelter Psychothriller vom Extremmeister Matt Shaw.
Als die 17-Jährige Jessica ungewollt von ihrem Freund schwanger wird, ist für sie klar, dass sie das Baby keinesfalls haben möchte, dabei freut sich Darren schon auf seine Vaterrolle. Doch auch ihre Eltern scheinen von einer Abtreibung nicht begeistert zu sein, sie bitten ihre Tochter darum, sich Zeit zu nehmen und in aller Ruhe über ihre Entscheidung nachzudenken. Doch die hat sie nicht, denn Jessica findet sich plötzlich gefesselt in einem Keller auf einer alten Matratze wieder.
Die erste Liebe, das erste Date, der erste Sex, für die 17-jährige Jessica ist all das neu. Und dann wird sie auch noch schwanger. Ihr Freund Darren sucht nicht etwa das Weite, sondern sieht sich schon als liebevollen Vater, dabei ist für Jessica längst klar, dass sie das Kind nicht bekommen wird, immerhin ist sie noch jung und will sich das Leben nicht versauen. Diese Einstellung können ihre Eltern gar nicht verstehen und sichern ihrer Teenager-Tochter Unterstützung zu. Sie soll sich alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen und nicht vorschnell handeln. Doch dazu kommt es nicht mehr, denn Jessica wird entführt und in einen Keller verschleppt, scheinbar will sie jemand dazu zwingen, ihr Baby auf die Welt zu bringen. Schnell ahnt sie, wer dahintersteckt, der mann, der immer wieder auftaucht, muss Darren sein. Doch wie stellt er sich das alles vor? Mit Sicherheit wird sie nach der Geburt nicht mit einem Baby auf dem Arm aus dem Keller stolzieren und einen auf heile Familie machen.
Ein Teenager, eine Entführung und ein Täter, der ein Motiv hat, schnell glaubt man zu wissen, wie der Hase läuft. Doch wer Matt Shaw kennt, weiß, dass es eben nicht so einfach ist …
Was soll ich sagen? In meinen Augen war das leider nix, dabei ist die Story an sich gar nicht so übel, für die Festa Extrem Reihe aber viel zu harmlos. Eher Drama als „Extrem“ beschränkt sich die Story auf 4 Personen und ist damit fast schon eine Art Kammerspiel. Das ist ja an sich nichts schlechtes, wäre da nicht das ständige Hin und Her bei den Zeitformen. Mitten im Satz wird aus der Gegenwart Vergangenheit und dann wieder Gegenwart, die permanenten Wiederholungen machen es nicht besser. Die Idee, dass ein Abschnitt mit Worten endet, die im nächsten für eine Rückblende wieder aufgegriffen werden, ist anfangs noch unterhaltsam, nach einer Weile wird dieses Schema jedoch nervig. Der Schreibstil an sich ist, nun ja, unschön, allerdings weiß ich hier nicht, ob das vielleicht einfach nur an der Übersetzung liegt, aber ich gehe mal stark davon aus.
Da das Geschehen aus 3 wechselnden Perspektiven jeweils in der Ich-Form geschildert wird, wären die jeweiligen Namen als Kapitelüberschrift toll gewesen, denn so musste ich jedes Mal erst überlegen, wessen Gedankengängen ich da gerade folgte. Darüber, dass die Figuren sich vollkommen unrealistisch verhalten, reden wir mal lieber gar nicht erst …
Ja, „9 Monate“ verfügt über den typischen Matt Shaw Twist, aber das ist leider auch das einzig positive, was ich über das Buch schreiben kann. Bei so manchem Satz haben sich mir die Fußnägel aufgerollt, von den Entscheidungen der Protagonisten mal ganz abgesehen. Unrealistisch und nicht wirklich passend für Festas Extrem Reihe, ich war kurz davor, das Buch abzubrechen, musste aber natürlich wissen, wie das Ganze ausgeht. Für mich bisher das schwächste Werk von Matt Shaw, mehr als 2,5 von 5 Miezekatzen sind hier einfach nicht drin.
