„Zeiten des Verfalls“ – Simone Trojahn

“ … Schwitzende Kinder haben nicht nur feuchte Haare, sondern vor allem hochrote Köpfe, nachdem sie zu lange getobt oder zu viel Sonne abbekommen haben.
Rot ist die Farbe von Hitze, Weiß die des Todes … „

Vielleicht erreichst du irgendwann den Punkt, an dem du denkst, du hättest nichts mehr zu verlieren … aber freu dich nicht zu früh.
Sandy und Thomas Schmidt haben das Liebste verloren: Ihre zweijährige Tochter Anna ist tot. Verzweiflung, Schuldgefühle und Trauer fressen sie auf. Doch als wäre das nicht genug, folgt der nächste Albtraum: Annas Leiche ist aus der Gerichtsmedizin verschwunden – und sie ist nicht die Einzige.
„Wenn der Tod nicht das Ende – sondern erst der Anfang ist!“
Wie kann das sein? Ist ein Leichenräuber unterwegs? Eine makabere Verschwörung? Oder steckt etwas viel Grauenhafteres dahinter? Behörden und Angehörige stehen vor einem unlösbaren Rätsel.
Doch dann kehrt Anna zurück. Atmend. Bewegend. Sehend.
Aber sie ist nicht mehr dieselbe …
Ein düsterer Horror-Thriller über Verlust, Wahnsinn und das Unaussprechliche. Für Leser mit starken Nerven.

Sandy ist mit ihrem Leben zufrieden und liebt ihren Mann Thomas und ihre beiden Kinder Anna und Luis. Dann geschieht ein schreckliches Unglück, ihre kleine Tochter stirbt und Sandy muss erkennen, dass sie in einer Scheinwelt gelebt hat. Der Verlust entzweit die Familie, während Sandy zu ihren Eltern flieht, sucht Thomas Trost im Alkohol. Doch dann kehrt Anna zurück und damit beginnt das Grauen.

Sandy vergöttert ihren jüngeren Mann. Während sich bei ihr die ersten grauen Haare zeigen, ist Thomas noch immer gut in Form. Während sie arbeiten geht, versorgt er zu Hause die beiden kleinen Kinder und scheint damit keinerlei Probleme zu haben. Doch der Schein trügt, denn Thomas ist dem Dasein als Hausmann nicht gewachsen, statt sich um die kleine Anna und den 5-jährigen Luis zu kümmern, relaxt er lieber im Garten mit einer Flasche Bier.
Und so kommt es, wie es kommen muss, nach dem Einkaufen an einem heißen Tag vergisst er die 2-jährige Anna im Kindersitz, wo sie im aufgeheizten Auto stirbt.
Und so verliert Sandy nicht nur ihre Tochter, sondern muss auch erkennen, dass sie aus Angst ihn zu verlieren ihren Mann auf ein Podest gestellt hat, ihn zu etwas gemacht hat, was er einfach nicht ist. Die Beziehung der beiden bröckelt, Sandy zieht mit Luis zu ihren Eltern und Thomas entwickelt sich zum Säufer, den Schuldgefühle quälen. Doch dann verschwindet Annas Leiche aus der Gerichtsmedizin und sie ist nicht die einzige …

Endlich neuer Lesestoff von Simone Trojahn, leider hat mich die Story nicht wirklich gepackt. Zum einen, weil ich Zombies inzwischen ziemlich ausgelutscht finde, zum anderen, weil die Story ja im Prinzip 3x in leicht abgewandelter Weise erzählt wird. Da sind Sandy und ihre Familie, Markus und Klara sowie Johann und Helga. Sie alle verbindet etwas, doch ihre Geschichten sind zu ähnlich und so wäre es mir persönlich lieber gewesen, wenn ich mich auf eines dieser Schicksale hätte konzentrieren können. Auch wenn der Fokus hier eindeutig auf Anna und Thomas liegt, dauert es einfach viel zu lange, bis die Story Fahrt aufnimmt, bis dahin suhlen sich die zwei einfach nur in ihrem Elend. Die beiden anderen Paare werden eher nebenbei abgehandelten, aber selbst das war mir zu viel. Außerdem konnte ich weder zu Anna, noch zu Thomas eine Beziehung aufbauen, ihre Handlungen waren mir teilweise zu unlogisch, ihr Schmerz, der mich eigentlich hätte erreichen sollen, nach einer Weile nervig. Versteht mich nicht falsch, der Verlust eines Kindes ist tragisch und ich verstehe, dass man neben sich steht. Aber so viele dämliche Entscheidungen? Hinzu kommt, dass ich bei einem Simone Trojahn Buch schlichtweg mehr Thrill  und weniger Drama erwartet habe. Leider gab es auch einige Fehler im eBook, immer wieder habe ich Leerzeichen vermisst, das ist mir vorher nie so aufgefallen.
Alles in allem ist „Zeiten des Verfalls“ immer noch ein gutes Buch, aber eben nicht das, was ich erwartet habe.

Auf „Zeiten des Verfalls“ habe ich lange gewartet, also ist es gleich nach Erscheinen auf meinen Kindle gewandert. Leider habe ich recht schnell festgestellt, dass das Buch eher Familiendrama als Horror ist und es verdammt lange dauert, bis wirklich Spannung aufkommt, aber auch dann bleibt die Story vorhersehbar und so sind für mich hier nicht mehr als 3,5 von 5 Miezekatzen drin.

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