„Schöpfer des Todes“ – Andrew Holland

“ … Warum war sie nur so versessen darauf gewesen, die Heldin spielen zu müssen? Warum hatte sie sich nicht um die wichtigen Dinge im Leben gekümmert? Um Freunde, jemanden, den sie mag, jemanden, der sie mag. Leute, mit denen sie ins Kino gehen kann, mit denen sie in eine Bar geht. Banale Dinge. …“  

»Erst, wenn sie erstarren, ist das Kunstwerk perfekt.«
Was FBI-Agent Howard Caspar mit seinem Team in einer alten Fabrikhalle im Süden Kentuckys vorfindet, ist mit nichts zu vergleichen: übergroße Schneekugeln, gefüllt mit Kunstharz und fünf toten jungen Frauen, die in ihrem letzten Todeskampf inmitten der Szene erstarrt sind. Ein Opfer entkam.
Ohne Erinnerung an den Täter wird sie in einem Krankenhaus überwacht. Der Killer hat sich aber längst einen anderen Plan ausgedacht: Eine Reporterin, die zu neugierig ist, soll über ihn berichten und als sich die Schlinge immer enger um seinen Hals zieht, überlässt er sie einem tödlichen Grab.
Die Zeit spielt gegen Howard Caspar, denn er hat keinen Hinweis, wo sich sein letztes Opfer befindet. Diesmal hat es das FBI mit einem besonders perfiden Gegner zu tun, der keinerlei Spuren zu hinterlassen scheint …

Winter ist Schneekugelzeit, dass scheint der Mörder, den Howard Caspar und sein Team diesmal jagen, wörtlich zu nehmen. Als eins seiner Opfer entkommt, muss er zwar umplanen, denkt aber gar nicht ans Aufhören, immerhin gibt es noch Kugeln, die befüllt werden müssen und mehr als genug Opfer. Doch nicht nur der Killer wird für Caspar zum Problem, auch bei der örtlichen Polizei liegt einiges im Argen. 

Auch in „Schöpfer des Todes„, Band 12 der Howard-Caspar-Reihe geht es wieder hoch her, denn ein perfider Killer mit Hang zum Basteln treibt sein Unwesen. Allerdings sind seine Schneekugeln etwas größer als gewöhnlich und auch der Inhalt weicht von lustigen Schneemännern, Fotos oder putzigen Tieren ab. Er widmet sich lieber blonden Frauen, um sich an ihren im Todeskampf erstarrten Körpern zu erfreuen.
Einen Großteil des Buches begleiten wir den Mörder und erfahren, wie er zu dem wurde, was er ist. Vielleicht soll das ein wenig Mitleid und Verständnis wecken, aber ganz ehrlich, egal was man im Leben durchgemacht hat, man entscheidet immer selbst, was aus einem wird.
Natürlich gibt es auch wieder ein Opfer, mit dem man als Leser mitfiebern darf, diesmal ist das eine übereifrige, etwas zu sehr von sich selbst eingenommene Journalistin, die mir gar nicht so unsympathisch war, wie sie vielleicht hätte sein sollen.
Dafür zeigt Howard einmal mehr, dass auch er nur ein Mensch ist, dieser Fall ihn fertig macht und er so fast die Kontrolle verliert. Leider deutet das Ende für mich etwas an, das hoffentlich nicht eintreten wird, denn bisher war ich froh darüber, dass Caspar nicht den üblichen Klischeeermittlern entspricht, die alle , … ach was, lest es einfach selbst.^^
Andrew Holland hat einmal mehr grundverschiedene Figuren erschaffen, denen man ihre Handlungen abnimmt, was aber nicht automatisch bedeutet, dass man sie gut heißt und natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit Howards Team, auch wenn das diesmal nicht allzu sehr im Mittelpunkt steht. Dennoch ist es immer wieder ein bisschen wie nach Hause kommen, wenn ich all die bekannten Namen lese, Ermittlungsarbeit ist halt Teamarbeit und hier hat der Autor eine wirklich gut funktionierende Truppe geschaffen, in der jeder seine Aufgabe hat und gebraucht wird. Neben dem eigentlichen Verbrechen gibt es übrigens noch ein weiteres wichtiges Thema, mit dem Andrew Holland sich auseinandersetzt, aber dazu werde ich hier schweigen.

„Schöpfer des Todes“ muss sich vor seinen Vorgängern keineswegs verstecken, Thriller-Fans können hier bedenkenlos zugreifen, auch wenn sie die Reihe noch nicht kennen. Natürlich macht es aber viel mehr Spaß, die Entwicklung der Charaktere von Band zu Band zu verfolgen. Auch nach 12 Teilen bin ich immer noch gespannt auf den nächsten und vergebe 4 von 5 Miezekatzen.

01. „Wie sehr willst du leben?“
02. „Wovon träumst du?“
03. „Lass uns spielen“
04. „Im Namen der Tochter“
05. „Sie kamen nie zurück“
06. „Highway des Todes“
07. „Tödliches Misstrauen“
08. „Lautloser Feind“
09. „Die Haut meines Mörders“
10. „Denn zum Töten sind sie da“
11. „Spur aus Blut“
12. „Schöpfer des Todes“

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