„Fight for me“ – Wrath James White

“ … Ich überlegte, einfach zu gehen und die Polizei zu rufen. Tyrell hatte gerade meinen Trainer ermordet, den Typen, der mich das letzte Jahr trainiert hatte. Aber dann erinnerte ich mich. Er hatte ihn für mich ermordet. …“ (Seite 104)

Athena ist eine schöne, muskulöse, zwei Meter große Göttin. Als sie in einem Kickbox-Club gegen brutale Alpha-Männer kämpft, erwacht in ihr ein dunkles Verlangen: Sie möchte dominiert werden.
Doch einfach so wird sie sich nicht unterwerfen: Um den Mann zu finden, der körperlich und emotional mit ihr mithalten kann, veranstaltet Athena ein Turnier. Es gibt dabei keine Grenzen! Wer gewinnt, bekommt sie als willige Sklavin.
Aber unter den Teilnehmern ist ein psychopathischer Killer. Und so bekommt Athena viel mehr, als sie erwartet.
Eine Geschichte über Sex, Gewalt und Unterwerfung. Wrath James White in seinem Element!

Athena steht auf Kickboxkämpfe. Doch sie will sich nicht mit Frauen messen, nein es müssen Männer sein, denn sie will den einen finden, der sie schlägt, damit er ihr Meister wird. Und so startet sie kurzentschlossen einen Wettbewerb, bei dem sich die Männer um sie prügeln sollen und sie am Ende gegen den Sieger antritt. Das ruft allerlei zwielichtige Teilnehmer auf den Plan.

Friseurin Athena ist groß, kräftig gebaut und steht auf Boxkämpfe, immer wieder steigt sie gegen Männer in den Riung auf die Suche nach dem, der sie schlagen kann. Ihm will sie sich unterwerfen. Entgegen dem Rat ihrer besten Freundin veranstaltet sie einen Wettbewerb, in dem sie sich dem Sieger anbietet, als Hauptgewinn. Natürlich fühlen sich eine Menge komischer Gestalten angesprochen und prügeln sich gegenseitig die Nasen blutig und den Grips aus dem Schädel, was die Veranstalterin tierisch anmacht. Und dann taucht der eine auf, der mit all den anderen kurzen Prozess macht, Tyrell, ihr Master.
Schon beim Lesen des Klappentextes habe ich befürchtet, dass Wrath James White, der ja selbst Boxer ist, den Kämpfen ein wenig zu viel Aufmerksamkeit widmet und was soll ich sagen, genauso ist es gekommen, gefühlt endlos wird über Fights und Moves philosophiert. Doch das ist noch nicht mal das Schlimmste, denn Athena sucht auf diese Art nach ihrem Meister, denn sie kann es nicht erwarten, die willenlose Sklavin für denjenigen zu spielen, der die Mitbewerber und sie selbst ausschaltet. Kurz gesagt, der Typ kann dumm wie 10 m Feldweg und hässlich wie die Nacht sein, solange er die anderen und sie ausreichend vermöbelt. Oh ja, wer träumt nicht davon.
Bereits in „400 Tage der Erniedrigung“ fand ich die Protagonistin sehr fragwürdig und Athena tritt „würdig“ in ihre Fußstapfen.
„Fight for me“ lässt mich mit sehr gemischten Gefühlen zurück. Die erste Hälfte, in der sich alles nur um Kampfsport dreht, ist richtig öde, außerdem bin ich kein Freund von diesem Sklave-Meister-Ding. In der zweiten Hälfte schlägt die Geschichte dann eine ganz andere Richtung ein und es wird endlich spannend. Der Auftragskiller-Teil hat mir wesentlich mehr zugesagt, konnte die Story aber nicht mehr retten. Hätte sich White entweder für das Boxen oder die devote Haltung seiner Protagonistin entschieden, hätte ich damit leben können, aber 2 Dinge, mit denen ich mich absolut nicht identifizieren kann, waren einfach zu viel des Guten und haben bei mir für gähnende Langeweile und Kopfschütteln gesorgt. Wie schon in „Hardcore Kelli“, das für mich übrigens auch eine herbe Enttäuschung war, habe ich außerdem auch hier die sonst übliche Gesellschaftskritik vermisst. Sorry Wrath, aber das kannst du besser …
„Fight for me“ ist in der Festa Extrem Reihe erschienen, die nicht im Buchhandel, sondern nur beim Verlag selbst erhältlich ist.

„Fight for me“ ist wie die zwei Seiten einer Medaille, erst furchtbar ausufernd und langweilig, dann spannend und unterhaltsam. Die zweite Hälfte hat das Buch vor einer niedrigen Wertunggerettet, mehr als 3 von 5 Miezekatzen sind aber einfach nicht drin.
Wer auf Kickboxen oder unterwürfige Frauen steht, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten, allen anderen würde ich raten, lieber zu anderen Büchern des Autors zu greifen. „Schanderblut“ oder „Schänderzorn“ zum Beispiel, da zeigt Wrath James White, was er draufhat. 

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