„Dschinn: Blutiger Sand“ – André Wegmann

“ … Aus scheinbar allen Richtungen kam etwas aus den Schatten auf sie zugekrochen. Als er einen genaueren Blick auf einen der Angreifer erhaschte, traute er seinen Augen kaum und das Herz rutschte ihm in die Hose. Dann brach die Hölle los … „

Als im Jemen eine Einheit der Fremdenlegion spurlos verschwindet, wird Privatermittler Christian Harms gebeten, sich dem aus Elitesoldaten bestehenden Suchtrupp anzuschließen. Das letzte Lebenszeichen der verschwundenen Truppe ist ein Video, in dem fremdartige Schriftzeichen zu sehen sind, die an jene erinnern, welche vor zwei Jahren bei einer Mordserie auftauchten, die Harms aufklären konnte. Doch im Jemen, wo militante Splittergruppen und Extremisten herrschen, lauert der Tod an jeder Ecke. Und auf das, was Harms und seine Kameraden in einem Höhlensystem am Rande der lebensfeindlichen Wüste Rub al-Chali vorfinden, sind sie nicht vorbereitet …

Christian Harms ist gerade dabei, Mietnomaden zu überführen, als er in seinem Büro Besuch vom Bundesnachrichtendienst bekommt. Ein Trupp Fremdenlegionäre ist im Jemen verschollen, vorher haben sie jedoch noch ein Video mit seltsamen Schriftzeichen versendet, die Harms sehr bekannt vorkommen und ihn an seine Begegnung mit einem Dschinn zurückdenken lassen, die ihn vor zwei Jahren fast das Leben gekostet hat. Daher ist er wenig begeistert, dass er als Berater mit einer Handvoll Elitesoldaten auf eine Rettungsmission geschickt werden soll, nimmt den Auftrag aber schließlich doch an und landet mitten in der Hölle.

Nach Deutschland und den belgischen Ardennen verschlägt es den Privatermittler Christian Harms in „Dschinn: Blutiger Sand“ diesmal in den vom Bürgerkrieg gezeichneten Jemen. Gemeinsam mit Spears, einem Navi Seal, Slim, al-Hamdi und Martin von der Fremdenlegion, der russischen Scharfschützin Tarassow und dem deutschen Rettungssanitäter Möller macht er sich auf die Suche nach den verschollenen Söldnern und muss schon bald erkennen, dass das Überleben dort auch ohne Dschinn gar nicht so einfach ist, denn Fremde sind hier nicht sonderlich beliebt. So bleibt der bunt zusammengewürfelte Gruppe nicht viel Zeit, sich miteinander vertraut zu machen, sie müssen als Team einfach funktionieren. Das klappt mal mehr und mal weniger gut, vor allem mit dem Zuhören scheint es Probleme zu geben, denn Harms Erklärungen zu den Dschinn wird nicht viel Beachtung geschenkt, ein Fehler, wie sich bald zeigt.
Insgesamt bleiben die Begleiter des Ermittlers etwas blass, außer der sexy Russin natürlich und wer André Wegmann kennt, weiß warum. Allerdings fand ich diese erotische Szene, ich nenne sie jetzt mal so, hier etwas deplatziert, aber das ist meckern auf hohem Niveau, denn der Autor gönnt seinen Protagonisten keine Atempause und so fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der Spannungsbogen flacht bis zum Ende nicht ab, die Charaktere sind glaubhaft, die Schreibweise flüssig. Als Leser erlebt man so eine Menge ganz unterschiedlicher Dinge, man findet sich in einer völlig anderen Kultur wieder, einem Land, dass sich seit Jahren im Krieg befindet und trifft auf Wesen, die eigentlich nicht existieren sollten. Natürlich gibt es auch einen kleinen Ausflug in die Geschichte der Dschinn, immerhin will man ja wissen, womit genau es Harms und sein Anhang zu tun bekommt. Dass diese Dschinn nichts mit den freundlichen Flaschengeistern zu tun haben, ist schon seit dem ersten Band der Reihe klar und so geht es auch hier wieder blutig zur Sache. Ich für meinen Teil werde es mir zukünftig auf jeden Fall genau überlegen, ob ich an der Wunderlampe reibe, sollte mir tatsächlich mal eine unterkommen.^^
Trotzdem konnte ich mir auch diesmal ein Grinsen nicht verkneifen, denn auch Bonnie und Clyde, die beiden Papageien von Christian Harms haben wieder einen kurzen Gastauftritt und einer der beiden nimmt ja kein Blatt vor den Mund und sorgt damit zumindest bei mir immer wieder für Erheiterung. Nur die Frauengeschichten ihres Herrchens finde ich ein wenig anstrengend.^^

Wie schon seine Vorgänger hat auch „Dschinn: Blutiger Sand“ mich erneut gefesselt und ich bin gespannt, wohin es Harms wohl beim nächsten Mal verschlägt. Neben dem mystischen Touch der Reihe mag ich es, dass André Wegmann immer wieder auch ein wenig auf geschichtliche oder kulturelle Hintergründe eingeht, so kann man noch tiefer ins Geschehen abtauchen.
Wer es blutig mag und kein Problem mit dem Übernatürlichen hat, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten, von mir gibt es 4 von 5 Miezekatzen. 

01. „Dschinn“
02. „Ardennen“
03. „Dschinn: Blutiger Sand“

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