„Ein Kühlschrank voller Köpfe“ – Joe Hill, Rio Youers, Tom Fowler

“ … Es geht nicht um die Objekte, sondern ums Material, aus dem sie gemacht wurden. wir spielen nicht nach Ihren Regeln, Mr. Carmody. Es gibt zwei Möglichkeiten … Entweder sie fahren an unserer Seite. Oder sie stehen uns im Weg. Dann fahren wir Sie über den Haufen. Sie haben die Wahl. …“

BLUTIGER HORROR! Im Jahr 1984 kommt das Pärchen Arlene und Calvin nach Brody Island im US-Bundesstaat Maine. Dort sind sie auf der Suche nach magischen Artefakten aus der Wikinger-Zeit, die sich auf der Insel befinden sollen, darunter eine sagenumwobene Axt! Enthauptet man damit einen Menschen, bleibt der Kopf am Leben! Hinter dieser Axt sind auch eine verbrecherische Rocker-Königin und ihre Biker- Gang her! Arlene und Calvin gelangen sehr bald in den Besitz der Axt, und während sie sich damit ihrer Feinde erwehren, füllt sich der Kühlschrank in dem Bootshaus, in dem sie Unterschlupf gefunden haben, mehr und mehr mit sprechenden Köpfen! Ein blutiger Schocker für jeden Horror-Fan, geschrieben von Rio Youers (Westlake Soul, Sleeping Beauties) und gezeichnet von Tom Fowler (DIE BÜCHER DER MAGIE), nach einer Idee von Bestseller-Autor und Horror-Spezialisten Joe Hill (Locke & Key). 

Arlene und Calvin und Calvin wollen Urlaub im beschaulichen Brody Island machen und haben sich dort eine Hütte gemietet. Doch zum Angelausflug mit dem Motorboot kommen sie gar nicht erst, denn Calvin legt sich mit der örtlichen Motorradrocker-Gang an. Als er sich mit einem beherzten Sprung ins Wasser vor ihnen rettet, entdeckt er eine leuchtende Axt auf dem Grund, die muss natürlich geborgen werden. Das ruft einen hungrigen Hai auf den Plan …

„Ein Korb voller Köpfe“ hat mich letztes Jahr nicht vollkommen überzeugt, mir persönlich waren die Charaktere ein wenig zu flach und es fehlten an Hintergrundinfos. Bei „Ein Kühlschrank voller Köpfe“ hat nun nicht Joe Hill, sondern Rio Youers zur Feder gegriffen, auch wenn die Geschichte auf einer Idee von Joe Hill beruht. Und ich muss zugeben, mir hat die Fortsetzung mehr Spaß gemacht als das Original, schon allein weil ich die beiden Hauptprotagonisten viel glaubwürdiger fand. Außerdem widmet sich die Story diesmal auch den Waffen und der Leser bekommt eine Erklärung dazu, genau das hat mir beim Vorgänger gefehlt, da wurde das alles viel zu schnell abgehandelt. Gut, wenn man sich in der nordischen Mythologie nicht auskennt, hat man vielleicht auch Fragezeichen in den Augen, aber es gibt ja Tante Google. Die blieb mir aber erspart, immerhin hab ich erst „Nordische Mythen und Sagen“ von Neil Gaiman gelesen und war so bestens im Bilde.^^
Wie schon June, so scheinen Darlene und Calvin ebenfalls nicht sonderlich verwundert über die mysteriösen Vorfälle in dem kleinen Städtchen zu sein. Auch sie sind bereit sich mit Waffengewalt zu wehren, bei ihnen ist allerdings nachvollziehbar, was ich bei June damals völlig aus der Luft gegriffen fand, außerdem waren die Biker mit ihrer durchgeknallten Chefin sehr unterhaltsam.
Neben der besseren Story hat der Kühlschrank gegenüber dem Korb für mich auch noch in einer anderen Sache die Nase vorn: Mir gefällt sie bildliche Umsetzung einfach besser. Die Farben sind leuchtender, die Figuren hübscher und es gibt so viel mehr Rot.
Sorry Joe, aber mein Punkt geht hier eindeutig an Rio und Tom.^^

Beide Bände sind mit Sicherheit nicht für jeden geeignet, das Gewaltlevel ist sehr hoch, schon allein, weil das Blut hier nur so spritzt und doch einige Teile von ihren Körpern befreit werden. Dennoch kann ich das alles natürlich nicht so ganz ernst nehmen, denn gerade die sprechenden abgehackten Köpfe sind schon irgendwie witzig und ein Haupt, dass auf eine „Mitreisegelegenheit“ wartet … Ach kommt schon, ich weiß, dass ich einen sehr schwarzen Humor habe, aber das ist schon lustig, irgendwie. Mehr hab ich dazu nicht zu sagen, 4 von 5 Miezekatzen.

01. „Ein Korb voller Köpfe“
02. „Ein Kühlschrank voller Köpfe“

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