„American Gods 4“ – Neil Gaiman, P. Craig Russell, Scott Hampton

“ … »Wir sterben nicht leicht und ganz bestimmt nicht gut, aber wir können sterben. Wenn wir noch geliebt werden und man sich an uns erinnert, kommt etwas anderes und nimmt unseren Platz ein. Wenn wir vergessen werden, sind wir erledigt.« …“        (Seite 63)

Der göttliche Roadtrip quer durch die USA geht weiter:
Shadows und Mr. Wednesdays Suche nach Verbündeten wird immer drängender, denn der allesentscheidende Krieg der Götter steht kurz bevor!
Aber auch die neuen Götter bleiben nicht untätig und erschweren dem Duo ihre Mission.

Während seiner Reise mit Wednesday hat Shadow immer wieder total durchgeknallte, abgedrehte Alpträume, aber auch im Wachzustand erlebt er verrückte Dinge und ist froh, als er erstmal ins beschauliche Lakeside zurückkehren kann. Doch dort wartet schon Laura auf ihn und auch sonst ist an Ruhe nicht zu denken.

Tote Ehefrauen, riesige Spinnen, Frauenrechte, vermisste Teenager, auch im vierten Band von „American Gods“ geht es wieder hoch her. Dabei hofft Shadow eigentlich, dass er in Lakeside erstmal zur Ruhe kommen kann, daraus wird allerdings nichts, denn eine alte Bekannte taucht auf und die hat noch eine Rechnung mit ihm offen.
Nebenbei gibt es, wie üblich, wieder kleine Abstecher zu anderen Göttern, so erfährt man diesmal unter anderem, was aus der „männerfressenden“ Bilquis, übrigens eine von meiner Lieblingsgöttern,  geworden ist. Das wirklich dicke Ende folgt aber erst noch …
Ja, man muss einfach Mitleid mit Shadow haben, seit dem Tod seiner Frau läuft es für ihn einfach nicht und er hat ein Händchen dafür, immer wieder in fast schon surreale Situationen zu geraten. Dabei ist er eigentlich nur ein kleiner Gauner, der nach einem Gefängnisaufenthalt versucht, wieder Fuß im Leben zu fassen. Aber manchmal soll das halt einfach nicht sein, man kennt es ja.^^
Sein irrer Roadtrip durch Amerika ist ein Highlight für alle Fantasy-Freunde, besonders für jene, die, so wie ich, eine Vorliebe für Mythen, Götter und alte Überlieferungen haben und hier noch so einiges lernen können, denn hier geht es nicht nur um die nordische Mythologie, Amerikas Einwanderer kamen aus allen Ecken der Welt und brachten ihre Geschichten und Götter mit, slawische, arabische, afrikanische, die Liste ist lang, selbst ein deutscher „Kobold“ hat es über den großen Teich geschafft.
Ich habe es ja schon mehrfach geschrieben, ich liebe Neil Gaiman und all die vielen Figuren, die er erschaffen hat. Neben Crowley und Aziraphale aus „Good Omens“ haben sich auch Shadow Moon und Mr. Wednesday einen Platz in meinem Herzen gesichert, beide sind einfach wunderbar entwickelte Charaktere, an die man auch nach Beendigung des Buches oder der Serie immer wieder gern zurückdenkt, die man gern weiter auf ihrem Weg begleitet hätte.
Überhaupt gibt es hier eine ganze Menge durchgeknallter Figuren. Und neben Bilquis noch jemanden, in dessen Rolle ich gern einmal schlüpfen würde. Natürlich rede ich von Anansi, dem afrikanischen Loki, dem Spinnengott. Der alte Herr hat es echt faustdick hinter den Ohren. Wozu mir wieder einfällt, dass ich schon eine halbe Ewigkeit „Anansi Boys“, die Fortsetzung von „American Gods“ lesen wollte, das muss ich gleich mal auf meine Bücher-Einkaufsliste setzen, bevor ich es wieder vergesse.^^

Mit Band 4 ist es wieder wie mit 1, 2 und 3, ich mag ihn, ich mag die zeichnerische Umsetzung, die Figuren, die Geschichte. Sollte mal wer auf der Suche nach einer tollen Comic-Reihe sein, kann ich ihm neben Gaimans „Sandman“ auch „American Gods“ nur wärmstens ans Herz legen, deshalb gibt es von mir erneut 4,5 von 5 Miezekatzen.

01. „American Gods 1: Schatten Buch 1/2“
02. „American Gods 2: Schatten Buch 2/2“
03. „American Gods 3: Ich, Ainsel Buch 1/2“
04. „American Gods 4: Ich, Ainsel Buch 2/2“
05. „American Gods 5: Die Stunde des Sturms 1/2“
06. „American Gods 6: Die Stunde des Sturms 2/2“

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