“ … Die Worte entschlüpften ihm, bevor er sioe aufhalten konnte. Bran kicherte und das rasselnde Geräusch verursachte bei Daniel eine Gänsehaut. »Ich bin kein Geist, falls Sie sich das fragen. Aber ich bin auch nicht lebendig.« …“ (Seite 168/169)
Daniel sucht dringend einen neuen Job, als er einen mysteriösen Brief erhält. Jemand bietet ihm die Stelle des Hausmeisters in einem Anwesen namens Craven Manor an.
Als er dort ankommt, läuten seine Alarmglocken. Das Gelände ist völlig zugewuchert und es ist klar, dass in dem alten Haus längst niemand mehr wohnt.
Aber es erwarten ihn weitere schriftliche Anweisungen und sein erstes Gehalt …
Als Daniel sich abends einen Drink im Pub gönnt, erzählt ihm der Barkeeper die Geschichte von Craven Manor. Eine Geschichte über einen Familienfluch, eine Wahnsinnige, die ihre Tochter ermordete und deren Geist noch in dem Herrenhaus umherstreifen soll …
Daniel glaubt nicht an so etwas. Doch weshalb wurde er in das unheimliche Haus gelockt? Welches Geheimnis verbirgt sich in den Mauern von Craven Manor?
Daniel braucht einen Job und zögert nicht, als er schriftlich nach Craven Manor eingeladen wird. Dort soll er sich als Gärtner um das alte Anwesen kümmern. Als er dort ankommt, wirkt das Haus verlassen, niemand erwartet ihn, er findet lediglich einen Brief und eine Liste mit Regeln vor, die er zu befolgen hat. Obwohl ihm das Ganze nicht geheuer ist, bleibt er, denn er ist praktisch obdachlos. Doch dann ist da nachts dieses Klopfen an der Tür, vor dem ihn sein Arbeitgeber gewarnt hat …
Mangels Alternativen ist Daniel bei seinem Cousin untergekommen, der in ihm nichts anderes als einen zahlenden Untermieter sieht und dann sein Zimmer auch noch an einen Freund weitergibt, der mehr zahlt. Mit dem Sofa will Daniel sich nicht zufrieden geben, er braucht also dringend einen Job und wie es der Zufall so will, bekommt er Post von Bran, der ihm eine Stelle als Gärtner anbietet. Obwohl ihm das Ganze seltsam vorkommt, macht Daniel sich auf den Weg zur angegebenen Adresse, findet dort aber nur ein altes verlassenes Anwesen vor. Dort sind jedoch Anweisungen für ihn hinterlegt und sein erstes Gehalt, außerdem findet er Unterschlupf in einer Hütte auf dem Grundstück. Von Anfang an schon etwas verunsichert, erzählt man ihm im örtlichen Pub die Geschichte von Craven Manor, dort soll eine Mutter ihre Tochter umgebracht haben und immer noch durch das Gemäuer spuken. Als es nachts dann auch noch an seine Tür klopft und Daniel den Geist eines Mädchens sieht, wäre es eigentlich an der Zeit zu verschwinden. Aber Daniel bleibt, denn er will wissen, was dort vorgeht.
Bisher habe ich die Bücher von Darcy Coates immer inhaliert und zumindest eine leichte Gänsehaut verspürt, bei „Es spukt in Craven Manor“ ist das aber zum ersten Mal komplett ausgeblieben. Zwar ist Daniel ein sympathischer Protagonist, den man sofort ins Herz schließt, schon allein weil er anderen völlig selbstlos unter die Arme greift. Und dann ist da noch der Stress mit seinem Cousin Kyle, der ihn behandelt wie einen Bittsteller. Überhaupt, Kyle ist ein Ekel ein Typ Mensch, den man besser nicht um sich hat, aber hey, ich sag nur Karma.^^
Neben Daniel ist da noch Bran, sein „unsichtbarer“ Boss, der mit ihm nur schriftlich kommuniziert. Auch Bran ist ein interessanter Charakter, zumindest zu Beginn, dann hat es die Autorin bei ihm meiner Meinung nach etwas übertrieben. Ich liebe Geschichten, in denen Geister in alte Häusern festhängen, aus welchen Gründen auch immer, aber Bran ist kein herkömmlicher Geist und als das klar wird, hat mein Interesse immer mehr nachgelassen. Ich fand die ganze Sache übertrieben und leider hat mir diesmal auch der Grusel vollkommen gefehlt. Ein totes Mädchen das durch den Garten spukt, sollte schon ein wenig unheimlich sein. Allerdings hat man eher das Gefühl, Daniel findet sie unterhaltsam. Insgesamt macht die ganze Story den Eindruck als wäre sie für Teenager geschrieben worden und ist für mich mit den anderen Werken der Autorin nicht zu vergleichen, selbst das Ende wirkt einfallslos.
Versteht mich nicht falsch, „Craven Manor“ ist keineswegs ein schlechtes Buch, aber gemessen an den anderen Werken von Darcy Coates für mich leider nur Durchschnitt. Wer eine harmlose Spukgeschichte sucht, wird hier fündig, legt man aber Wert auf Grusel und Gänsehautfeeling, sind „Der Fluch von Carrow House“, „Der Fluch von Ashburn House“ und „From Below“ die wesentlich bessere Wahl.
„Craven Manor“ startet wie ein typisches Darcy Coates Buch, im Verlauf der Story kommt jedoch ein Element hinzu, das es meiner Meinung nach nicht gebraucht hätte, mir persönlich wäre hier die gute alte einfache Geistergeschichte lieber gewesen. Bisher das am wenigsten fesselnde Buch der Autorin, deswegen vergebe ich diesmal auch nur 3,5 von 5 Miezekatzen.