“ … Ich habe mich mit dem Konzept des Zufalls beschäftigt. Und damit, wie die unausgesprochene Wahrheit Menschen zerstören kann. Ich habe alles kombiniert und ein Spiel erschaffen. Was, wenn die Würfel entscheiden, wie sich unser Schicksal entwickelt? Wenn das zufällige Ergebnis beim Würfeln möglicherweise unsere Probleme löst? … „
Ein Schriftsteller am Abgrund. Ein Freundeskreis voller Geheimnisse. Ein tödliches Spiel.
Der erfolgreiche Autor Lio hat nach einer Schreibblockade endlich einen brillanten Einfall für sein neues Buch: ein Würfelspiel, das tödlich endet. Bei einem harmlosen Experiment testet er die Regeln an seinen Freunden, die ihre dunkelsten Geheimnisse offenbaren müssen. Die Enthüllung soll ihnen helfen, ihr Gewissen zu erleichtern, aber Lio verliert die Kontrolle.
Als die Teilnehmerin Anna spurlos verschwindet, steht Lio im Zentrum des Verdachts. Doch er schwört, unschuldig zu sein.
Während der Suche nach Anna eskaliert das Spiel – und plötzlich geht es nicht mehr nur um die Wahrheit, sondern ums nackte Überleben.
Lio ist Autor. Als die Ideen für ein neues Buch ausbleiben, sucht er Inspiration in seiner Umgebung. Um zu schauen, wie die Leute reagieren, wenn man ihre düsteren Geheimnisse ausgräbt, lädt er seine Freunde zu einem Spieleabend ein, an dem sie, ohne es zu ahnen, als Testpersonen fungieren. Dass das nicht gutgehen kann, ist klar …
1997 sind Würfel voll im Trend. Jeder, der etwas auf sich hält, trägt sie bei sich. Als Luke mit seinem Fahrrad um die Ecke biegt, sieht er das kleine Mädchen viel zu spät, das auf dem Boden hockt und mit seinem Würfel spielt. Zwar streift er sie nur leicht, doch das heranbrausende Auto erfasst sie schließlich beide …
Im Jahr 2023 hat der Schriftsteller Lio mit einer Schreibblockade zu kämpfen. Der Abgabetermin für sein neues Buch rückt immer näher, doch ihm fällt einfach keine Geschichte ein, die es lohnt auf Papier zu bringen. Und so lenkt er sich mit einem gemütlichen Abend zusammen mit seinen Freunden Andreas, Jannes, Anna und Stefanie ab. In feucht fröhlicher Runde wünscht sich Jannes ein Buch, in dem es um ein gefährliches Spiel geht und sie alle eine Rolle übernehmen. Auch sein etwas eigener Nachbar Jürgen bekommt eine Rolle, denn seine Würfelbesessenheit nutzt Lio als Grundlage für seine Story. Doch bevor er sich ans Schreiben macht, will er das geplante Szenario testen und so dienen seine Freunde in einer Spielerunde als Versuchskaninchen, ohne davon zu wissen und natürlich geht das Ganze böse nach hinten los.
„Die Wahrheit ruht nie“ spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal in der Vergangenheit, genauer gesagt im Jahr 1997, als immer und überall gewürfelt wird und in der Gegenwart, in der Lio auf der Suche nach einem Plot für sein neues längst überfälliges Buch ist. Seine Freunde und der von Würfeln besessene Nachbar Jürgen bringen ihn schließlich auf eine Idee, die sich als sehr fatal erweist.
Während es anfangs noch so scheint, als wäre Lio nur ein gebeutelter Autor, dem die zündende Idee für ein neues Buch fehlt, gerät er im Laufe der Story immer mehr in Verdacht, bei all den seltsamen Vorfällen, zu denen es kommt, die Finger im Spiel zu haben. Denn nur er kennt die düsteren Geheimnisse seiner Freunde, von denen diese eingeholt werden. Und genau da wird es für mich etwas unglaubwürdig, denn wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass man von jedem seiner Freunde das eine düsteres Geheimnis kennt, von dem sonst keiner weiß? Nennt mich kleinlich, aber das hat mir tatsächlich ein bisschen die Stimmung verhagelt, auch wenn der Thriller wie immer fesselnd geschrieben ist und mit unvorhergesehenen Wendungen überrascht. Aber auch die scheinen ab und an weit hergeholt. Vielleicht bin ich deswegen diesmal etwas kritischer als sonst, vielleicht aber auch, weil ich mich in keine der Figuren wirklich hineinversetzen kann, sie alle bleiben mir fremd und so hält sich mein Mitleid mit ihnen in Grenzen.
Auch Andrea Reinhardt 20. Buch ist natürlich hier bei mir eingezogen, allerdings muss ich gestehen, dass ich die Story ein bisschen unglaubwürdig fand und auch den Protagonisten nicht sonderlich mochte. Die Idee mit den Würfeln hingegen finde ich allerdings genial, auch wenn ich mein Schicksal nicht von einem Spiel bestimmen lassen würde.
„Das Böse ruht nie“ ist ein spannender Thriller, für mich aber nicht Andrea Reinhardts bester und so vergebe ich diesmal „nur“ 3,5 von 5 Miezekatzen.