“ … »Alles, was seit dem Ritual geschehen ist, was ihr gehört, gesehen, gespürt habt, war er. Mit seinen glühenden Augen blickt er tief in eure Seelen. Ihr habt nach ihm geschrien und werdet ihn so leicht nicht mehr los. … «“
Schrei nicht, wenn du das Echo nicht verträgst. Das Highlight des Jahres, der traditionelle Sommerurlaub einer eingeschworenen Clique, führt tief in die Bayerischen Alpen. In dem idyllischen Dorf Oberstgruben wandelt sich die ausgelassene Stimmung jedoch schleichend in blanken Horror, als die fünf jungen Leute nichts ahnend auf die Existenz einer uralten, erbarmungslosen Macht stoßen. Zerrissen von Zweifeln und Angst wird ihre Freundschaft und alles, woran sie je glaubten, auf eine mörderische Probe gestellt. Wie weit werden sie gehen, um einander zu retten? Ein nervenzerreißender Überlebenskampf vor der beeindruckenden Kulisse der Berge. Sei mutig und begebe dich auf steinigen Pfaden in eine Finsternis, die ihresgleichen sucht!
‚Eine Gruppe von Freunden hört im Urlaub die Geschichte vom Wolpertinger und versucht sich an dessen alter Beschwörung. Nur leider ist die Kreatur, die dann erscheint kein putziges Wesen, sondern eine fleischverschlingende Killermaschine.
Der jährliche Urlaub für die 5 Freunde Louise, die Zwillinge Andi und Michi, Eli und Don steht an, doch diesmal geht es nicht wie üblich nach Füssen, sondern nach Oberstgruben in die bayrischen Alpen. Louise ist unzufrieden, die anderen freuen sich tierisch auf die gemietete Hütte und die ist ein Volltreffer. Natürlich steht auch eine Wanderung auf einen der umliegenden Gipfel an, dort kehren die Freunde ein und entdecken in einer der Vitrinen dort ein ausgestopftes, aus mehreren Tieren zusammengenähtes Geschöpf, den Wolpertinger.
Als der Hüttenwirt ihr Interesse bemerkt, erzählt er ihnen mehr über das seltsame Tier, auch, wie man es beschwören kann und natürlich können die Freunde auf dem Rückweg nicht widerstehen. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf, denn der beschworene Woltertinger ist keinesfalls das süße Hasenwesen mit Geweih und Flügeln, sondern ein blutrünstiges Monster und schon bald ist einer von ihnen verschwunden.
„Greischl“ braucht lange, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt, bis dahin lernt man die Protagonisten kennen. Das Buch weiß durchaus zu unterhalten, aber wirklich begeistert hat mich die Story leider nicht, allein schon weil das titelgebende Monster kaum in Erscheinung tritt, stattdessen wird z.B. ausgiebig über das Wechseln eines Tampons geschrieben, irgendwie fand ich das schon ein wenig seltsam. Aber auch die Figuren selbst sind ein bisschen wie wandelnde Klischees. Da ist die ständig motzende Louise, scharf auf Michi und dann Don, der wiederum unsterblich in Louise verliebt ist, das übliche Liebesdreieck und gar nicht mein Ding. Hinzu kommt, dass sie sich benehmen wie 12-jährige Teenager, sich als „Stinkehaufen“ oder „Brudi“ betiteln, was einige bestimmt witzig finden, mich allerdings tierisch genervt hat, ich bin wohl einfach zu alt für sowas.^^
Versteht mich nicht falsch, „Greischl“ ist ein gelungenes Debüt, gerade dieses Wolpertinger-Ding fand ich sehr interessant und bin deswegen gespannt, was Noira Händel als nächstes für uns hat.
Bei Noira Händel ist der Wolpertinger, das bayrische Fabelwesen, alles andere als putzig und kuschelig, sondern ein brutales blutgieriges Monster. Dieser Teil der Geschichte war ganz nach meinem Geschmack, die Freunde, die ihn beschwören, dafür leider weniger, für mich sind sie einfach zu klischeehaft und nervig, ich vergebe dafür 3,5 von 5 Miezekatzen.