“ … Ich hatte mich oft genug – mehr oder weniger freiwillig – in die Höhle des Löwen begeben und mich dem Bösen gestellt. Aber das hier war etwas anderes. Ich ging dorthin zurück, wo alles begonnen hatte. Auf Oahu war ich zum ersten Mal dem Übernatürlichen begegnet und hatte dem Tod ins Auge geblickt. …“ (Seite 105)
***Penny Archer kehrt zurück nach Hawaii. Sie tut es nicht freiwillig. Sie kennt die Gefahr. Sie weiß, dass sie sterben kann.***
Die dunklen Seelen mancher Mörder … finden selbst im Totenreich keinen Platz …
Eine Rückkehr nach Hawaii – an den Ort, wo Penny Archer erstmals mit dem Bösen in Berührung kam – hat die frühere Ghostwriterin bisher kategorisch ausgeschlossen. Doch der tragische Tod eines Freundes und ein dramatischer Hilferuf lassen ihr keine Wahl.
Kaum auf die Insel Oahu zurückgekehrt, muss sich Penny den Geistern ihrer Vergangenheit stellen. Ihr früherer Erzfeind scheint von den Toten auferstanden zu sein und sinnt nach Rache.
Um dem Geist des Psychopathen Einhalt zu gebieten, will Penny in einer Séance Kontakt mit ihm aufnehmen. Dabei kommt sie einer schockierenden Wahrheit auf die Spur, denn offenbar will sich noch jemand an ihr rächen. Und dieser Jemand ist quicklebendig …
Als Ranger Chin einen Anruf von seinem Freund Barney bekommt, der eine Strandbar betreibt, ahnt er Böses. 3,5 Jahre ist es jetzt her, das sie Schreckliches erlebt haben. Während er damit abgeschlossen hat, geht es Barney anders. Als der ihm dann erzählt, dass er immer wieder den Geist des toten Schriftstellers Walther Coogan sieht, muss auch er voller Schrecken an damals zurückdenken. Und dann ist Barney tot. Sofort muss Chin an die junge Journalistin denken, die Damals an ihrer Seite stand. Sie muss herkommen und erneut Licht ins Dunkel bringen, also greift er zu Telefon und ruft Penny Archer an, wohl wissend, dass er auch bei ihr alte Wunden aufreißt.
Im Juni 2022 habe ich mich zum ersten Mal mit Penny auf die Reise gemacht, damals führte sie ihr Job nach Hawaii, wo sie als Ghostwriterin an den Memoiren des Bestsellerautors Walther Coogan arbeiten soll. Diese Reise verändert ihr gesamtes Leben. Inzwischen ist viel passiert, Menschen sind auf grausame Weise gestorben und Penny hat gelernt, dass es da draußen durchaus Dinge gibt, die auch die Wissenschaft nicht einfach so erklären kann.
3,5 Jahre später (fast genauso viel Zeit ist übrigens tatsächlich vergangen, seit ich den ersten Band der Reihe gelesen habe) ist Penny damit beschäftigt, den „Washington Observer“, für den sie inzwischen als Chefredakteurin tätig ist, wieder zu neuem Leben zu erwecken. Sie jagt von einem Termin zum nächsten und als sich Chin bei ihr meldet, ist sie alles andere als begeistert. So ignoriert seine weiteren Anrufe zunächst, denn als er davon spricht, dass Walther Coogan vielleicht noch lebt, regen sich dunkle Erinnerungen, die sie lieber ruhen lassen würde. Doch sie hat das Gefühl, ihm etwas schuldig zu sein und so kommt es, wie es kommen muss, Penny kehrt zurück nach Hawaii, an den Ort, an den alles begann.
Ich war gespannt, ob G. S. Foster es schafft, dieselbe gruselige Atmosphäre wie zum Serienstart zu erzeugen, ob es sich zumindest ein bisschen wie nach Hause kommen anfühlt und ich muss zugeben, beides ist ihm gelungen. Er hat sogar noch eine Schippe draufgepackt, denn diesmal bekommt es die furchtlose Journalistin nicht nur mit einem Geist zu tun und als ob das nicht schon genug wäre, wollen ihr auch noch die Lebenden an den Kragen.
Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und locker und die Geschichte hat ihren Lesern eine Menge zu bieten und bewegt sich gekonnt zwischen Thriller, Horror und Mystery, es gibt Séancen, offene Gräber, zwielichtige Figuren und natürlich auch ein Wiedersehen mit bekannten Charakteren, was ich ja generell großartig finde. Überhaupt sind die Figuren gut getroffen, allen voran natürlich die „Heldin“ Penny, die keineswegs unfehlbar oder gar perfekt ist und trotzdem muss man sie einfach mögen. Aber auch Drew habe ich bereits im letzten Band ins Herz geschlossen und diesmal kommen noch Chin und Adam dazu, auch wenn ich mich erst nur dunkel an die beiden erinnern konnte. Ich finde es toll, dass auch das Vater-Sohn-Gespann eine wichtige Rolle spielt.
Wie üblich lässt Penny die Leser in der Ich-Perspektive an ihren Ermittlungen teilhaben, doch neben ihr kommen auch andere Figuren zu Wort und so erlebt man die Story aus verschiedenen Blickwinkeln, was das Ganze noch spannender macht. Das Cover passt sich ebenfalls perfekt in den Rest der Reihe ein und ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass der Hintergrund derselbe ist wie bei Band 1? Eine Kleinigkeit, die man nicht auf den ersten Blick bemerkt, die ich aber dafür umso genialer finde.^^
Lange Rede, kurzer Sinn, Pennys Rückkehr nach Oahu ist für mich zugleich ein gelungener Rückblick und auch ein toller neuer Fall.
Auch im inzwischen 8. Teil der Penny Archer Reihe von G. S. Foster kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. Auch wenn man die bisherigen Bände unabhängig voneinander lesen konnte, würde ich hier jedoch empfehlen, den Reihenstart „Der Geist eines Psychopathen“ zu kennen, da sich die Story immer mal wieder auf Pennys erstes Abenteuer bezieht und auch die Charaktere bereits dort auftauchen, es geht als back to the roots. Für mich war Pennys Rückkehr nach Hawaii ein wahres Lesevergnügen. Für den Genremix aus Thriller, Mystery und Horror vergebe ich gern 4 von 5 Miezekatzen und freue mich auf die Fortsetzung, die mich bereits im Oktober nach Italien führen wird.
01. „Der Geist eines Psychopathen“
02. „Der Dämon in den Dünen“
03. „Die Bestie im Central Park“
04. „Der Vampir von Hollywood“
05. „Der Satan in San Francisco“
06. „Berlin Bloody Mary“
07. „Der Ripper von Washington“
08. „Die Geister eines Psychopathen“