„Gleanings: Storys aus dem Scythe-Universum“ – Neal Shusterman

“ … In einer unsterblichen Welt war totenähnlich gar nicht so schlimm. Es war eine Unannehmlichkeit. Eine kleine Störung an einem sonst perfekten Tag. …“ (Seite 339)

Ein Muss für alle Fans: Lieblingscharaktere, neue Helden und alte Feinde aus dem »Scythe«-Universum

Stell dir eine Welt vor, in der Armut, Krankheit und Tod besiegt sind. Aber auch in dieser perfekten Welt müssen Menschen sterben. Und die Entscheidung über Leben und Tod treffen die Scythe: Sie allein entscheiden, wer sterben muss. Doch nicht alle Scythe halten sich an die Regeln … 

»Gleanings« erzählt Storys aus dieser erschreckenden und faszinierenden Welt, die vielleicht unsere Zukunft ist. Eine Reise zu den verborgenen Geheimnissen der mächtigsten Scythe und den bisher unerzählten Geschichten der Hüter des Todes. Wahrheiten bekommen Risse, dunkle Seiten der Helden gelangen ans Licht, vermeintlich besiegte Feinde erstehen wieder auf, und neue Scythe betreten die Bühne …

In „Gleanings“ führt uns Neal Shusterman, teilweise mit Unterstützung von Co-Autoren, in 15 Kurzgeschichten zurück in die Welt der Scythes. In einigen davon stehen bekannte Figuren aus den vorangegangenen Bänden im Mittelpunkt, bei anderen dauert es etwas länger, bis man den Bezug der Story zu den Vorgängern erkennt.

Die „Scythe“ Reihe fand ich toll und so habe ich mir „Gleanings“, den 4. Band gleich nach Erscheinen gekauft, allerdings stand es dann erstmal eine ganze Weile ungelesen im Regal, fast so, als hätte ich schon geahnt, was mich erwartet.
Die Fortsetzung, die eigentlich nicht wirklich eine ist, sondern anhand von Kurzgeschichten die Vorgeschichten spielt in verschiedenen Zeiten, sowohl vor als auch nach den Ereignissen in den ersten 3 „Scythe“ Teilen. In deren Mittelpunkt stehen bekannte Figuren, aber auch neue Charaktere oder eben solche, deren Namen bisher nur mal so am Rande erwähnt wurde. Klingt interessant, war es für mich aber leider nicht. Vielleicht waren meine Erwartungen hier einfach etwas zu hoch. Es war zwar toll, in die Welt der Scythe zurückzukehren und auf alte Bekannte zu treffen. Die einzelnen Storys sind abwechslungsreich, mal gibt es einen Rückblick, mal erfährt man, was aus einer der Figuren aus den ersten 3 Bänden geworden ist. Das ist durchaus interessant, aber mir hat hier einfach der Kick gefehlt, die Spannung. Natürlich ist eine Anthologie immer eine bunte Mischung und ein paar der Geschichten waren wirklich rührend, gerade das Wiedersehen mit Anastasia fand ich großartig, ebenso wie die Bonusgeschichte mit dem Scythe im Schloss Neuschwanstein. Allein die Vorstellung, dass man an diesem märchenhaften Ort auf die düsteren Todbringer stoßen kann, hat einen gewissen Reiz. In „Arbeite nie mit Tieren“ dreht sich alles um einen Scythe und dessen ganz eigenen Hund und auch die Vergangenheit von Scythe Goddard gibt es etwas zu erfahren. Allerdings sind die Storys, die mir gefallen haben in der Unterzahl, dafür zogen sich andere trotz weniger Seiten für mich gefühlt endlos. Und am Ende bleibt die Erkenntnis, dass „Gleanings“ zwar eine nette Ergänzung ist, ich den Band aber jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte. Was ich jedoch auch hier wieder großartig finde, ist die Art und Weise, auf die Neal Shusterman es schafft auf aktuelle Themen Bezug zu nehmen und uns allen einen Spiegel vorzuhalten. 

„Gleanings“ ist ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut habe, das mich dann aber ein bisschen enttäuscht zurückgelassen hat. Mit Kurzgeschichten ist das immer so einige Sache, manche sind toll, während einen andere einfach nicht erreichen. Leider war bei den meisten hier für mich eher letzteres der Fall, denn abgesehen von 4 oder 5 Storys ist der Rest eher an mir vorbeigeplätschert. Schade, aber mehr als 3,5 von 5 Miezekatzen sind hier nicht drin. 

01. „Scythe: Die Hüter des Todes“
02. „Scythe: Der Zorn der Gerechten“
03. „Scythe: Das Vermächtnis der Ältesten“
04. „Gleanings: Storys aus dem Scythe-Universum“

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