„Bluterbe“ – Graham Masterton

“ … Nur das es dort nicht endete. Nichts endet, wenn man es mit Strigoi zu tun hat. Die Strigoi sind unsterblich, und ihr Groll ist unendlich. …“ (Seite 55)

Der Kalifornier James Falcon hat von seiner Mutter so viele Legenden aus ihrer alten Heimat Rumänien gehört, dass er, als er 1943 ins College kommt, nur so zum Spaß einen Bericht über die Strigoi schreibt: unsterbliche Vampire, von denen es in den einsamen Wäldern der Wallachai wimmeln soll. Aber das Lachen vergeht James, als der US-Geheimdienst sich bei ihm meldet und um Hilfe bittet: James soll nach Europa reisen, um in den Wirren des 2. Weltkrieges die Strigoi zu bekämpfen. James spürt die Vampire in Belgien, Frankreich und Transsylvanien auf, doch ihr Anführer Duca kann entkommen. Erst 17 Jahre später, als es in London zum Zweikampf zwischen den beiden kommt, erkennt James, dass er, um den Blutsauger zu töten, erst seine eigene rätselhafte Vergangenheit aufklären muss …

Im Jahre 1944 wird James Falcon nach Belgien beordert, um dort zusammen mit einem Hund Vampire zu jagen, die von den Nazis darauf angesetzt wurden, den Widerstand Stück für Stück außer Gefecht zu setzen. Nach einem Bombenangriff ist Durin Duca, der Anführer der Blutsauger verschwunden.
Doch bereits bei seiner Rückkehr nach Amerika ahnt Falcon, dass die Jagd noch nicht zu Ende ist und er soll Recht behalten …  

James Falcon hat nie an Vampire geglaubt, auch nicht an die Geschichten, die ihm seine Mutter, eine Rumänin, erzählt hat. Doch dann schreibt er seine Abschlussarbeit über genau dieses Thema, eigentlich sollte es ein Spaß werden, doch je mehr mehr er sich damit beschäftigt, umso sicherer ist er sich, dass an diesen alten Legenden etwas dran ist und so wird ausgerechnet er für die Armee zum Experten mit Knoblauch, Bibel und Weihwasser. 
Das klingt im ersten Moment ganz schön altbacken, doch die Vampire in „Bluterbe“ sind anders, schon allein, weil sie ihre Opfer nicht einfach nur aussaugen, sondern äußerst brutal vorgehen. Erneut nimmt sich Graham Masterton hier einer alten Legende an, diesmal die der „Strigoi“, die ihren Ursprung in Rumänien hat. Dort glaubt man teilweise ja heute noch daran, dass die Toten aus ihren Gräbern als Wiedergänger auferstehen, sollte man nicht bestimmte Vorkehrungen treffen. Natürlich kommt auch Falcons Gegenspieler Durin Duca von dort.
Ich muss gestehen, ich hätte gern ein bisschen mehr über die alten Geschichten aus diesem Land gehört, es wird zwar darauf eingegangen, aber eben nur am Rande, schade, da wäre mehr drin gewesen.
Dafür lernt der Leser James Falcon und auch seine Eltern kennen, die Mutter ein Wirbelwind, der Vater eher ruhig und zurückhaltend.
Die Figuren haben eine Geschichte, so kann man ihr Handeln nachvollziehen, für mich persönlich ist das sehr wichtig.
Gleich zu Beginn taucht man förmlich in das vom 2. Weltkrieg gebeutelte Antwerpen ein, man fühlt sich fast, als würde man selbst durch die nächtlichen Straßen schleichen, genau deswegen mag ich den Autor so gern. Graham Masterton ist und bleibt für mich der englische Meister des Horror.
Ein typischer Masterton, auch wenn ich mit der Übersetzung ein bisschen zu kämpfen hatte, so ganz optimal fand ich die irgendwie nicht, aber das hat der Story zum Glück keinen Abbruch getan.
Wer gern mal eine etwas andere Vampirstory lesen will, also so nix mit Glitter und liebenswerten Schönlingen, der sollte sich das Buch nicht entgehen lassen, für Masterton Fans ist es natürlich Pflichtlektüre und von mir gibt es für „Bluterbe“ 4 von 5 Miezekatzen.

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