„Ushers“ – Joe Hill

“ … Accept that death is as natural as the rest of life. Dogs understand that. Cats understand that. Only humans have a hard time with it. And when it’s over, at least there’s someone there. At least you aren’t alone. … ”

A young man who has improbably escaped death twice reveals his secret in a spine-tingling short story by New York Times bestselling author Joe Hill.

Martin Lorensen is a twenty-three-year-old counselor for disturbed teenagers. He’s bright, compassionate, attractive, and outgoing. He’s also—and this is the most interesting thing—not dead. Martin has improbably survived not one but two deadly disasters that claimed dozens of lives. The kid is riding one hell of a lucky streak. Two federal agents think there is something darker at play. Now that they’ve arranged to interview Martin, they want answers. Martin is ready to share everything he knows. One thing is for certain: when it comes to escaping death, luck doesn’t figure into it at all.

Martin Lorensen ist dem Tod entkommen und das mehrfach, Grund genug für zwei Bundesagenten ihn zu verhören. Einem der beiden erzählt er eine verrückte Geschichte über engelähnliche Wesen, die Menschen während ihres Todes begleiten.

Nach einem Zugunglück mit vielen Toten verhören zwei Ermittler den 23-jährigen Martin Lorensen, der als psychologischer Berater für Jugendliche arbeitet. Eigentlich hätte auch er in dem Zug sitzen sollen, entschied sich aber dafür nicht einzusteigen und warnte auf dem Bahnhof auch eine junges Mädchen und deren Mutter. Es ist nicht das erste Mal, dass er dem Tod so von der Schippe gesprungen ist, denn als vor Jahren in seiner Schule ein Amoklauf stattfand, war er mit Durchfall zu Hause. 
Martin hat den beiden nicht viel zu sagen, doch als er einen von ihnen später in einem Diner wiedertrifft, erzählt er ihm eine durchgeknallte Story.
Joe Hills Kurzgeschichte „Ushers“ gibt es bisher nur im Original auf Englisch, aber sie ist nicht schwer zu verstehen. Das Cover deutet bereits an, in welche Richtung sie geht. Der Tod ist immer wieder ein faszinierendes Thema, zu dem der Protagonist hier eine ganz eigene Einstellung hat, denn er sieht ihn als etwas Natürliches, vor dem man keine Angst haben sollte, Tiere scheinen das zu verstehen, nur der Mensch kommt damit nicht klar. Doch das ist nicht das einzige „Problem“, mit dem sich Joe Hill trotz der wenigen Seiten auseinandersetzt. So ist einer der beiden Polizisten schwarz und macht sich Gedanken zum Rassismus in den eigenen Reihen. Außerdem geht es um Gleichgewicht, die Balance zwischen geben und nehmen. Das erinnert ein bisschen an die „Final Destination“ Reihe und mag vielleicht erstmal nicht unbedingt so spannend klingen, hat aber wichtige Auswirkungen auf die Figuren, die ebenfalls sehr gelungen sind. Allen voran natürlich Martin, der die Handlung trägt und mit dem ich keinesfalls tauschen möchte. Trotz allem, was er erlebt hat, hat er seinen Humor bewahrt und wirkt dennoch irgendwie gebrochen, was nicht verwunderlich ist.
Auf gerade einmal 29 Seiten lässt Joe Hill seine Leser in Martins Welt abtauchen, sorgt für Twists und ein drastisches, aber überzeugendes Ende. Eine tolle Story mit nur einem Manko: Sie ist zu kurz, hier hätte man noch so viel erzählen können.

Wie ihr wisst, mag ich Joe Hill und seine Art zu erzählen.Wie nicht anders erwartet, hat er auch mit „Ushers“ eine tolle Kurzgeschichte mit einem sympathischen Protagonisten erschaffen, der harte Entscheidungen treffen muss und deswegen ein wenig angeschlagen wirkt. Fragt man sich zu Beginn noch, was es mit dem jungen Mann auf sich hat, nimmt die Story schon bald eine überraschende Wendung, die für ein unerwartetes Ende und ein ungutes Gefühl in der Magengegend sorgt. Dafür vergebe ich gern 4,5 von 5 Miezekatzen.

Please follow and like us:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert